Federsee Rundweg | Natur, Geschichte & Legenden

Der Federsee ist eines der bedeutendsten Ökosysteme in Oberschwaben und für seine herrliche Flora und Fauna bekannt. Ein Rundweg um den See ist eine schöne Gelegenheit den See kennenzulernen.

Der Federsee bei Bad Buchau hat einiges zu bieten, so ist vor allem der Federsee Steg zu nennen, der direkt auf das Gewässer führt. Denn der See ist über die Jahrhunderte immer mehr verlandet, übrig blieb das Moor. Rund um den Federsee findet man auch immer wieder Überbleibsel des Torfstechens in der Vergangenheit. Das Gebiet bietet Feuchtwiesen, Streuwiesen, Nieder-, Übergangs- und Regenmoor.

Baum im Federseemoor

Der Federsee und seine Geschichte

Der See bildete sich aus dem Gletschereis, das der Eiszeit vor ungefähr 17.000 Jahren. Damals war der See mit seinen Ausmaßen sehr dicht am Steeger See und war ein Hindernis für die Tiere. Diese nutzten die Anhöhe, wo heute der Schussenursprung ist, als Übergang. Was wiederum die Steinzeitmenschen ausnutzten, um dort zu jagen. Der Federsee war im Laufe der Geschichte Oberschwabens ein sehr beliebter Siedlungsort, bot er doch reichlich Nahrung.

Das lockte wohl Räuber an, was dazu führte, dass man in der Bronzezeit im See eine Holz-Burg auf Pfählen baute – wie am Bodensee in Uhldingen-Mühlhofen – die besser zu verteidigen war. Auch die Kelten nutzten den Reichtum des Sees und im Mittelalter war Bad Buchau, die größte Ortschaft am Federsee, ein wichtiger Ort der geistigen Obrigkeit. Mehr Informationen dazu bekommt man im Federseemuseum in Bad Buchau.

Rundweg Federsee | 16 Kilometer Oberschwaben

Der Federsee ist zwar nicht mehr so groß wie früher – heute hat er noch etwa anderthalb Quadratkilometer Fläche -, aber wegen des sumpfigen Untergrundes führt die Rundum-Strecke nicht direkt am Wasser entlang. Die Strecke entspricht den Ausmaßen, die der See vor tausenden von Jahren hatte.

Der Weg ist für Radfahrende und Freunde des Wanderns geeignet. Gesäumt wird die Strecke von Informationstafeln, die über die Natur aufklären. Auf 14 Tafeln über 16,5 Kilometer kann man sich über das Ökosystem Federsee informieren.

Der Rundweg führt über die kleinen Ortschaften rund herum: Bad Buchau, Moosburg, Brackenhofen, Seekirch, Alleshausen, Tiefenbach und Oggelshausen. In allen Ortschaften finden sich interessante Kirchen und immer wieder bieten sich tolle Aussichtsmöglichkeiten über den See und das Ried, das ein Naturschutzgebiet darstellt.

Für die ermüdeten Wandersleut’, gibt es in regelmäßigen Abständen auch Bänke zum Sitzen. Und selbstverständlich kann man auch das gastronomische Oberschwaben erkunden. Aussichtspunkte, wo man bis zu den Alpen schauen kann (Brackenhofen) und Grillplätze sind ausgeschildert.

Der Beginn ist zumeist in Bad Buchau, wo man sich auch beim Tourist-Info-Point, um es in Neu-Deutsch zu sagen, mit Broschüren eindecken kann. Von dort aus startet man in den Moorurwald, der Bannwald “Staudacher”. Auf Wiesen kann man Orchideen und andere Exoten finden. Zudem kann man den Federseekanal entdecken, die verschiedenen Moore und die vielen unterschiedlichen Vögel.

Legenden zum Federsee

Bei der Wanderung um den Federsee erzählt man sich gerne die passenden Legenden. Der Name des Federsees kommt vermutlich aus dem keltischen und bedeutet Moor oder Sumpf, doch gibt es Legenden über den See, die noch älter sein sollen.

So soll es eine Atlantis-ähnliche Stadt gegeben haben, die aus dem Wasser herausfahren konnte. Vermutlich meinte man damit die Wasserburg, die sich wohl gut verteidigen konnte.

Und es gibt noch die Sage vom Nebelmännle (Nebelmännchen). Es war einmal ein Graf, der sich im Wald verlief und nach sieben Jahren an eine Mauer kam. Er schickte seine Diener hoch, um nachzusehen, was da sei. Doch einer nach dem anderen sprang hinter die Mauer und war weg. Der Graf, allein und verlassen, sah ein Licht. Eine alte Frau riet ihm, das Land zu verlassen. Ihr Mann sei ein Menschenfresser und werde ihn töten. Der Graf wußte nicht wohin und versteckte sich bei der alten Frau. Der Mann der Frau war das Nebelmännle und entdeckte den Grafen. Er versprach ihm, ihn nicht zu töten, wenn er sein Nebelglöckle in den See werfe und nicht mehr benutze. Denn das Nebelmännle würde es jedes Mal an den Kopf bekommen. Am nächsten Morgen brachte ‘s Nebelmännle den Grafen zu seiner Burg, wo seine Frau im Begriff war einen anderen zu heiraten. Denn der Graf war inzwischen lange weg und erst als er wieder in seiner Burg war, erkannte er, dass seine Kleidung ganz zerlumpt war und er zeigte seinen Ring als Identifikation hervor.

Diese Legende findet sich in vielen Teilen von Oberschwaben wieder. So auch am Bodensee. Es soll auch dem Hans Bodman, der sieben Jahren durch den Nebel irrte, passiert sein. Auch er versprach die Glocke im Bodensee zu versenken. Hier war es keine Hochzeit, sondern ein Unglück oder ein Gottestrafe. Der Ritter sollte heim gehen, denn dort geschah ein Unglück. Der Sage nach, waren es die Partys derer von Bodman, die im Jahr 1307 eine Strafe nach sich ziehen sollten. Himmelfeuer, so die Legende, löschte die Familie aus und nur der Sohn überlebte. Der Sitz derer von Bodman war zu jener Zeit auf dem Bodanrück am Bodensee und eine Linie bewohnte das heutige Hohenbodman. Diese Burg brannte damals tatsächlich ab und es gab nur einen Überlebenden.

Die Geschichte vom Nebelmännle erinnert stark an die keltische Vorstellung von Halloween, also Samhain, wo man zwischen die Welten von Jen- und Diesseits rutschen konnte.

Wo ist der Federsee?


Für Führungen und weitere Informationen über das Ökosystem Federsee wendet man sich am Besten an den Naturschutzbund.

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