Burg Königsegg | Bei Altshausen in Oberschwaben

Die Burg Königsegg liegt oben auf dem Berg auf ungefähren 710 Metern über NN. Auf seiner Position ist das Gebäude von Weitem zu erkennen.

Vor allem vom Hoßkircher See aus, kann man die Anlage schön sehen. Doch ist es von der Ferne etwas interessanter als aus der Nähe.

Vorgängerburg Castro Ekka

Bevor die Herren von Fronhofen hier her zogen und sich danach benannten, war die Burg als Castro Ekka bekannt. Vermutlich schon im 11. Jahrhundert erbaut, glaubt man die Vögte oder die Verwandten von Reichenau hier verorten zu können. Sie nannten sich von Egge, was es aber des Öfteren in Oberschwaben gibt, wie beispielsweise Schmalegg (Schmales Eck) oder Wolfegg.

Erstmals erwähnt wird die Burg in den Urkunden des Jahres 1251, damals als die neuen Herrscher (siehe unten) einzogen. Aber die Anlage dürfte wohl schon im 11. Jahrhundert gestanden haben.

1083 wird ein Hezelo von Ekka erwähnt. Diese Familie gründete wohl auch ein Kloster in Königsegg, im Wald nahe der Burg. Ursprünglich war der Name des Ortes passenderweise Wald, oder wie man im Mittelalter sagte Walda.

Die Edelfreien Hezelo und Hesso von Ekka stifteten hier ein Kloster, was dann dem Kloster Hirsau übergeben wird. Auch eine Frau, die im selben Jahr genannt wird: von Hetzeiszell, wird dieser Familie zugerechnet. Dieser Ort gehört im Mittelalter zur Burg, unklar ist, wie dies entstanden ist – vielleicht durch Erbteilungen. Daher könnten die von Ekka schon länger hier gelebt haben. Möglich ist auch ein Tausch oder Schulden.

Um 1300 geht die Burg als Lehen an den Grafen von Grüningen-Landau, der es ungefähr zehn Jahre später den Königsegg-Fronhofenern als Eigentum übergibt. Ab 1485 haben die Königsegger das Recht für den Blutbann.

Burg Königseggwald | Oberschwaben

Die Burg war bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts der Sitz des Adelsgeschlecht der späteren Familie Königsegg, die zuvor noch die Herren von Fronhofen waren. Zur genannten Epoche ist das Adelsgeschlecht in das Schloss von Königsegg gezogen, das noch heute dort zu sehen ist. Umgebaut wurde das Schloss zwischen den Jahren 1763 und 1768. Der Architekt des Schlosses war Pierre Michel d’Ixnard. Das Schloss ist im Stil des Klassizismus erbaut worden.

Auch die Burg hat Züge des Klassizismus. Heute ist die Burg in Privatbesitz und die darin befindlichen Wohnungen kann man sich mieten. Allerdings ist das Gebäude sehr abgelegen im Wald, gesäumt von einem Wanderweg.

Im 19. Jahrhundert bekam die Burg eine neue Funktion als Gutshof. Der Turm der ursprünglichen Burg wurde nach der Umwandlung dekonstruiert. Bis heute ist dort noch eine kleine Kapelle mit Taufbecken erhalten. Von seiner historischen Bedeutung ist aber nicht mehr viel zu erkennen, vor allem das Wappen des Adelsgeschlecht prägt noch die Geländer und eine Außenwand des Gebäudes.

Das schwäbische Adelsgeschlecht Königsegg

Das Adelsgeschlecht der Herren von Fronhofen, deren Wirkungsweise weit über das Gebiet, das heute noch Fronhofen genannt wird, hinaus ging, änderte im 13. Jahrhundert den Familiennamen. Fortan nannte man sich die Herren von Königsegg-Fronhofen. Im Laufe der Herrschaft kam man in den Besitz weiterer Gebiete, wie beispielsweise Aulendorf. Dann nannte man sich Königsegg-Aulendorf. Die Bedeutung des Ortes war für die Adelsfamilie wohl sehr hoch, es wurde immer zuerst genannt.

Noch heute sieht man ihr Wappen im Stadtwappen der Städte und Gemeinden der Umgebung, wie Aulendorf, Fronreute, Guggenhausen, Königseggwald (die hier zu Altshausen zählen) und Ortschaften im Oberallgäu.

Sie begannen als Ritter, als Ministeriale im Dienst der Welfen und später der Staufer. Im Laufe ihrer Herrschaftsdynastie wurden sie von den Herren von Fronhofen zu “Wohlgeborenen” und schon einige Jahre später in den Stand eines Grafen erhoben. Im Jahr 1629 fand die Erhebung zum Reichsgrafen statt. Das blieb nicht ohne Folgen, so wurden Männer der Familie 1637 zum Landvogt der Landvogtei Schwaben, welche einen gewaltigen Machtfaktor darstellte.

Die Linien der Familie teilten sich im Jahr 1681 und so entstand die Reichsgrafschaft Königseggwald, der heutige Name des Ortes. Im gleichen Jahr zogen die Grafen von der Burg auf dem Berg in die Ortschaft ins dortige Schloss. Einige Linien des Geschlechts sind in preußische Adelshäuser gegangen, eine andere wurde mit Graf Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels Bischof in Münster und sogar Kurfürst von Köln. Wie erwähnt, gab es auch eine Linie in Aulendorf.

Als Graf Maximilian Maria von Waldburg und Waldsee zu Wolfegg im Jahr 1748 verstarb, übernahm sein Sohn Gebhard Xaver die Herrschaft im Hause Waldburg. Dieser heiratete die Gräfin Clara von Königsegg-Aulendorf. Töchter des schwäbischen Geschlechts waren auch in Bad Buchau im ursprünglichen Frauenkloster. Dies war nur Töchter aus höheren Häusern vorbehalten.

Das schwäbische Adelsgeschlecht erhielt im 19. Jahrhundert noch die Anrede “Erlaucht”. Die Familie gibt es immer noch. Auch Bad Waldsee gehörte eine Zeit lang zu diesem Adelsgeschlecht.

Das Ende dieser Adelsfamilie kam mit der Aufklärung, sodass ihre Grafschaft an das Haus Württemberg fiel.

Was das Fechten anging, so setzte das Haus Maßstäbe, mit dem Königsegger Codex für die Fechtkunst.

 

Bilder zur Burg Königseggwald | Gemeinde Altshausen in Oberschwaben

Adresse des Burg Königseggwald | Oberschwaben

 

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