Über die Ortschaft Fischbach (Biberach) und seine Ottilienkirche.
Der kleine Ort Fischbach liegt im Umlachtal und kann mit einer Wanderung wunderbar erschlossen werden. Im Winter lockt darüber hinaus der Skilift von Fischbach.
Das Dorf Fischbach tritt im Jahr 1397 in das urkundliche Licht der Geschichte. Damals war der Ort Teil der Grundherrschaft des Adels von Horn, der aber das Lehen seit 1320 an die Herren von Essendorf übereignete, was sich bis 1569 fortführte. Kurz davor, während des Bauernkrieges, schlossen sich die aufständischen Bauern dem Baltringer Haufen an. Aber es waren andere sogenannte Bauernhaufen, die die Burg Horn bei Fischbach schliffen. Heute ist die genaue Position der Burg unbekannt, da man keine Anlage mehr ausmachen kann.
Der damalige Gegenspieler der nach Freiheit dürstenden Bauern war der sogenannte Bauernjörg. Georg III von Waldburg war für seine Heimtücke und seine Rachsucht bekannt und erhielt den Titel Bauernjörg, weil er nach der militärischen Niederschlagung der Bauern, die Führung des Aufstands ausmachte und zu Tode quälte. Er liegt übrigens in der Kirche von Bad Waldsee begaben. Dieser Waldburger ließ auch in Fischbach einige Bauern brutal hinrichten. Einer wurde erstochen und ein anderer, der es wagte, einen Kelch aus der Kirche zu entwenden, wurde durch Erhängen zum Tode gebracht.
Im Jahr 1578 ging das Lehen über Fischbach von Österreich (Habsburger) samt der Gerichtsbarkeit an das Haus Stauffenberg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Fischbach mehrfach überfallen und ausgeplündert. Auch die Kirche wurde in Mitleidenschaft gezogen und blieb renovierungsbedürftig. Das Ende der Herrschaft der Staufenberger kam mit Lothar Philipp Schenk von Stauffenberg, der es 1748 an das Kloster Ochsenhausen verkaufte.
1803 wurde es dem Fürsten von Metternich-Winneburg zugeschlagen und drei Jahre später gelangte es an das Königreich Württemberg. Erst 1825 wurde der Ort wegen des Verkaufs verstaatlicht und war zuvor dem Kloster Ochsenhausen unterstellt, wobei es einen eigenen Bürgermeister (Schultheiß) hatte und die Verwaltung von Bebenhausen, Kemnat, Mittelbuch und Weiherhaus übernahm. Das Schloss Horn wurde 1844 an den Freiherrn von Waechter-Spittler verkauft.
Die Kirche St. Odilia wurde erstmals 1407 erwähnt und war anfangs ein Filial der Kirche in Ummendorf. Die Kirche wurde aber erst 60 Jahre später geweiht, da sie gleich nach der Errichtung zerstört wurde. Zwar wurde das Gotteshaus 1450 neu gebaut, doch wurde es kurz darauf mutmaßlich ein Raub der Flammen. So wurde sie ein Jahr vor der Einweihung fertig, wofür drei Altäre eingerichtet wurden, die der Dreifaltigkeit, der Jungfrau Maria und Namenspatronin Odilia gewidmet waren.
1487 wurde die Kaplanei von Heinrich von Essendorf finanziert und 1617 entstand eine Kuratkaplanei, weswegen Baron Wilhelm von Stauffenberg den Kirchturm spendierte. Damit sichert er sich Fürbitten, die bis heute für ihn abgehalten werden. (Kein Scherz)
Durch die Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg fanden über vier Dekaden keine Messen in der Kirche statt. Erst 1808 erhielt Fischbach eine Pfarrkaplanei und 1831 eine eigene Pfarrei.
Zu den Kunstwerken in der Kirche zählt ein Bild von Christus als König an der Decke des Chors, das Bildnis der Jünger von Emamaus über dem Hauptaltar und etliche Figuren: Erzengel Michael, St. Laurentius, St. Wendelin und St. Sebastian. Der Hochaltar verfügt über 9 Engel und die Seitenaltäre über vier Engel. Dazu prägen einige Heilige das Antlitz der seitlichen Altäre. Eine gute Zusammenfassung der Kunstwerke findet sich hier.
Die Deckengemälde wurden teils wegen Renovierungsarbeiten wiederentdeckt und freigelegt. Die Orgel stammt von der Firma Weigele von 1880.
Die Kirche ist der Heiligen Odilia gewidmet, wie nur wenige Kirchen im Ländle. Dazu zählt beispielsweise die Kirche in Hausen am Andelsbach. Eine Wallfahrt findet am Dienstag nach dem Blutfreitag statt und führt von hier aus über Reute nach Weingarten.
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