Bettburg von Grünlingen (Fronreute)

Einer der mysteriösesten Burgställe in Oberschwaben ist jener der Bettburg von Grünlingen bei Fronreute.

Zwischen dem Schreckensee, dem Vorsee und dem Bibersee auf der Blitzenreuter Seenplatte gibt es ein kleines Wädlchen. Dort soll einst die Bettburg gestanden haben.

Schatzbühl Bettburg Burgstall Grünlingen
Schatzbühl Bettburg Burgstall Grünlingen

Geschichte von Bettburg, heute Grünlingen (Fronreute)

Der Weiler Grünlingen wird in den mittelalterlichen Urkunden als Bettburg geführt, was womöglich in Verbindung zur nahe gelegenen Burg Bettenreute stand. Die Spur des Adels von Bettenreute verliert sich im 14. Jahrhundert. Die erste Erwähnung von Bettburg erfolgte 1422. Zu der Zeit kauften reiche Kaufmannsfamilien bereits Burgen.

Die Burg könnte Teil einer Burgenkette gewesen sein, die zum Schutz der Welfen gegen die Staufer erreichtet wurden. Beide griffen nach dem Thron. Die Burgenkette reichte vom Hatzenturm über Fronhofen und Danketsweiler bis nach Hasenweiler und Zußdorf (bei Wilhelmsdorf). Wenn sie aus der Zeit stammt, dürfte sie im 12. Jahrhundert gebaut worden sein.

In der Urkunde von 1422 steht, dass die Bettburg an den Adel von Königsegg (vormals Fronhofen) geht. Das dort herrschende Kloster Weingarten wurde enteignet. Welcher Adel die Bettburg bewohnte, ist genauso verloren gegangen wie der tatsächliche Burgplatz. Vermutet wird die Burg auf dem sogenannten Schatzbühl. Dort erhebt sich ein geeigneter Hügel, gesäumt vom Wasser der Hühler Ach.

Hühler Ach im Wald der Bettburg
Hühler Ach im Wald der Bettburg

Todesurteile in Grünlingen

Eine interessante Begebenheit findet sich in den Urkunden über Grünlingen. Im Jahr 1748 gab es eine Untersuchung der Grafschaft Sigmaringen, die offenbar die Gerichtsbarkeit über Grünlingen bei Fronhofen hatten. In deren Büchern wird ein Kriminalfall geführt, wobei es um einen Diebstahl ging. Leider geht aus den Unterlagen nicht hervor, was gestohlen wurde. Aber das Urteil war ein Todesurteil gegen Anna Maria Schneider von Grünlingen und dessen Sohn, Johann Georg Frey. Seine Lebenspartnerin, die zwar denselben Namen trug, wurde als Konkubine geführt. Sie wurde nicht hingerichtet.

Wo befindet sich möglicherweise der Burgstall der Bettburg?

  • Schatzbühl bei Grünlingen
  • 88273 Fronreute
  • GPS: 47.880662, 9.555009

Ein Gedanke zu “Bettburg von Grünlingen (Fronreute)

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