Auch in Isny im Allgäu stand einst eine Burg, die der späteren Grafen von Altshausen. Doch die Burg gibt es heute nicht mehr.
Zwar machten die Kelten und vor allem die Römer Isny in der Antike zu einem wichtigen Ort, doch im Mittelalter meldet sich Isny erst im 11. Jahrhundert wieder urkundlich zurück. Eine Adelsfamilie förderte den Aufstieg der Stadt.
Westlich der Nikolaikirche, auf dem freien Fleckchen zum Kloster hin, erhob sich einst eine Burg. Obgleich dies nicht der Ort des Kastells der Römer war. Oftmals baute man häufig auf deren Ruinen, aber nicht so in Isny. Vielleicht waren die Bauwerke der Römer über die 600 Jahre, in denen man keine schriftlichen Unterlagen von Isny hat, längst abgetragen worden.
Die Burg entstand wohl zur Zeit der ersten Burgenwelle ab dem 10. oder in der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. An diesem beschriebenen Platz war vermutlich der sogenannte Vogthof. Dieser Platz bildete den Kern der Burg und die umliegenden Gebäude durften von der Burg eingefasst gewesen sein. Zu den Seiten geht der Sporn steil ab, nur zum Ort hin ist der Anstieg sanft.
Noch im 17. Jahrhundert stand an dieser Stelle ein Haus, doch kurze Zeit darauf brannte Isny und das Haus wohl ab. Seit dem steht an dieser Stelle nichts mehr und das Grün breitet sich aus. Heute lässt sich kaum nachvollziehen, wie diese Burg einmal ausgesehen haben könnte. Nur Bilder des Hauses aus früheren Tagen sind noch erhalten. Dabei handelte es sich um ein Amtshaus mit Satteldach.
Schon zur Zeit der Kelten hatte Isny diesen Namen. So ist im Mittelalter überliefert, dass der Ort früher (ex) Opido Ysne genannt wurde. Opido weisst auf eine keltische Stadt der Latène-Zeit (ab 450 v. C.) hin. Möglich ist daher auch, dass die Römer nicht direkt bei den Kelten bauten, sondern einige Hügel weiter.
Nach dem Ende des römischen Kastells in der Nähe, standen in Isny zunächst einige Höfe und später die Kirche, welche 1042 geweiht wurde. Es war also bereits ein gewisses Machtzentrum, vielleicht sogar kontinuierlich.
Auch der Graf Wolfrad hatte hier Güter. So wurde Isny 1096 als Villa Ysininensi erwähnt. Vielleicht war der Ort, in der Nähe der Hofstatt, einer Villa Rustica. Im Jahr 1171 wurde es als Villa Ysni erwähnt. Dort finden derzeit noch Ausgrabungen statt.
Vermutlich hatte der Graf seinen Stammsitz in Altshausen, wobei sich erst seine Kinder von Altshausen und seine Kindeskinder von Altshausen und Isny nannten, ab 1100. Um diesen Zeitraum dürfte die Burg entstanden sein, als Demonstration der Macht über die Geistlichen des Ortes.
Der Graf erbte von dem ersten Herzogsgeschlecht (Gaufürst) in Schwaben, den Udalrichingern, einiges Land – auch im Allgäu und eben in Isny. Damit wollte die Adelsfamilie ihre Expansion einleiten und, sozusagen, ein weiteres Standbein etablieren – nämlich in Isny.
Der Graf gründete 1042 die Kirche der Heiligen Jakobus und Georg. Ob er dort begraben ist unbekannt, jedoch sein Sohn – Hermann der Lahme ein Mitglied des Konvents in Altshausen – liegt dort beerdigt. Das Kloster in Isny wurde von dem anderen Sohn, Manegold und seiner Frau Lietphild, sowie dessen Söhne, Walther und Wolfrad, errichtet. Im Jahr 1134 wurde das dritte Standbein der Familie gebaut: Die Burg in Veringen, sodass man sich fortan auch von Veringen nannte. Doch erhielten sie sich die Obrigkeit über das Kloster Isny als deren Vogt. Einige paar Jahre später wurde aus dem Adel von Veringen das Haus Veringen-Nellenburg
Die direkt daneben befindliche Burg verdeutlichte auch den Herrschaftsanspruch gegenüber dem Kloster. Spätestens der Graf Manegold, der sich auch von Altshausen und Isny nannte, hatte in der Burg seinen Sitz. Er liegt im Kloster beerdigt.
