Auch in Möllenbronn bei Bad Waldsee stand im 13. Jahrhundert eine Burg; die der Reichsministerialen von Möllenbronn.
Oberschwaben ist reich an Burgställen, auch in der Nähe von Bad Waldsee finden sich einige solcher Plätze, wo einst Burgen standen. Wenn man von Bad Waldsee durch das Steinacher Ried in Richtung Aulendorf oder Magenhaus geht, kommt man ziemlich wahrscheinlich an diesem Burgstall vorbei. Dennoch glaubt man beim Anblick der kleinen Erhebung kaum, dass das ein Hügel für eine Burg war.
Hier stand aber auch keine riesige Burg, sondern eine kleine Turmburg – auch Motte genannt. Drumherum verlief ein Graben, der heute noch zu finden ist.
Die Herren dieser Burg waren Reichsministerialen, also direkt dem König unterstellt, für den sie die Region verwalteten. Zu dieser Zeit waren dies die Staufer, die die Welfen aus Weingarten (damals Altdorf) ablösten und die Reichsministerialen selbst waren dem niederen Adel zugewiesen. Die Ritter von Möllenbronn fanden sogar Einzug in die Züricher Wappenrolle, die Sammlung des adligen Who-is-Who im Mittelalter, von der Schweiz bis nach Oberschwaben.
Das Wappen derer von Möllenbronn bestand aus zwei schwarzen, gekreuzten Steinbockhörner auf weißem Grund. Für die Freunde der Heraldik noch ein Tipp: Google Books hat Abbildungen davon eingescannt und auf Tafel IX, Seite 41, Abbildung 196, findet sich in der ersten Reihe das Wappen derer von Möllenbronn und der mittelalterlicher Name “Melibruner”.
Die Farbe und die Form des Wappens könnte auf Verwandtschaftsverhältnisse oder Abhängigkeitsverhältnisse weisen. Schwarz-weiß hat auch Bad Waldsee oder damals die Herren von Wallsee, deren Verwalter ebenfalls in einer Turmburg lebten. Steinbockhörner weisen auch die Wappen derer von Ratzenried und Blitzenhofen auf.
Die Burg von Möllenbronn ist zumindest für das 13. Jahrhundert und das 14. Jahrhundert nachgewiesen und man fand urkundliche Erwähnungen in der Chronik der Herren von Wallsee, dass die Ritter von Möllenbronn mit dem Schulmeister von Waldsee in Kontakt standen.
Andere Quellen bringen sie mit den Vasallen der Schenken von Winterstetten und den Truchsess Warthausen, als auch den Reichstruchsess von Waldburg in Verbindung, die damals einflussreichste Familie der Region.
In dieser Chronik der Herren von Wallsee, also von Bad Waldsee, ist auch das Ende der Ritterburg Möllenbronn verzeichnet. Ulrich von Möllenbronn verkaufte im Jahr 1375 die Burg an einen Waldseer Bürger namens Hans Schad.
In der Nachfolgezeit sind die Herren von Wallsee nach Österreich übergesiedelt, was aber aus den Rittern von Möllenbronn wurde, bleibt bisher ein Rätsel der Geschichte.
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