Östlich des Weilers Moosing auf dem Gebiet von Amtzell liegt ein fast 200 Meter langer Bergrücken, der die Burg von Mosheim einst trug.
Auf etwa 180 Metern Länge zieht sich der Hügel und senkt sich in Richtung B32 leicht ab. In der Breite misst er 35 Meter. Der ehemalige Burggraben ist mit seinen fünf Metern Tiefe auch noch gut auszumachen. Allerdings wurde hier Kies abgebaut, was den Graben verbreiterte. Auf rund 70 Metern kann man dem Graben bis zur Bundesstraße folgen. Die Breite ließe auch den Schluss zu, dass es ein Gang zur Burg war. Der Graben war zurzeit da er als Sicherung diente, etwa zwölf Meter breit.
Ob Vorburg oder weitere Schutzinstanz ist unklar – aber es zieht sich eine Terrasse auf 140 Metern auf der Südseite des Areals. Die Terrasse fällt zum Ende fünf Meter tief steil ab. Auf dem Gelände der ehemaligen Burg, genauer im nördlichen Teil, erhebt sich ein rund ein Meter hoher Hügel. Der Hügel selbst verfügt über eine Kuhle, was auf einen Kellerraum hindeuten könnte. Dem Hügel gegenüber liegt eine weitere Erhöhung, womöglich als Sitz eines Wachturms.
Im östlichen Bereich des Burgstalls finden sich sogar noch einige Steine, die vermutlich von der Wehrmauer stammten. Die gesamte Größe der Anlage ist heute nicht mehr nachzuvollziehen und auch in den Urkunden findet sich nichts darüber. Bemerkenswert ist eine Ruine, die aus der Böschung herausschaut. Ob es sich dabei um Reste der Burg oder ein danach errichtetes Gebäude handelt, ist ebenfalls unklar.
Der Berg selbst heißt nach Kartendaten Knobelbühl. Auf dieser Karte ist noch ein Viereck verzeichnet, dessen Bedeutung auch vergessen wurde. Es existiert zwar eine Zeichnung der Burg aus den 1950er Jahren, die aber keinerlei wissenschaftliche Grundlage hat. Vermutlich wurden die Steinreste um das Jahr 1900 für den Bau anderer Gebäude abtransportiert.
Gerüchten nach soll es auch bei diesem Herrschaftssitz einen Geheimgang gegeben haben. Der Weg soll nach Waldburg geführt haben, denn die Burgbesitzer waren wohl Ministeriale der Herren von Waldburg. 1277 wurden sie als Ministeriale des Truchsessen Eberhard von Waldburg erwähnt. Der Adel von Mosheim erbaute diese Burg vermutlich im 12. oder 13. Jahrhundert. Schon im Jahr 1229 wurde ein Rudolf von Mose oder Mosheim als Zeuge erwähnt.
Der Adel von Mosheim hatte viele Güter, die über weite Räume versprengt waren. Aus den mittelalterlichen Urkunden geht hervor, dass sie viele Güter schon früh verkauft hatten. Die vielen Verkaufsdokumente verweisen auf eine ungenügende Wirtschaftlichkeit. 1276 verkauften die Gebrüder Mosheim (namentlich: Konrad, Berthold, Johann, Eberhard und Heinrich) das Lehen eines Hofs bei Kammerhof an das Kloster Weingarten. Der Lehensgeber war Ritter Albert von Liebenau. 1282 veräußerten sie zur Reduzierung der Verschuldung das Lehen (von Waldburg) der Blasermühle bei Kammerhof ebenfalls an den Konvent in Weingarten. Zwei Jahre später verkaufte Eberhard von Mosheim Land bei der Burg, das er ebenfalls als Lehen von Waldburg hatte, an das Kloster Weingarten. In diesem Zusammenhang wird die Burg erstmals aktenkundig. Einen weiteren Hof erwarb das Kloster 1307 durch einen Ritter Friedrich der Brenner.
Der Adel von Mosheim zieht nach und nach als Bürger nach Ravensburg. Im Jahr 1340 kaufte Wälti von Mosheim das Bürgerrecht in Ravensburg. Ab dem 15. Jahrhundert gingen zahlreiche Familienmitglieder nach Ravensburg. Doch die Burg war noch in der Hand derer von Monheim. Sie kauften sich Anteile an der Ravensburger Handelsgesellschaft und von 1517 bis 1522 war Paul von Mosheim der Bürgermeister von Ravensburg. Er stieg ab 1503 als Stadtammann auf.
Wilhelm von Monheim ging als Verbrecher in die Urkunden ein. Im Jahr 1392 gab es einen Streit um einen Weiher und das Gut Moshain vor dem Wald. Der Ritter musste dafür ins Gefängnis in Ravensburg. Als er entlassen wurde, musste er Urfehde schwören, also den Verzicht auf eine Fehde bekunden. Dies wurde vom Lehnsherr Rudolf von Montfort und Angehörigen seiner Sippschaft bezeugt. Doch er hatte mehr Geld, sodass er 1409 die Burg und Herrschaft Paffenweiler kaufte.
Neben dem Besitz der Burg Moosing (Mosheim) erwarb der Adel 1576 die Burg Greut. Damit änderte sich ihr Name in Moshain von Greut, was heute als Mosisgreut bekannt ist. Der Hof Moosing wurde als Lehen auf Lebenszeit vom Gut Mosisgreut vergeben.
Was aus der Burg Mosheim wurde, ist unklar. Es gibt keine Informationen, warum sie verlassen und wann sie geschliffen wurde.
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