Auf einer kleinen Insel in einem kleinen Weiher befand sich einst die Burg Sigmarshofen.
Die kleine Ortschaft Sigmarshofen liegt rund fünf Auto-Minuten von Grünkraut entfernt und wartet mit einem Burgstall auf.
Auf der kleinen Insel im Weiher von Sigmarshofen stand die Burg der Herren von Sigmarshofen. Die rundliche Insel mit 24 Metern Durchmesser war vermutlich komplett bebaut. Die Burg war zwei Etagen hoch und schloss mit einem Turm ab. Die Anlage war von einer Wehrmauer umgeben und war, wie heute noch, durch eine Brücke zugänglich. Die Burg stand in Relation zu der Kapelle, einem Bauhof und der Lochmühle, die ebenfalls aus der Zeit stammen.
Urkundlich erwähnt wurde die Burg Sigmarshofen im Jahr 1251, zusammen mit der Mühle und dem Bauhof. Geschrieben hatte man es damals so: Sigemarshouen. Sie war der Sitz der Herren von Sigmarshofen. Diese standen im Dienst der Welfen und später der Staufer.
Die Burg hatten sie aber später als Lehen von den Grafen von Kirchberg erhalten. Dieser Zustand wird nach Überlieferungen damit erklärt, dass die Herren von Sigmarshofen dem Grafen Schutz vor wütenden Bauern boten. Genaueres ist dazu nicht bekannt.
Die nächste Erwähnung des Adels von Sigmarshofen fand sich 1257 in den mittelalterlichen Urkunden. Dabei wurden Gerloh, Heinrich und Konrad genannt. Im Jahre 1276 wurde der Ritter Gerloch als Zeuge in Bodnegg erwähnt und 1291 bezahlte derselbe Gerloch Geld an das Kloster Weingarten, “zur Erleichterung seines Gewissens”. Zu der Zeit residierte aber bereits sein Sohn Heinrich, genannt Haginach, auf der Burg Sigmarshofen. Dies kann als wirtschaftlicher Niedergang begriffen werden. Vermutlich war es dieser Heinrich von Sigmarshofen, der 1305 als Bürger nach Ravensburg zog.
Die Burg übernahm anschließend der Adel von Rosenharz. Im Jahr 1344 wird ein Wernher von Rosenharz erwähnt, der sich von Sigmarshofen (Sygmerhofen) nannte. Zusammen mit seinen Brüdern Gerloch, Wilhelm und Hans von Rosenharz gen von Sigmarshofen, die ein eigenes Wappen hatten, verkaufte man 1360 auch den Kirchensatz und ein Widdum von Amtzell an das Kloster Weißenau. Ein Widdum ist ein Alterssitz für normalerweise eine Witwe und das Wappen des Adels tauchte bei einer Urkunde des Grafen von Montfort auf. Verwandtschaftlichen Beziehungen verbanden die beiden Adelshäuser: 1379 heiratete Nesa (Agnes) von Sigmarshofen den Wilhelm von Rosenharz.
1405 verkaufte Wilhelm von Rosenharz die Burg (Schloss) und die Herrschaft über Sigmarshofen als Lehen von Kirchberg an den Bürger Konrad Faber aus Waldsee. Im Verlauf des 15. Jahrhundert erwarb die Familie Geldrich aus Ravensburg die Burg und die Ortsherrschaft von Graf Wilhelm von Kirchberg als Lehen. 1463 wird ein Stefan Nabholz in Sigmarshofen erwähnt. Dabei geht es um die Nutzung einer Wiese, die zuvor den Herren von Wildeneck unterstand.
Die bürgerliche Familie Geldrich stellte in Ravensburg und Wien den Bürgermeister und benannte sich 1481 nach ihrem Burgplatz von Sigmarshofen. Die Familie Geldrich (oder auch Gäldrich) besaß auch viele Güter rund um Bettenreute, was sie 1462 an die legendäre Kaufmannsfamilie Humpis aus Ravensburg verkaufte. 1501 erwarb die Familie mit dem Geld den Besitz an der Burg. Die Hohe Gerichtsbarkeit und die Waldnutzung oblag aber der Landvogtei mit Sitz in Weingarten. Die Lochmühle wurde 1492 an die Witwe Nabholz verkauft. Noch 1594 wurde das Schlösslein urkundlich erwähnt.
Der inzwischen zum Juncker aufgestiegenen Geldrich von Ravensburg besaß 1717 den Burgstall, die Kapelle, das Schlösschen und einen Schlossgarten. 1735 verkaufte die Familie alles an die Familie Strasser. Zur Zeit der Säkularisierung wurde die ehemalige Burg zur Schule und 1817 wurde das gesamte Areal vermessen. Dennoch begann man 1819 mit dem Abriss. Ab 1833 entfernte man auch die Reste der Anlage, wobei einzelne Mauerstücke noch zu sehen sind. Von der Mühle steht heute nichts mehr.
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