Argen & sein Naturschutzgebiet
Die Argen in Oberschwaben ist nicht nur ein schöner Fluss, sondern auch das Zentrum des sich darum befindenden Naturschutzgebietes.
Die Argen wird in Obere und Untere Argen unterteilt und sie fließt durch das Allgäu in den Bodensee. Vor allem kurz vor ihrem Weg darin umgibt sie das gleichnamige Naturschutzgebiet. Der Fluss wurde zudem von einem Angelverein zur Flusslandschaft 2014/15 gekürt. Die Argen ist noch ein richtiger Wildwasserfluss, wovon es im Ländle nicht mehr allzu viele gibt.
Verlauf der Argen im Laufe der Zeit
Die Argen kommt durch verschiedene Quellen auf 489 Metern und 850 Metern zusammen und fällt auf ihrem Weg bis zum Bodensee um 94 bzw. 455 Meter. Die Obere Argen zieht sich 50 Kilometer weit und startet bei Oberstaufen im Oberallgäu – aus kleinen Bächen und unter anderem dem Eistobel.
Noch in Baden-Württemberg ist es die Obere Argen und zwar bis sie bei Neuravensburg auf die Untere Argen trifft. Die Untere Argen wird durch die beiden Bäche Börlas und Stixner bei 850 Meter Höhe gebildet und fließt in einem Bogen über Bayern und Isny mit einem Knick zwischen Maierhöfen und Weitnau – entlang der B12. Die Untere Argen ist rund 69 Kilometer lang und fließt heute eben in den Bodensee. Doch das war nicht immer so.
Während der Würmeiszeit vor ca. 20.000 Jahren floss das Schmelzwasser in die Donau, danach suchte sich die Untere Argen den Weg über die Iller. Aber schon kamen die Untere Argen und die Obere Argen zusammen.
Einige tausend Jahre später entstand der Bodensee, doch zuvor war er noch ein Eisklotz und die Argen floss dann in den Rhein. Ob der schnellen Fließgeschwindigkeit des Wassers, brachte es reichlich Schotter mit – den man heute an den Stellen finden und abbauen kann. Das sorgt für die vielen Baggerseen in der Umgebung von Kressbronn.
Vor ungefähr 14.000 Jahren wurde das Gebiet allmählich frei vom ewigen Eis. Der Fluss war damals selbstverständlich höher als heute und grub sich bis in die Gegenwart um zehn Meter in die Tiefe. Von allen Seiten stürzte Wasser auf den Fluss ein, aber durch das 19. Jahrhundert wurden viele Zuflüsse entfernt. In der heutigen Zeit hat man dafür einige Bausünden wieder entfernt und eine teilweise Renaturierung vorgenommen.
Die Argen war im Frühmittelalter auch Namensgeberin für das Gau und hier noch ein historischer Fakt zur Argen: Der höchste Wasserstand der Argen, bei der Gießenbrücke gemessen, lag bei 3,68 Metern und der niedrigste bei acht Zentimetern – das war im trockenen Sommer 2008. Im Mittel führt die Argen 19 Kubikmeter pro Sekunde und kann höchstens 475 Kubikmeter pro Sekunde transportieren. Die Argen sorgt für 0,63 Kubikkilometer Wasser pro Jahr im Bodensee.
In der Nähe der Mündung in den Bodensee befindet sich dann noch eine besondere Brück unter den etlichen Brücken über die Argen: Die Kabelhängebrücke. Weite Teile des Flusses kann man mit dem Rad abfahren.
Naturschutzgebiet Argen
Im Jahr 1998 wurde das Gelände am Ufer der Argen zum Naturschutzgebiet ausgerufen und es umfasst fast 300 Hektar Fläche – fast vollständig im Landkreis Bodenseekreis (Friedrichshafen). Der Fokus liegt auf dem Zusammenfluss von Oberer und Unterer Argen, der Mündung in den Bodensee und entlang des Flusses selbst.
Es ist ein Naturschutzgebiet, daher dürfen Hunde nicht frei rumlaufen, die Wege nicht verlassen werden und man darf weder Lärm noch Feuer machen.
Flora und Fauna im Argen Naturschutzgebiet
Der Schutz der Natur ermöglicht das Überleben zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, wozu auch Orchideen oder vor dem Aussterben bedrohte Arten gehören.
Neben den klassischen Riedgewächsen, wie Birken, Weiden und Erlen, wachsen hier Hahnenfußgewächse, wie der Eisenhutblättrige, einige Hanfpflanzen, Wilder Hopfen, Disteln, Greiskraut, Schachtelhalme, die (sibirische) Schwertlilie und Farne.
Die Tierwelt kann ebenfalls mit reichlich Diversität aufwarten, die großteilig unter Schutz steht. Verschiedene Fische, darunter Breitblecke, Strömer, Lachse, Forellen und Schmerlen. Sogar Krebse finden sich im Naturschutzgebiet Argen. Des Weiteren lebt der Biber im Wasser und der seltene Eisvogel ist neben anderen Arten – wie Amseln und Falken – vertreten.
Und da es ist ein Feuchtgebiet ist, gibt es natürlich eine Menge an Insekten. Besondere Schmetterlinge und Fliegenarten sind in Gewässernähe vorzufinden.