In der Mitte der Insel Reichenau liegt der Dorfplatz oder Ergat genannt. Darauf stehen einige Denkmäler.
Der gesellschaftliche Mittelpunkt der Insel Reichenau ist der sogenannte Ergat, nicht weit vom Kloster Reichenau entfernt. Dieser Teil der Insel nennt sich Mittelzell. Der Platz befand sich schon zu Beginn der Siedlung im Zentrum, allerdings nur der zivilen Besiedlung. Noch heute kommen die Menschen bei hiesigen Festivitäten hier her. Der dreieckige Platz ist von der Straße Ergat und der Pirminstraße eingegrenzt. Drum herum finden sich Hotels und Geschäfte, sowie Restaurants.Im Norden war der Pfarrhof und im Süden das Haus dem Ammanns. Vor dem Platz war einst ein Brunnen, der inzwischen nicht mehr existiert.
Auf dem Ergat befinden sich verschieden Denkmäler. So ein Denkmal der Gefallenen des Frankreich-Deutschland Krieges 1871. Seitlich davon findet sich ein Findling, mit der Gedenktafel an Friedrich Felix Freiherr von Behr, oder eigentlich Friedrich Karl Gustav Felix von Behr. Der Mann war Großgrundbesitzer aus Preußen, genauer gesagt von der Ostseeküste aus Greifswald. Beruflich hatte er es zeitweise bis zum Präsidenten des Deutschen Fischereivereins geschafft und war auch im Preußischen Abgeordnetenhaus und im Reichstag im 19. Jahrhundert für die Reichs- und Freikonservative Partei, die später zur Deutschen Reichspartei wird.
Im Rahmen seiner Tätigkeit für die Fischer hatte er mit den Leuten vom Bodensee viel gemeinsam. Er soll für Verbesserungen in der Landwirtschaft verantwortlich sein und seiner Vorstellung nach, sollte Fisch den Eiweißbedarf der arbeitenden Bevölkerung decken. Zudem war er für die erste internationale Fischereiausstellung 1880 in Berlin und für die Einführung neuer Fischarten mitverantwortlich. Vor allem aber regelte er Hoheitsgebiete der Fischereibetriebe am Bodensee, was in der Bregenzer Übereinkunft festgehalten wurde.
Möglicherweise hat er auch im Fischereiverein auf der Reichenau mitgewirkt, da er die Reichenau zu Lebzeiten des Öfteren besucht hat.
Der Platz “Ergat” war auch der Gerichtshof und die Gerichtsbarkeit hatte das Kloster inne. Der Richter hatte seinen Sitz früher dort, wo heute das Museum der Stadt ist, östlich des Ergats. Im Zentrum des Dreiecks befindet sich eine Sommerlinde. Vielleicht wurden an der alten Linde auch einige Straftäter hingerichtet?
Eine Tafel verweist darauf, dass es Naturdenkmal ist und kein Klettergerüst. Die Linde soll rund 700 Jahre alt sein, sie könnte also schon im 14. Jahrhundert gestanden haben. Dass der Baum tatsächlich so alt ist, könnte man nur prüfen, wenn man ihn fällen und die Ringe zählen würde. Doch das will natürlich niemand und so nimmt man das mündlich überlieferte Alter von 700 Jahren an.
An heißen Tagen spendet der Baum, der von Bänken umgeben ist, Schatten für die Wandersleut und Radfahrende. Ein schöner Erholungspunkt für die vielen Sehenswürdigkeiten auf der Insel im Bodensee.
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