Schloss Altshausen | Barockes Schloss in Oberschwaben
Das Schloss in Altshausen ist ein schönes, barockes Anwesen, dass im Laufe seiner Geschichte mehrere Besitzer hatte und heute, unter anderem, der Wohnsitz des Herzogs von Württemberg ist.
Das Schloss ist wohl das prominenteste Gebäude in Altshausen, was ebenfalls an der Oberschwäbischen Barockstraße liegt. Im Schloss sind neben dem Herzog von Württemberg, auch die Polizei der Stadt und andere Institutionen untergebracht. Zum Schloss gehört auch der prächtige Schlosspark, mit Kunstwerken und einem Springbrunnen. Der Park kann täglich besucht werden, das Schloss selbst kann nicht besichtigt werden.
Vom Bahnhof Altshausen zum Schloss führt eine Straße, die die Pracht des Schlosses richtig in Szene setzt.
Geschichte der Burg Altshausen | Ritterorden
Erstmals erwähnt wird das Schloss, damals eine Wasserburg, um 1004 n. Chr., wie alt die Burg tatsächlich war, ist unbekannt; aber vermutlich nicht viel älter. Damals war das Gebiet von Altshausen bis Waldsee und Biberach das “Ertgau” im Herzogtum Schwaben. Zu der Zeit war der Graf von Altshausen dort ansässig. Das Adelsgeschlecht von Altshausen verließ die Stadt und ging ins heutige Veringenstadt, so änderten sie ihren Namen auch in die Grafen von Veringen. Das war damals so üblich, ähnlich machten es auch die Herren von Fronhofen. Sie wurden zu den Herren von Königsegg. Aus den Grafen von Veringen wurden die Grafen von Nellenburg, die im 15. Jahrhundert aus den Geschichtsbüchern verschwanden.
Im Jahr 1134 wechselte der Besitzer also nach Veringen und die neuen Besitzer des Schlosses als auch der gesamten Ortschaft, wurden zunächst die Grafen von Grüningen-Landau, dann ging es an die Reichskämmerer von Biegenburg. 1264 wurde es dem Deutschen Orden übereignet. Dies war ein Ritterorden, der auch in den Kreuzzügen aktiv war. Altshausen wurde immer mehr zum Zentrum des Ordens. Die Ritterorden waren sogenannte “Kommende” (Betonung auf dem zweitem M), sie hatten das Recht, die Gewinne der Kirchen einzustreichen, mussten aber keine Messen abhalten. Es gesellte sich ab 1444 die “Kommende Altshausen” und dann der alemannisch-schwäbischen “Deutschordensballei Schwaben-Elsass-Burgund” nach Altshausen. Die Burg wurde zum ständigen Sitz der “Geschäftsleitung”, wie man heute sagen würde.
Schloss Altshausen | Barockes Schloss Württemberg
Im Jahr 1434 brannte das Dorf Altshausen nieder und auch die Burg wurde Opfer des Brandes. In den darauffolgenden Jahren wurde die Burg teilweise zum Schloss aufgebaut und im 16. Jahrhundert noch mal umgebaut. Doch auch dieses Schloss ist heute nicht mehr komplett zu sehen. Tatsächlich kann man jedoch noch an den unteren Gebäuden das ehemalige Burggemäuer sehen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) fackelten die schwedischen Truppen das Schloss teilweise ab. Die oberen Stockwerke wurden einige Jahre später, im Stil der Renaissance, aufgesetzt. Der ursprüngliche Friedhof innerhalb der Gemäuer wurde verlegt.
Im 17. Jahrhundert wurde das Schloss immer stärker erweitert, jedoch sah es noch sehr nach Burg aus. Das änderte sich erst durch Christof Gessinger und zwar zwischen 1710 und 1715. Aber auch das wurde bald schon wieder geändert.
Zwischen den Jahren 1729 und 1769 bekam das Schloss weitere barocken Änderungen und Erweiterungen, wie Torgebäude, Reitstall und -Schule, Orangerie oder Wirtschaftsgebäude. Außerdem wurde auch die Kirche in dieser Zeit im barocken Stil erbaut, dazu unten mehr. Rund um das Schloss wurden Gärten und Wasseranlagen angelegt. Tatsächlich sollte die Anlage planmäßig noch größer werden, doch dies geschah nicht. Hier ein Bild der Anlage, wie sie geplant war. Die Leitung hatte Johann Kaspar Bagnato, doch dessen Pläne waren wohl nicht so leicht finanzierbar.
Der Deutsche Orden wurde während der Aufklärung aufgelöst und das Schloss, sowie die Stadt Altshausen, gingen zunächst an Bayern. Der König von Württemberg tauschte Altshausen gegen ein anderes Gebiet. Bis ungefähr 1919 war das Schloss ein Jagdschloss des Königs von Württemberg. Erst danach wurde es zum Wohnsitz des Adelsgeschlecht, welches bis heute dort residiert.
Schlosskirche St. Michael Altshausen | Barocke Kirche Oberschwaben
Auch die Kirche wurde während den 40jährigen Ausbauarbeiten erstellt. Die Bauarbeiten dauerten von 1748 bis 1753. Auffällig an dieser barocken Kirche sind die zentral angelegten Wappen, noch vor dem Altar. Die Wappen zeigen die Symbole des Kurfürsten Clemens August von Köln, des Deutschen Ordens und des Landkomturs Philipp von Froberg. Personen und Institutionen, die mit dem Schloss zu tun hatten. Überall auf den Bildern der Kirche finden sich Wappen – am auffälligsten, das des Deutschen Ordens – das schwarze Kreuz auf weißem Grund. Untypisch für den Bau dieses Ordens ist die Kirche außerhalb des Kernbereichs.
Außerdem finden sich einige Bilder mit dem Thema der Kreuzzüge, die der Deutsche Orden unternahm.
Die Schlosskirche war noch im Jahr 1413 eine Basilika, die von gotischen Pfeilern durchzogen wurde. Der Turm wurde im Jahr 1481 abgeändert. Im östlichen Teil der Kirche gibt es einen langen Chor, der stilistisch als spätgotisch eingeordnet werden kann.
An der Seite der Kirche gibt es eine kleine Ausstellung über den Gestalter der Kirche im Stil des Barock, Johann Caspar Bagnato, sowie des berühmten Mönchs “Hermann der Lahme“.
Adresse des Schlosses Altshausen | Oberschwaben
- Schloß Altshausen
- Eingang Ebersbacher Straße 6
- 88361 Altshausen
- Seite der Landeskunde Online dazu