1171 bekam man vom Abt des Klosters Land für die Stadtgründung, südlich des Klosters. Mit der Stadtgründung von Isny hatten die Grafen das Recht den Amtmann (Ammann), also quasi den Bürgermeister, zu bestimmen und Steuern zu erheben. Auch das lukrative Geschäft, die Kneipengenehmigungen zu vergeben (Tafernrecht), war in der Hand der Grafen.
Da der hohe Adel das nicht selbst machte, brauchte man Ministerale (Diener), die man zu Rittern erhob (der geringste Adel). Da die Grafen inzwischen einige Wohnsitze hatten, wohnten ab dem 12. Jahrhundert die Ritterin der Burg Isny. Einer wird als Buchard urkundlich erwähnt. Um das Seelenheil seines Bruders besorgt, übergab er für Fürbitten des Klosters Isny ein Haus in Isny. Mit Fürbitten kommt man aus dem Fegefeuer!
Zum Ende des 13. Jahrhundert wurde Isny als Lehen vom Grafen Manegold von Veringen-Nellenburg an den Truchsessen Berthold von Waldburg-Rohrdorf übergeben. Das implizierte auch das Vogtrecht gegenüber dem Kloster. Das ging zeitweise an die von Schellenberg und 1291 an die Kirche von Augsburg über.
Da die von Truchsessen von Waldburg-Rohrdorf hier nicht residierten, hatten sie wohl ebenfalls Ministeriale zur Eintreibung der Schuld positioniert. Einer davon wurde 1298 erwähnt: Berthold von Isny. Auch sein Sohn war Ritter im Dienste des Truchsessen. Im Jahr 1317 wurde noch ein Johann von Isny aufgeführt.
Zehn Jahre nach der Entlehung, 1284, brannte Isny ab. Fast alles musste neu aufgebaut werden, so auch das Kloster und die Burg. Doch sollte es weniger eine Burg, als mehr ein Amtshaus werden. Nach dem Neuaufbau, im Jahr 1306, kaufte der Truchsess die Stadt Isny vom Grafen ab. Doch die Menschen aus Isny, die mit vor allem Leinenprodukten zu Geld kamen, kauften sich frei. 1365 wurde Isny zur Reichsstadt. Jedoch unterstand das Kloster weiterhin dem Vogt, also dem Truchsessen. Ab 1381 konnten die Menschen in Isny ihren Bürgermeister und die Zunftmeister wählen. Die Zünfte wurden im Jahr 1551 ausgeschaltet. Gerade die Leinenproduktion erlebte in diesem Jahrhundert noch einige Aufstände.
Schon zuvor hatten sich die Menschen in Isny einige Privilegien gesichert: 1235 wurde ein Rat erwähnt, 1281 bekam man das Lindauer Stadtrecht und 1365 den Segen des Kaisers. 1373 erlaubte Kaiser Karl der Stadt die Steuern zu erheben. Mit dem Tod des Truchsessen Otto, 1386, bekam man noch mehr Rechte. Eine Garantie sprach König Ruprecht 1401 aus und befreite sie für zehn Jahren von der Reichssteuer. Auch der neue König Sigmund bestätigte die Stadtrechte 1413. Doch den Blutbann bekam die Stadt erst 1429 und das Münzrecht erst 1507. Mit den Steuern der Stadt ging der König Sigmund hausieren, so wurden deren Steuern zur Schuldentilgung an diverse Häuser gegeben.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Isny nicht verschont. 1631 brannte es erneut ab. Das Amthaus, die frühere Burg, wurde daraufhin vor den Stadtgraben verlegt. Heute trägt dieses Haus den Namen “Jakobsburg”.
Isny kam im Jahr 1803, nach der Säkularisierung, an den Grafen Quadt zu Wykradt und 1806 zu Württemberg. Übrigens heißt es offiziell seit 1973 Isny im Allgäu.
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