Burg Immenried?

Gab es in Immenried eine Burg? Oder handelte es sich um ein Haus, gebaut aus Steinen?

Der Adel residierte im Mittelalter gewöhnlich in einer Burg. Sie diente der Verteidigung und war wegen des Baustoffs Stein auch recht teuer. Daher war es vor allem Adel und Kirche, die sich Häuser aus Steinen bauten. Der Vorteil eines Hauses aus Stein lag im Brandschutz und im Mittelalter brannte es immer wieder. Wie war das in Immenried?

Vermutetes Steinhaus Immenried
Vermutetes Steinhaus Immenried

Steinhaus oder Burg Immenried?

Der wichtigste Hinweis für ein Haus aus Stein liefert eine Karte aus dem Jahr 1720. Es handelt sich dabei um die Landtafel von Kisslegg. Dort sieht man am Ortsrand in Richtung der Mühle ein rundes Gebäude, das eine Turmruine darstellen könnte. Daneben steht das Wort Steinhaus beschrieben und B für Burgstall ist darunter in roter Farbe gemalt. Einige glauben, dass es sich um einen eigenen Ort gehandelt haben könnte. Und tatsächlich gibt es mehrere Orte mit diesem oder ähnlichen Namen in Oberschwaben.

Eine weitere Karte verortet das Haus auf der anderen Straßenseite. Die Urkarte von 1825 nennt ebenfalls das Steinhaus. Daran schließt sich nach Süden ein Herrengarten an. Das Grundstück verfügt über mehrere Häuser, darunter die Nummer acht der St. Rochusstraße. In dessen Keller finden sich zwar schmale Wände, aber sie bestehen aus Wackensteinen. Diese wurden im Mittelalter als Füllung für Burgwände genutzt. Die Größe von fast quadratischen 4,50 Meter in diesem Haus und ein weiteres Wackenfundament von quadratischen vier Metern zeugen von mittelalterlicher Baukunst.

Im beginnenden 20. Jahrhundert glaubte man, die Grundmauern eines Schlosses gefunden zu haben. Dagegen spricht die Urkarte von 1825. War es ein Wohnhaus? Waren es gar zwei unterschiedliche Gebäude. Das Gelände ist an der Stelle recht sumpfig, sodass ein Turm kaum zu errichten gewesen war. Hat man es dennoch versucht und der Turm stürzte ein. Sind die Häuser in der Urkarte deshalb auf der anderen Straßenseite? Hat man die Steine für den Bau anderer Häuser genutzt?

Auch gibt es keinen Hinweis auf die Bewohner des Anwesens. Vielleicht diente es den Ministerialen im Dienste des Klosters St. Gallen. Warum war der Bau dann so weit von der Kirche entfernt? War der Schutz der Mühle wichtiger? Diese lag in der Nähe des Hauses, sodass man davon ausgehen kann, dass sie dazu gehörte.

Wo befindet sich das Steinhaus von Immenried?

  • St. Rochusstraße 8
  • 88353 Kißlegg-Immenried

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