Die einstige Burg in Rechtenstein ist nunmehr eine Ruine, welche aber ob des Bergfrieds noch besuchbar ist.
Auf der Anhöhe liegt die ehemalige Burg Rechtenstein oder Burg der Herren von Stain mit Blick auf die Donau und das Donautal. Diese Höhenburgruine liegt auf einer Höhe von 550 Metern (ü NN). Derart bedarf es einiger Anstrengungen, den Höhenunterschied zu bewältigen, doch das lohnt zweifelsohne. Von der ehemaligen Burg Stain ist nur ein Turm, genauer gesagt, der Bergfried erhalten. Diesen kann man besuchen, doch das Gelände ist teils in Privatbesitz.
Zu den besten Zeiten war der Sitz der Herren von Stain eine Doppelburg, mit Zugängen vom Tal, als Neben-, und in der Höhe als Hauptzugang. Den Nebenzuggang darf man als Wanderer nutzen, um emporzusteigen. Dieser ist vom Ort aus ausgeschildert.
Die Vorburg, als der östliche Teil, ist verschwunden. Ursprünglich bestand die verschollene Vorburg aus drei Bereichen und war mittels Türmen überwacht. Die ehemaligen Burganlagen sind nun größtenteils private Wohnräume. Die Zugbrücke der Burg, die aus der Vorburg entsprang und sich über den Halsgraben erstreckte, ist durch die Toransätze heute noch zu vermuten.
Der Graben selbst ist heute der Grenzbereich zu den privaten Grundstücken. Im frühen Mittelalter war der Graben von Mauern gesäumt, worüber sich die Zugbrücke erstreckte. Heute ist der Graben teils aufgeschüttet, damit hatte man die Brücke entfernt.
Die Burg war in ihrer Bauform in Ost und West aufgeteilt. Die Vorburg war der östliche Teil und war größer als der westliche Teil. Dessen Überreste sind teilweise noch zu erkennen. Im westlichen Bereich lagen der Turm, das Palais (ein Saal für repräsentative Zwecke), sowie eine Kapelle. Doch von diesen Anlagen sind nur noch Teile, wie die Grundmauern des Palais, erhalten. Die Kapelle wurde durch die heutige Kirche ersetzt.
Im Inneren des Turms, das einzig zu besichtigende Gebäude der Ruine Rechtenstein, kann man sich durch Tafeln und Anschauungsobjekte ein Bild der früheren Burg machen und erhält einen sensationellen Blick über das Donautal in Oberschwaben. Weitere Relikte aus dem Mittelalter finden sich an den Wänden der umliegenden und privaten Gebäude.
Die Burg entstand im 12. Jahrhundert und die Herren der Burg waren die von Stains, die man im Jahr 922 amtlich erwähnte. Daher kann man die Burg mit den Herren von Stain in Verbindung bringen. Es handelte sich damals um einen Heinrich von Stain. Sein Sohn hat sich 922 mit den Bauern gegen den Adel gewandt, genauso wie 1150 ein anderer von Stain gegen den Hochadel vorging – beide Male unterlagen sie.
Frühere Erwähnungen wie 728 sind nicht gesichert. Die Burg selbst wird urkundlich erst im Jahr 1331 erwähnt. Damals war es ein Berthold vom Stain. Da es aber einige Stains gab, gab sich Berthold von Stain den Beinamen Rechtenstein, woraus sich der heutige Ortsname ableitet.
1348 wurde die Burg ausgebaut und eine Doppelburg entstand, doch im selben Jahr gab es wohl ein Erdbeben, was Teile der Burg einstürzen ließ. Diese Teile wurden schnell wieder aufgebaut. Die Burgen waren auf die von Stain und die von Rechtenstein aufgeteilt. Im Jahr 1390 ging eine Burg an die Familie “Reichenstein”. In der Folge wurde die Kapelle gebaut.
Die von Reichensteins verkauften im Jahr 1410 Teile des Orts und der Burg an den Grafen von Württemberg, der es später wiederum an die Herren von Stein (gemeint waren die von Stain) übergab. 1421 wurden die Herren von Stain, Reichenstein und Rechtenstein zu den von Stains vereint. 1440 wurde Elisabeth die Burgherrin, da Wolf von Stain kinderlos war. Er starb 1446 und damit endete diese Linie der von Stains.
1554 tritt ein anderer Stain das Erbe an: Bernhard von Stain aus Emerkingen. Er vereinte die Burgteile per Ankauf und bekam als Lohn vier Jahre später das Stadtrecht. Durch Kriege in Spanien, Italien und während des Dreißigjährigen Kriegs verschuldeten sich die Herren von Stain so sehr, dass der Burgherr Franz Puppelin 1704 in die Schweiz floh.
Der letzte Herr von Stain, Heinrich-Ferndinand von Stain, war zwischen 1721 und 1739 der Burgherr, er vollendete die Barockkirche der Stadt und verkaufte die Burg nach und nach wieder.
1721 bis 1739 wird Heinrich-Ferdinand vom Stain als Burgherr auf Rechtenstein erwähnt. Während seiner Herrschaft begannen die Bauarbeiten zur Barockkirche, wofür er die Kapelle abreißen ließ.
Auch diese Linie der Familie starb 1739 aus und zum Ende des 18. Jahrhundert wurden abermals Bereiche der Burg verkauft. Mit der Säkularisation 1806 ging die Burg an das Königreich Württemberg. Zuletzt stand sie leer und verfiel.
Letztlich kam es im Jahr 1817 zum Ende der Burg: Alles bis auf den Turm wurde abgerissen; der Turm war aber noch bis 1900 mit einem Turmwächter besetzt, der vor Feuer warnen sollte.
Den Schlüssel für die Besichtigung hat die Familie Dreher, die man über den freizugänglichen Burghof erreichen kann. Der Eintritt ist kostenlos.
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