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Burgruine Kisslegg | Ruine der Legenden

Außerhalb von Kißlegg liegt die alte Burg Kißlegg, wovon noch einige Gemäuer zeugen und Legenden von einem Spuk und einem Schatz sprechen.

Östlich von Kisslegg im Allgäu befindet sich die alte Burg des Adelsgeschlechts derer von Kißlegg (Zell). Sie stammte vermutlich aus der Zeit vor der ersten Erwähnung im 12. Jahrhundert. Um die alte Burg ranken sich Legenden und ihre wechselhafte Geschichte macht den Charme der Ruinen aus. Die Burg stand einst auf dem, wo heute der Wald das Areal zurückgewonnen hat.

Alte Burg Kißlegg

Entlang der Landstraße 330 zwischen Kißlegg und Wolfegg, liegt rechter Hand ein kleiner Hof, oberhalb davon thronte einst die Burg, zwischen Straße und Bahnlinien. Heute sieht man immer noch einige Mauerreste der einst großen und eine der merkwürdigsten Burgen in Oberschwaben. Noch im 18. Jahrhundert war die Burg als Ruine von weithin sichtbar.

Die imposante Hügelburg war von einer Mauer, Verwaltungsgebäuden und einem Graben umgeben. Im nordöstliche Teil der Anlage kann man den Graben noch erkennen, der einst ca. 200 Meter lang und mit Wasser gefüllt war. Den Graben konnte man nur über die Zugbrücke passieren.

Danach eröffnete sich einem früher zuerst ein kleiner Turm mit Zwiebeldach. Folgte man der Wehrmauer, gelangte man zum Tor. Dahinter verlief die Mauer den Hügel hoch, bis zur Burg. Innerhalb der Mauer befanden sich Wirtschaftsgebäude und ein Brunnen, hier wohnte der Burgbauer. Auch außerhalb der Mauer gab es Gebäude. Aus dem Bergbauerhof, den Treppen folgend, kam man zum Kern der Burg, wo die Adeligen wohnten.

Aufgrund eines Rechtsstreits, der im 14. Jahrhundert zu einer geteilten Burg führte (siehe unten), gibt es eine Aufstellung über die Räumlichkeiten der Burg und wer was in der Burg sein Eigen nennen und / oder nutzen durfte. Solche Aufzählungen, wie es auch bei der Burg Zeil der Fall ist, sind selten.

In der Aufzählung von 1381 sind Kammern, Erkner, Kornkammern, Keller, Küche oder Vorhof genannt. Die Grenze wurde zwischen einer Eichensäule (vielleicht ein Baum) und einem heute nicht mehr zu definierenden Endpunkt gesetzt. Die Wachen für die Tore mussten abwechselnd gestellt und bezahlt werden und klar gab es immer wieder Streit zwischen den beiden Adeligen, damals schon die von Schellenbergs, die später noch in den Schlössern von Kisslegg zugegen sind.

Geschichte der Burg Kisslegg

Der Hügel geht rund sieben Meter hoch, ein sechseckiger Turm stand auf seiner Spitze. Sechseckige Burgen sind in der Gegend sehr selten, eigentlich ein Stil der Staufer. Dabei gehörte das ganze Nibelgau, wozu auch Leutkirch gehörte, schon ab dem 8. Jahrhundert zum Kloster St. Gallen.

Diese beherrschten sehr viel Land in Oberschwaben und hatten Verwalter, sogenannte Maier. Diese waren ab dem 12. Jahrhundert hier tätig, die Herren von Kisilegge. Damals hieß der Ort noch Zell (Cell), ab 1353 Kisleggcell, 1394 Dorf zu Cell, 1399 Zell, 1420 Zell bei Kißlegg und 1497 Kislegg Zell im Markt.

Die Herren von Kisilegge (Chisilecke) gehörten zwar als Ministeriale zum niederen Adel, jedoch hatten sie gute Kontakte zum höheren Adel. Im Jahr 1135 wurde urkundlich Waltherus in Zell als Verwalter (Maier) erwähnt. Sein Nachfahre der Ritter Berthold von Kisslegg kämpfte im Gefolge von König Konrad IV. Einige wurden Geistliche und ein Dietrich von Kisslegg wurde im 13. Jahrhundert Mönch im Kloster Salem.

Im 14. Jahrhundert starb die männliche Erbfolge aus und eine Tochter aus der Sippe heiratete einen von Schellberg, so ging die Burg an diesen Adel über. Sie nannten sich später von Kisslegg. Zuvor teilte sich die Linie der Schellenbergs und beide hatten ein Anrecht auf die Burg, weswegen man sie zum Ende des 14. Jahrhunderts trennte. Im Jahr 1437 wurde die eine Hälfte aus Erbgründen sogar noch mal halbiert.

Das Ende und Legenden | Burg Kisslegg

Im Jahr 1525, zu Zeiten des Bauernkrieges, wurde Kißlegg und die Burg zur Hälfte an Friedrich von Freyberg verkauft. Doch schon jetzt waren Burgen nicht mehr dem Gefühl der Zeit entsprechend, man siedelte in das Alte Schloss und Neue Schloss in Kißlegg um. Die Burg hatte man ebenfalls kurzerhand in ein Schloss umgedeutet, was aber nur namentlich zu einer Veränderung führte.

Die Burg wurde wegen der sich ändernden Zeit und der Streitigkeiten ob der Teilung, vor allem zu einem Gefängnis. Schon seit Jahrhunderten wurden hier auch Menschen eingesperrt. Der Turm war das Gefängnis, worüber ebenfalls so mancher Streit entbrannte. Schon im 16. Jahrhundert verzichteten die Adeligen auf die Burg als Wohnort. Wie lange noch eine Linie der Schellenbergs dort lebte, ist unklar. Aber schon im 17. Jahrhundert war die Burg eine Ruine.

1662 nutzte das Kloster Kißlegg, deren Kirche noch erhalten ist, die Steine der Burg für den Aufbau für den Pfarrhof. Doch die dicken Mauern waren wohl nicht so einfach zu zerlegen, noch 1720 sieht man auf einer Karte die Ruine, woher man heute noch weiß, wie diese aussah.

Alte Legenden erzählen von der Besonderheit dieser Burg. Dort soll es einen verlorenen Schatz in den Kellern geben. Aber hier spukt es auch! So sagt die Legende, dass eine große schwarze Katze in den Gemäuern herumlaufen soll. Sie zeigt sich zuweilen und verschwindet urplötzlich, als würde sie sich auflösen. Auch andere Gestalten sollen da oben spuken… Ob sie den Schatz bewachen?

Wo ist die Burgruine Kisslegg?

  • GPS:  47.795380,9.863834
  • Neben dem Hundehof mit der Adresse:
  • Burg 2
  • 88353 Kißlegg

Schwoable

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