Fuggerschloss Oberkirchberg in Illerkirchberg

Ein prächtiges Schloss liegt auf der Erhebung über dem Illertal bei Oberkirchberg, einem Teil von Illerkirchberg.

Bei dem Schloss Oberkirchberg handelt es sich um einen Bau des frühen Klassizismus mit drei Flügeln. Der Erbauer des Bauwerks des 18. Jahrhunderts war ein Fugger, weshalb das Anwesen so prachtvoll ausfällt.

Rokkoko Tor Fuggerschloss Oberkirchberg Illerkirchberg
Rokkoko Tor Fuggerschloss Oberkirchberg Illerkirchberg

Geschichte von Unter- und Oberkirchberg und seinem Adel

Unter- und Oberkirchberg machen gemeinsam Illerkirchberg aus. Doch den Anfang machte Unterkirchberg, wo der Stammsitz des hiesigen Adels ursprünglich war. Die Grafen von Kirchberg hatten viele Gebiete zu beiden Seiten der Iller unter ihrer Herrschaft.

Der gräfliche Adel von Kirchberg wird 1087 erwähnt, damals als Grafen ‚de pago Hilargowe‘ zu ‚Chirchberg‘. Der reichlich begüterte Adel erlosch im Jahr 1510.

Der Grund für den Umzug des Adels von Unter- nach Oberkirchberg, ist wohl der Verteidigung geschuldet. Das erfolgte im elften Jahrhundert als so viele Burgen zur Herrschaftssicherung entstanden.

Im Hochmittelalter gab es drei Linien der Kirchberger, darunter auch der Adel von Kirchberg-Brandenburg mit der Stammburg Regglisweiler. Die Kirchberger stifteten das Kloster Wiblingen und sie waren Vasallen der Staufer. Konrad von Kirchberg war ein Minnesänger, er lebte von 1255 bis 1286. Bei dem Geblüt kam es zu Familienzwistigkeiten, Teilungen und die ursprüngliche Linie starb 1366 aus.

Kirchberg-Kirchberg ging nun an den Vogt von Matsch in Vintschgau und danach an den Grafen Meinhard von Görz und Tirol. Es blieb die Wullenstetter Linie, die Kirchberg verpfändete und 1459 in der Familie verkaufte.

Auch dieser Adelsstrang stand vor dem Ende. 1510 starb der Adel aus. Sie waren zu dem Zeitpunkt auch bankrott. Sie waren so hoch verschuldet, dass sich Wilhelm von Kirchberg als persönlicher Diener des Grafen von Württemberg-Urach verdingte. Auch der andere Bruder war verarmt. Sie verkauften die Burg zur Hälfte 1480 und zur anderen Hälfte 1498 an den bayrisch-landshutischen Herzog, dessen Erbe der König Maximilian I 1504 antrat. Er verpfändete das Gut zusammen mit Teilen der Grafschaft Marstetten im Jahr 1507 an die Fugger gegen hohe Summen. Die Fugger nannten sich ab 1526 Grafen von Kirchberg, Weißenhorn und Marstetten. Die restlichen Güter des Adels von Kirchberg, wie jenes in Wain, verkauften die Tochter und ihr Mann Graf Hans von Montfort-Tettnang.

Fugger-Schloss Oberkirchberg

Raymund Fugger war der Begründer der Linie der fuggerischen Reichsgrafen. Sie erbauten auf dem Gelände das Schloss, das aber schon im 16. Jahrhundert in Teilen zerstört wurde. Ein Hangrutsch nahm 1589 einen Teil des Schlosses mit sich.

Das heutige Anwesen ist ein Kind des frühen Klassizismus und wurde vom Meister Franz Anton Bagnato errichtet, obgleich es nicht die typischen Bagnatofarben aufweist. Bagnato begann den Bau im Jahr 1764 und stellte ihn drei Jahre später fertig. Heute steht dort eine Dreiflügelanlage auf drei Etagen mit kleinen Anleihen beim Rokoko, wie es sich beim Schlossportal darstellt. Für damalige Verhältnisse war es ein hochmodernes Gebäude.

Kirche St. Sebastian Oberkirchberg

St Sebastian Kirche Illerkirchberg
St Sebastian Kirche Illerkirchberg

Zu dem Schlossensemble gehört auch die Kirche St. Sebastian in Oberkirchberg. Die Vorgängerkapelle wurde 1514 durch Jakob Fugger erbaut und erlebte im Jahr 1692 einen Neubau. Sie war schon zur Zeit der Erbauung eine Filiale der Kirche aus Unterkirchberg.

Der fuggerische Bau im 16. Jahrhundert ersetzte ein älteres Gotteshaus an der Stelle, von dem allerdings nicht mehr überliefert ist. Die Kapelle erfuhr mit dem Schlossumbau 1784 bis 1789 eine passende Neugestaltung im Stil des Frühklassizismus. Seit dem Jahr 1818 ist es nicht mehr länger eine Kapelle, sondern eine Kirche, sprich mit einer eigenen Gemeinde. Der Turm, der noch aus einer Vorgängerversion im Stil des Romanismus erbaut wurde, wurde 1886 erhöht und die Kirche 1901 erweitert. 1886 erhielt der Turm ein neues Dach und einen Spitzhelm.

Vermutlich war schon die erste Kapelle an dem Platz dem Heiligen Sebastian gewidmet, dessen Gedenktag der 20. Januar ist. Die Kirche ist direkt mit dem Schloss verbunden.

Die heutige Saalbaukirche verfügt über klassizistische Stuckdecken und Altäre. Der Altarleuchter ist von 2021, als die Kirche das letzte Mal saniert wurde. Die Orgel wurde schon 2006 erneuert. Der Seitenaltar zur Linken zeigt die Gräfin Ida von Toggenburg aus dem Adel der Kirchberger und der rechte Altar zeigt die Anbetung Jesu durch die Heiligen Drei Könige.

Wo befindet sich das Schloss Oberkirchberg mit der Kirche St. Sebastian?

  • Schloßstraße
  • 89171 Illerkirchberg
  • GPS: 48.321962369813136, 10.02355583217881

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