Wasserfall im Rinkenburger Tobel | Oberschwaben
Ein schönes Naturschutzgebiet ist der Rinkenburger Tobel. In diesem Gebiet kann man neben Natur auch Geschichtliches aus Oberschwaben erfahren. Heute möchte ich mich dem Wasserfall widmen.
Ein schönes Wanderziel, für heiße Wandertage allemal, ist der im dichten (Bann-)Wald gelegene Wasserfall. In Tobeln ist es auch etwas kühler, wie man sehr schön im Eistobel bei Isny merken kann. Und hier in der Gegend gibt es einige Tobel, insgesamt zehn Stück. Außerdem befinden sich im Naturschutzgebiet auch Bänke, auf denen man sich ausruhen kann. Der Rinkenburger Tobel, samt Wasserfall, befindet sich westlich von Ravensburg und nördlich von Schmalegg.
Der Wasserfall ist entlang eines Wanderwegs durch den Rinkenburger Tobel zu finden, welcher am nahen Jägerhaus startet.
Entstehung des Wasserfall bei Schmalegg | Rinkenburger Tobel
Zum Ende der letzten Eiszeit, der Würmeiszeit vor ca. 12.000 Jahren, überwand der sogenannte Rheinvorlandgletscher Oberschwaben. Vor allem entlang der heutigen Schussen, also durch das Schussental, zog sich der damals 681 Quadratkilometer große Gletscher.
Das Schussental liegt, und das weiß der fleißige Wanderer, auf etwas über 400 Metern im Durchschnitt, doch hier im Tobel sind wir bei rund 600 Metern. Die Anhöhen entlang des Schussentals sind aber auch verdrängter Moränenschutt, der sich aufgetürmt hat.
Das Wasser suchte dann einen Weg dieses Gefälle zu überwinden. Da der Untergrund aus weichem, kalkhaltigem Gestein besteht, sägte sich das Wasser förmlich durch den Grund und somit zieht der Wasserfall bis heute durch den Berg.
In diesem Zusammenhang spricht man bei diesem Wasserfall von einer rückschreitenden Erosion. Das bedeutet, dass das Wasser, das von oben fällt, sich unten stark aufbraust, was das Gestein unter dem Wasserfall ausspült. Die Stabilität bricht weg und der Wasserfall wandert so den Berg hinauf.
Wasserfall im Rinkenburger Tobel | Natursehenswürdigkeit in Oberschwaben
In 50 Jahren “wanderte” dieser Wasserfall fast zehn Meter bergauf. Das über die sechs Meter Gefälle fließende Wasser, ist jenes des Buttenmühlebachs. Das Gestein hat eine grün-gelbliche Farbe, was dem Kalk geschuldet ist. Wenn man sucht, findet man auch einen der sogenannten Zapfensande. Das ist aus Sand versteiftes Material, das zapfenartig absteht.
Der Tobel und der darin befindliche Wasserfall zählen seit 2005 zu den Natura 2000 Schutzgebieten der Europäischen Union.
Früher war der Wasserfall wesentlich höher, was man an einer Infotafel davor lesen kann. Durch die rückschreitende Erosion, wandert der Wasserfall nicht nur bergauf, sondern wird auch kleiner.
Bilder zum Wasserfall im Schmalegger und Rinkenburger Tobel
Die Koordinaten für den Wasserfall sind: 47.80837, 9.529431 – einfach so bei Google eingeben und man findet den Wasserfall 🙂
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