Burgberg Boshasel Heiligenberg-Wintersulgen

Ausflugsziele, Deggenhauser Tal

Über die Burg Boshasel und ihre Geschichte im Deggenhauser Tal.

Der kleine Burgberg Boshasel liegt zwischen Unter- und Oberboshasel im Deggenhauser Tal. Viel ist nicht bekannt über die ehemalige Burg, deren Burgstall aber mit bloßem Auge auszumachen ist.

Burgberg Boshasel Heiligenberg-Wintersulgen

Bekanntes zur Geschichte von Boshasel und seinem Adel

Die erste Erwähnung des Orts hängt mit dem Adel von Boshasel zusammen. Bei der zeitlichen Erfassung gehen die Meinungen auseinander. Entweder 1134 oder 1137 war Heinrich von Boshasel bei der Weihung des Klosters Salem anwesend. In anderen Quellen steht, dass die erste Erwähnung ein Jahr später stattfand. Jedoch gibt es keine Hinweise auf den Grund der Erwähnung. Der Ort und der Adel wurden im 12. Jahrhundert Bouzhasil oder Bozehaselach geschrieben. Die Endung weist schon darauf hin, dass es sich um einen klein Bach handelt, der den Namen bestimmt hat. Es war denn auch ein “kleiner Haselbach” damit gemeint und das verweist vermutlich die Deggenhauser Aach oder womöglich einen Zulauf zu diesem Gewässer.

Bei dem Adel dürfte sich um einen Ministerialen des Hauses Heiligenberg handeln, die hier den Grundbesitz ausübten. Im Jahr 1259 wurde der Ort wieder erwähnt. In diesem Jahr vergab Heiligenberg das Lehen an das Kloster Reichenau, das schloss aber Oberboshasel aus. Im Jahr 1309 veräußerten die Grafen von Heiligenberg den Ort mit sämtlichen Rechten an das Kloster Salem.

Doch beim Vogtrecht war man sich nicht einig. Erst im Jahr 1487 klärte sich der Fall und den Zuschlag erhielt das Kloster Salem. Ob das mit dem Streit zwischen Welfen und Staufern zu tun hatte, die beide um die Kaiserwürde rangen, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Das Kloster Salem stellte sich schon bei der Gründung auf die Seite der Staufer, was sich später in einigen Schutzrechten äußerte.

Inmitten des Dreißigjährigen Kriegs, 1634, kaufte Heiligenberg Ober- und Unterboshasel zurück. Doch die Grundherrschaft verblieb beim Kloster Salem. Drei Jahre später erwarb der Graf von Heiligenberg auch die niedere Gerichtsbarkeit vom Kloster Salem.

Wann und wieso die Burg ihr Ende fand, ist unbekannt. Genauso unklar ist das Aussehen der ehemaligen Burg. Aufgrund der Beschaffenheit kann man aber wohl von einer Turmburg ausgehen, welche auf dem immer noch existierenden Burgberg gestanden haben könnte. Der Eingang dürfte wohl aber zur Ostseite hin gelegen haben. Die Lage an der Handelsstraße diente wohl der Machtausdehnung und ist irgendwann obsolet geworden. Vielleicht haben sich die Handelswege geändert?