Das Felsbädle bei Mochenwangen ist ein Idyll an der Schussen und eine Wasser-Plantsch-Stelle.
Hier bei Mochenwangen findet sich ein verträumtes Stückchen Oberschwaben an der Schussen. Das Felsbädle war früher bekannter, als es heute ist und das mag an der Papierfabrik liegen. Denn das ist der einzige Haken an der Geschichte.
Das Felsbädle liegt nordöstlich von Mochenwangen im Schussentobel, als eine Station eines Rundwegs um die Ortschaft. Die Schussen ist ein Überbleibsel der Eiszeit. An dieser Stelle schmolz vor über 12.000 Jahren der Gletscher weg und hinterließ zwischen Aulendorf und Mochenwangen – auf einer Distanz also von ungefähr zehn Kilometer – einen Höhenunterschied von 80 Meter.
Hier im unteren Schussentobel (ab Durlesbach) verringert sich das Gefälle, was dazu führt, dass mehr Geröll abgelagert wurde. Die Schussen führte aber nicht nur Wasser, sondern auch Moränenablagerungen mit sich und so lagerte es sich beispielsweise hier ab. Es entstand ein schmales Tal mit steilen Hängen. In der ersten Zeit nach der Gletscherschmelze war die Landschaft hier ziemlich zerklüftet.
Die Schussen dämpfte dies ab, vor allem seit dem man für die Papierfabrik die Schussen manipulierte und ihr mehr Gefälle und damit mehr Kraft zu eignete. Das sieht man noch heute entlang des Wanderwegs der Schussen durch den Mochenwanger Wald. Dafür entzog man der Schussen den größten Teil des Wassers. Zudem wurde sie begradigt und das Gebiet für die Eisenbahnstrecke entwässert.
Die abgeschnittenen Arme des Flusses wurden entweder zugeschüttet oder belassen. Damit entstand auch das Falsbädle.
Denn das Felsbädle ist ein Teil der Schussen, wo diese Ablagerungen zu Stein wurden, die von der Schussen durchlöchert und rundgewaschen wurden. Hier findet sich auch reichlich totes Holz für die Insekten. Und so landet auch der geschützte, weil seltene, Eisvogel am Felsbädle hin und wieder. Zudem überwintern in den Höhlen, welche die Schussen durch den Stein trieb, die Fledermäuse.
Heute kann man an dieser Stelle sogar ins Wasser gehen, aber wirklich schwimmen geht nicht. Im besten Fall können aber Kinder vom Felsen ins Wasser springen. Auf diesen Felsen lässt es sich prima Verweilen und sogar ein Feuerchen machen. Ein schmaler Pfad führt von dem Hinweisschild durch den Wald zu dieser Stelle, wo bis nach unten ein ‘Trepple’ führt.
Das Wasser fließt hier nicht schnell, es plätschert eher, wodurch man sehr gut entspannen kann. Ein echter Geheimtipp, der nur selten aufgesucht wird. Und der Grund dafür liegt bei der Papierfabrik Mochenwangen, denn diese sondert zuweilen auch sehr unangenehme, schwefelhaltige (soweit ich das richtig einordnen kann) Gerüche ab.
Nur wenn der Wind gut steht und nicht in Richtung Felsbädle bläst, ist es ein wunderschöner und hinreißender Ort in Oberschwaben.
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Gibt es bereits Kommentare?
Die Papierfabrik ist ja auf der Kippe... was passiert dann eigentlich mit der Schussen. Kommt die zurück in das Originalbett?
Die Schussen fliesst doch in ihrem Originalbett! Die Frage ist, ob weiterhin, auch nach der inzwischen erfolgten Schliessung der Papierfabrik, Wasser für den Werkskanal abgezweigt wird. Bisher sieht es nicht so aus, als würde der Werkskanal stillgelegt werden, es wird weiterhin sowohl durch den eigentlichen Flusslauf als auch durch den parallelen Werkskanal Wasser geleitet.
tja und das wars dann auch schon mit dem geheimtipp..... wär schön, wenns so geblieben wäre, seit diesem artikel sind jetzt doch nicht mehr ganz so wenig leute dort....