In dem Ort Michelwinnaden standen einst zwei Burgen, die teilweise noch auszumachen sind.
Im Raum von Michelwinnaden standen an drei Stellen Burgen, die vermutlich älteste Burg (Alte Burg) stand im heutigen Waldstück bei Michelwinnaden. Die beiden anderen, die in diesem Artikel behandelt werden, standen inmitten der Ortschaft.
Der Burgstall stand vermutlich dort, wo heute das Pfarrhaus von Michelwinnaden steht – unweit der Kirche St. Johannes Evangelist. Dort ist auch der höchste Punkt der Ortschaft, was sich aus Verteidigungsgründen gut für eine Burg macht. Die Burg war vermutlich eine Turmburg, das legt ein Bild von 1602 nahe.
Die erste Erwähnung von Michelwinnaden oder damals Winidon oder Wineden erfolgte im 11. Jahrhundert. Das Michel lässt sich mit “Groß-” übersetzen, als Unterscheidung von Kleinwinnaden ab dem 13. Jahrhundert. Herman von Hirschegg schenkte die Ortschaft im 11. Jahrhundert dem Kloster Peterhausen (heute Teil von Konstanz) am Bodensee. Vermutlich sammelte sich erst im Nachhinein ein Adel in Michelwinnaden.
Die Edelfreien (also ein hoher Adel) von Michelwinnaden sind ab 1189 in dem Ort nachweisbar. Die Herren von Königsegg hatten damals die Herrschaft inne und die Edelfreien von Michelwinnaden waren vermutlich deren Ministeriale (Verwalter) oder Vasallen. 1189 wurde ein Heinrich von Winnaden in einer Urkunde genannt, 1222 ein Conradus von Winnaden und dann wurde noch einer von Winnaden im Jahr 1311 erwähnt. Danach wird es still um das Adelsgeschlecht in den mittelalterlichen Urkunden.
Im Jahr 1385 verkaufte das Haus Königsegg Michelwinnaden an die Wielin. Diese stammten vermutlich aus dem Wurzacher Ried, darauf lässt der Name deuten, die es in verschiedenen Formen gab, darunter auch Willis, Willins oder Willinz. Sie waren seit 1240 in den Urkunden fassbar und Besitzer der Burg Redebene bei Hagnaufurt, das vom Augustinerstift St. Peter in Bad Waldsee erworben wurde. Der Adel war in den Klöstern Schussenried und Baindt in Führungspositionen, ging aber auch als Bürger nach Ravensburg oder Biberach.
Mit dem Erwerb der Ortschaft nannte sich die Familie Wielin sodann von Michelwinnaden (Winnenden). Ob sie die neue Burg erbauten, ist unklar. Vermutlich stand sie schon vor 1385. Die neue Burg stand am heutigen Burgweiher, der damals Mühlweiher hieß. Eine Mühle war ein gewinnbringender Posten im Haushalt eines jeden Herrschers.
Die verfügte über Burg zwei Etagen und war von einem Spitzdach bedeckt. Seitlich waren zur Befestigung Verstärkungsmauern angebracht und es gab einen ummauerter Lustgarten, samt Tor, davor. Ein Bild der Burg von 1774 findet man in der Kirche von Bad Waldsee, auf dem rechten Seitenaltar.
Es ist auch unbekannt, was vorher an dieser Stelle stand. Vielleicht die Mühle oder ein Lagerhaus? Außerdem wurde die neue Burg im Jahr 1600 stark verändert. Binnen eines Jahres wurde die Burg zu einem Erholungsheim für die Chefs des Klosters Schussenried. Zum Ende des Jahrhunderts wurde es zu einem Verwaltungssitz, Erholungsheim und Kornspeicher. Heute ist es die Ortsverwaltung von Michelwinnaden, die dort unter gekommen ist.
Die von Wielin standen offenbar auch unter der Herrschaft von Waldsee, wofür das schwarz-weiße Wappen und ihre Tätigkeit als Zeugen der Waldseer die Indizien sind. Allerdings waren sie auch Vasallen derer von Winterstetten und der Schenken von Otterswang.
Der letzte Wielin in Michelwinnaden war Hildebrand Wielin, der die Burg und Herrschaft 1425 an die Kommende Altshausen verkaufte. Im Jahr 1448 erwarben die Truchsessen von Waldburg die Oberhoheit über Michelwinnaden. Sie verkauften es 1479 wiederum an das Kloster Schussenried, was nicht den Kirchensatz umfasste.
Übersicht über die wichtigsten Weihnachts- und Adventsmärkte in Oberschwaben. Wenn der Winter beginnt, dann freuen…
Die Räubersleut geisterten vor allem im 18. und 19. Jahrhundert durch Oberschwaben. Einige Legenden berichten…
Einerseits war Franz Ludwig Schenk von Castell seiner Zeit voraus, andererseits machte er ein Geschäft…
Im Jahr 746 ließ ein fränkischer Herrscher den alemannischen Adel in einer einzigen Nacht einsperren…
Am westlichen Rand Ostrachs liegt das Buchbühl-Denkmal. Es erinnert an die ‚Schlacht von Ostrach‘ zwischen…
Ein prächtiges Schloss liegt auf der Erhebung über dem Illertal bei Oberkirchberg, einem Teil von…