Die kleine Ortschaft Deggenhausen, mitten im Deggenhauser Tal, verfügt über eine barocke-neogotische Kirche.

Der Ort Deggenhausen zieht sich entlang der Landstraße 207, welche wiederum entlang der Aach durch das Deggenhauser Tal führt.

Hier finden sich viele Wanderrouten und zu allen Seiten geht es ordentlich hoch, seitlich zum Heiligenberg, zum Gehrenberg und zum Höchsten. Das ganze Areal des Deggenhauser Tals misst über 62 Quadratkilometer und macht einen maximalen Höhenunterschied von über 370 Meter (von 832 Metern auf 456 Metern über NN) aus.

Geschichte von Deggenhausen

Deggenhausen ist erstmals 1185 genannt. Der Name stammt wohl von den Herren namens Teggen. Dabei handelte es sich um das Adelsgeschlecht des Tals und diese gehörten wohl zum Hochadel. Dennoch standen sie im Dienste der Grafen von Heiligenberg.

Die Herren von Teggenhusen trugen teils auch den Beinamen Sonnenkalb. Was es  damit auf sich hat, ist schwer zu sagen. Das Sonnenkalb war im Mittelalter ein Synonym für einen Marienkäfer, der mit der germanische Göttin Freya in Verbindung stand. Es hat mit dem Fliegen, dem Himmel und der Seele bei den antiken Germanen zu tun. Zu jener Zeit waren aber die meisten Menschen schon christianisiert, jedoch überlebten einige Begriffe und Riten der alten Germanen.

Die Herren von Heiligenberg existierten aber wohl nur bis zum Jahr 1314. Ein Swigger von Deggenhausen war der Landrichter des Grafen Heiligenberg, er gab im Jahr 1310 das Amt ab. Dieses Amt führte er aber nicht in Heiligenberg aus, sondern auf einer nahe gelegenen Burg auf dem Schlossberg aus, die heute nicht mehr existieren.

Nach dem Ende der Deggenhausener erbten die Markdorfer das Dorf, zusammen mit anderen Gebieten. Sie verkauften alles an das Kloster Salem. Dennoch stand Deggenhausen unter dem Protektoriat des Bischofs von Konstanz, der mit Salem in einer gewissen Konkurrenz lag. Danach wurde es ab 1483 an Heiligenberg verpfändet und verblieb dort, auch wenn Heiligenberg die Ortschaft erst 1779 wirklich kaufte.

Geschichte der Kirche St. Blasius in Deggenhausen

Vermutlich unter der Herrschaft der von Deggenhausen entstand hier eine Kirche, deren Fundament noch heute der Kirche als Unterbau dient. Im Jahr 1399 hatte der herrschende Adel die Kirche dem Stift Betenbrunn übergeben.

Unter der Herrschaft der Grafen von Heiligenberg entstand eine neue Kirche an dieser Stelle, der barockisierte Turm ist noch aus dieser Zeit. Damals war die Kirche wohl auch Teil einer Burganlage oder eine Wehrinstanz selbst, darauf verweist die umgebende Kirchenmauer.

Sie wird erstmals im Jahr 1564 erwähnt und war schon damals dem Heiligen Blasius gewidmet. Vielleicht geht auf diese Verehrung das Wappen der Gemeinde zurück, was zwei gekreuzte Klingen in Form einer Schere zeigt. Blasius wird mit gekreuzten Kerzen dargestellt, was im Artikel über die St. Blasius Kirche in Ehingen erklärt wird.

Im Jahr 1736 sind die Bauarbeiten an der St. Blasius Kirche in Deggenhausen beendet. Im Jahr 1880 wird das Langhaus abgerissen und binnen drei Jahren größer wieder erbaut. Im Stil des 19. Jahrhunderts hat man die Kirche neogotisch hergerichtet und auch das Innere ist im Stil der Neogotik.

Besonders der Altarraum zieht mit seinem neogotischen Altar und den kunstfertigen Seitenaltären die Blicke auf sich.

Adresse der Kirche St. Blasius Deggenhausen

  • Aachstraße 37
  • 88693 Deggenhausertal
  • 47.805462, 9.382076

Schwoable

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