Geschichte des Orts und des Klosters Bonlanden mit dem Krippenmuseum
Über die Geschichte des Orts und des Klosters Bonlanden bei Berkheim im Illertal.
Schon von weitem kann man das Kloster Bonlanden bei Berkheim erspähen, wenn man auf den umliegenden Anhöhen des Illertals steht. Der klassizistische Bau und seine neogotische Kirche bilden ein einzigartiges Ensemble an den Westhängen des Illertals.
Bonlanden in den Urkunden des Mittelalters
Das Illertal war nicht nur ein fruchtbarer Boden, er war auch verkehrsgünstig entlang der Iller gelegen. Das erhöht auch die Wahrscheinlichkeit für eine frühe Besiedlung. Wann diese war, ist allerdings unklar.
Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1128. Eine weitere Erwähnung des Orts in den mittelalterlichen Urkunden aus dem Jahr 1296 ist vermutlich ein Missverständnis gewesen. Die dort erwähnte Adelheid von Bonlanden, die Äbtissin im Kloster Altheim, war eigentlich die Adelheid von Landau.
Die Grundherrschaft Bonlanden hatte das Haus Kellmünz inne, das auf der anderen Illerseite lag. Das Kloster Ochsenhausen kaufte sich 1493 in Bonlanden zur Hälfte ein, die man vom Kloster Mehrerau übernahm. Die andere Hälfte gehörte ab etwa dem 17. Jahrhundert den Herren von Erolzheim.
Der Ortsname Bonlanden rührt vermutlich von Baumlanden her und meint, dass das Gelände gerodet wurde. So verhält es sich zumindest bei einem anderen Bonlanden bei Esslingen.
Kloster Bonlanden im Illertal
Der Konvent in Bonlanden gründete sich 1855. Ein Gotteshaus bestand zu der Zeit bereits, es war die Kapelle Heilig Kreuz. Im Jahr 1742 wurde sie neu gebaut. Der Nonnenkonvent der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis Mariens unterstellten sich den Regeln der Kongregation vom dritten Orden des Heiligen Franziskus.
Im Jahr 1855 wurde der Bau des Klosters in Bonlanden begonnen. Der aus dem Allgäu stammende Pfarrer Faustin Mennel initiierte den Bau und noch im November gab es die ersten Beitritte. Die Gründung wurde von zwei Franziskanerinnen aus Dillingen unterstützt.
Ein Ziel war von Anfang an die Erziehung von Mädchen, wozu man bald Filialen in Oberschwaben gründete. So das Institut St. Agnes in Riedlingen 1902 oder die Gründungen der 1920er Jahre in Ulm und Bad Buchau. Der Missionierungsgedanke war 1926 so ausgeprägt, dass die Schwestern des Ordens weltweit ausgesandt wurden und zwischenzeitlich 40 Niederlassungen haben – vorzugsweise in Südamerika.
Das Kloster Bonlanden wird größtenteils als Tagungszentrum genutzt und es beheimatet das Krippenmuseum. Im früheren Wirtschaftsgebäude findet sich eine Krippenlandschaft auf 160 Quadratmetern. Die Landschaft wird von rund 370 Figuren und Darstellungen belebt. Einige Elemente befinden sich im dritten Jahrhundert ihrer Existenz. Das Leben und Wirken des Heiligen Franziskus bekommt im Museum der Franziskanierinnen besondere Aufmerksamkeit. Die Ausstellung ist ganzjährig geöffnet.
Klosterkirche St. Michael
Der Bau der Kirche begann im Jahr 1864 und formte sich allmählich zu ihrem heutigen Aussehen. Die Kirche St. Michael, erbaut im Stil der Neogotik, ist seit 1912 im Inneren im vom Jugendstil geprägt. In der Krypta der Kirche liegt der Klostergründer Faustin Mennel, der die Kirche selbst plante.
Das Bild auf einem Seitenaltar fällt zeitlich aus dem Rahmen. Der Tod Marias stammt von 1515 aus dem Atelier des Malers Bernhard Strigel aus Memmingen.
Wo befindet sich das Kloster Bonlanden?
- Faustin-Mennel-Straße 1
- 88450 Berkheim
- Homepage
- GPS: 48.06962511798986, 10.06964955771902