Burgen von Otterswang & sein Adel

Nordöstlich von Otterswang, zwischen Aulendorf und Bad Schussenried, liegt der Burgstall des ehemaligen Adels von Otterswang.

Von der Geschichte der Gemeinde, dem Adel von Otterswang mit seinen zwei Burgen und über mögliche römische Siedlungen.

Wallanlage Ruine Otterswang

Geschichte von Otterswang

Der Name der Ortschaft leitet sich von einer Person ab: Otolf und die Endung “wang” steht für ein Stückchen Erde. Erwähnt wird der Ort im Jahr 1083 als Otolveswanc, rund 30 Jahre später Otolfiswanc. Sehr viel älter, so schätzt man, kann die Besiedlung nicht erfolgt sein. Im 13. Jahrhundert schrieb man es Otelswanch oder Othulzwanc.

Jedoch gibt es Hinweise darauf, dass es im Osten der Gemeinde, auf dem Gebiet des Areals “Altotterswang”, eine römische Siedlung gab. Das ist unklar, auch ob dort tatsächlich im Mittelalter Menschen lebten. In dieser Ecke gab es auch eine Burg, woher der Name des Flurs wohl her kommt.

Der Adel von Otterswang war ein hoher Adel, es waren Edelfreie. Im Ersturkunden-Nennungsjahr, 1083, wird ein Adalbert von Otterswang erwähnt. Sie lebten auf der Burg Otterswang und waren wohl einflussreich. Dementsprechend dürfte die Burg auch recht groß gewesen sein.

Nachfolgend teilte sich die Ortschaft und es haben verschiedene Adelshäuser die Burg Otterswang innegehabt. Teils benannten sie sich auch danach. Die Herrschaft übten, nach dem Aussterben der Edelfreien von Otterswang, die Grafen von Aichelberg aus. Auch der Bischof in Konstanz, der Deutschorden Altshausen, das Kloster Baindt und ab 1243 der Schenk von Winterstetten-Schmalegg hatten hier Besitzungen.

Die Grafen von Aichelberg setzten einen Dienstmann ein, einen Ministerialen. 1237 wurde ein Ritter Heinrich von Otterswang erwähnt. Danach oder von anderen Dienstherren waren die Ritter von Veser. Als Dienstleute wurden sie zu den Rittern von Otterswang.

1255 bezeugte Bischof Eberhard von Konstanz, dass es einen Tausch mit Gütern in Otterswang gab – mit dem Kloster Baindt. Dabei erhielt der Ritter Ulrich von Gundelfingen ein wenig Seelenfrieden für seine Eltern (Um des Seelenheils Willen).

Im Jahr 1269 erwarben die Brüder von Gundelfingen aus Ostrach den Teil von Otterswang, der dem Bischof in Konstanz zustand, als Lehen. Dafür tauschten sie das Dorf Ebersbach mit dem Deutorden in Altshausen. Das implizierte Teile der Ortschaft, als auch der Burg. Ein Ulrich von Gundelfingen nennt sich ab 1271 Ulrich von Otterswang.

1288 wurde ein Hermann von Otterswang erwähnt, der mit seinen Brüdern “Heinrich genannt von Schmalegg” und Konrad von Winterstetten um deren Seelenheils willen die Besitzungen in Diepolsweiler, an das Kloster Salem übergaben.

Im Jahr 1380 verkaufte der Schenk Hermann die Burg und das Dorf an Heinrich von Emerkingen, welcher es ein Jahr später an Sophie von Stubenberg übereignete. Als sie starb, übergaben die Erben derer von Stubenberg die Burg und das Dorf an das Kloster Schussenried. Das Kloster kaufte dem Bischof in Konstanz den Rest dafür ab. Noch im selben Jahrhundert erwarben die Schenken von Winterstetten-Schmalegg große Teile der Ortschaft. Doch waren sie schon länger in der Ortschaft vermerkt. Sie nannten sich fortan Schenken von Otterswang.

Das Kloster und damit auch Otterswang ging mit der Säkularisierung an die Grafen von Sternberg-Manderscheid und ab 1806 an den König von Württemberg.

Burgen von Otterswang

Vermutlich lebten die ersten Edelfreien auf der Burg in der Nähe des Schwaigfurter Weihers, demnach dürfte dort ebenfalls eine große Burg mit Graben gestanden haben. Den Burgtobelgraben gibt es ja immer noch, vermutlich hat er daher auch seinen Namen. Diese Burg dürfte bereits im 11. Jahrhundert erbaut worden sein, doch lässt sich heute davon nichts mehr sehen. Sie stand bis ins 13. Jahrhundert.

  • Altotterswang
  • 88427 Bad Schussenried-Otterswang
  • GPS: 47.978447, 9.6569

Die Burg, auf dem Weiler Burg bei Otterswang, wurde erstmals 1269 als Castrum erwähnt. Ganz in der Nähe befindet sich heute das Burg-Café, welches aber nicht genau auf der exakten Burgstelle steht. Dennoch hat man sich mit den Räumlichkeiten, dem Rittersaal, der Burgkapelle und dem Kaminzimmer viel Mühe gegeben.

Burgstall Otterswang bei Bad Schussenried

Das Café bietet einen prächtigen Ausblick und bietet sich als Ausflugslokal aus, denn um hier hoch zu kommen, muss man ordentlich bergauf. Der Bergsporn liegt auf 635 Meter Höhe.

Der letzte Eintrag zu der Burg stammt aus dem Jahr 1601. Bis zum 19. Jahrhundert wurde die Burg fast vollständig abgetragen. Die Wallanlage und das Grabensystem kann man noch sehen und es sollen noch Steinreste auf dem Gelände vorhanden sein, das aber heute in Privatbesitz ist.

  • Burg 1
  • 88427 Bad Schussenried-Otterswang
  • GPS: 47.983800, 9.637700

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