Die Finsterburg im Nordosten von Wangen im Allgäu ist noch weitgehend unerforscht. So ist auch unklar, ob sie überhaupt jemals fertiggestellt wurde.
Von der Burg ist heute leider nicht mehr viel zu erkennen, man hat von dort oben aber einen guten Ausblick. Das mag wohl auch der Grund dafür gewesen sein, warum dort eine Burg etabliert werden sollte.
Der Burgstall liegt gut 400 Meter nordwestlich von Nieratz, weshalb mn es auch Nieratz II genannt wird. Hier in der Gegend gab es früher schon einige Burgen. Auf alten Karten wird die Burg ‘Burg Finsterburg’ genannt, was wohl auch ihr eigentlicher Name war.
Der Burgberg der Finsterburg liegt auf etwa 625 Meter Höhe im gleichnamigen Wald. Nördlich davon macht die Untere Argen einen kleinen Bogen. Die Ausstülpung weist fast zur Burg und ziemlich genau nach Wangen hin.
Die Burg erhob sich einst auf dem Berg, der am westlichen Rand der Wangener Senke herausragt. Das Gelände wurde durch die Eiszeit geprägt, die hier Schotter aufhäufte. Nur Wallgräben, vor allem im Südosten, sind von der Burganlage zu erkennen. Hier gab es wohl auch mal einen Durchgang. Auf der gegenüberliegenden Seite liegt ein natürlicher Abhang vor.
Die Burg besaß 0,25 Hektar Fläche und der Zugang ist mit 2,5 Metern passend. Die Wälle daneben sind jedoch um zwei Meter versetzt, was ungewöhnlich ist und an keinem anderen Ort vorgefunden wurde. Noch heute führt hier der Forstweg durch. Vielleicht lag es an einer Fehlplanung?
An den Seiten sind ebenfalls noch Graben- und Wallanlagen zu erkennen. Durch die Böschungsoberkante, die sich dort abzeichnet, könnte es auch sein, dass die Verteidigungsanlage nie ganz fertiggestellt wurde, denn für eine komplette Befestigung hätte ,am über die gesamte Länge um die Bergspitze herum eine Verteidigungsanlage errichten müssen. Möglich ist aber auch, dass ein Teil des Bergs abgerutscht ist.
Bisher hat man keine Spuren von Gebäuden ausmachen können, jedoch findet sich eine Mulde auf dem Berg, welche aber auch natürlicher Art sein könnte. Es lassen sich aber keine Mauerreste vorfinden, was darauf hinweist, dass etwaige Gebäude aus Holz errichtet wurden. Der renommierte Forscher Christoph Morrissey glaubt die Finsterburg sei im frühen Hochmittelalter entstanden. Die Form lässt auf eine Burg des 11. oder 12. Jahrhunderts schließen. Ähnliche Ausformungen finden sich beispielsweise in Geisingen-Kirchen (Tuttlingen) oder in Sulz-Refrizhausen (Rotweil). In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts tippte man auf das 13. oder 14. Jahrhundert.
Die Burg muss dennoch eine gewisse Bedeutung gehabt haben, genau wie die oben erwähnten Burgen. Eine Verbindung zum Weiler Nieratz, das 1410 als Nuharz erwähnt wird, ist unwahrscheinlich. Nieratz wurde 1589 und 1645 nochmals erwähnt, da es zur Herrschaft Schomburg gehörte. Ob zuvor schon Kelten oder Römer hier gehaust haben ist unklar, aber denkbar.
Der Grund für die Aufgabe der Burg, mag an dem speziellen Klima liegen, denn hier regnet es besonders häufig. Der Durchschnitt liegt bei 1.450 mm und die Durchschnittstemperatur liegt im Jahr bei sieben Grad. In anderen Regionen Oberschwabens herrscht ein deutlich besseres Klima.
Schon in der Oberamtsbeschreibung aus dem 19. Jahrhundert steht geschrieben, dass von der Burg nicht viel zu sehen ist. Auch die Landtafel von Wangen, gefertigt von Johann Andreas Rauch im Jahre 1617, zeigt nur den Namen der Burg an. Dabei handelt es sich um die erste Erwähnung der Burg.
Mutmaßlich handelte es sich also um eine Burg des Hochmittelalters. Einige Forschende sehen darin die Burg des Adels von Bürsten. Doch es gibt weder Belege dafür noch dagegen.
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