Die Geschichte des Ortes Billafingen und seiner Kirche St. Mauritius.
Der Ort Billafingen liegt nordwestlich von Owingen, wohin es eingemeindet wurde, im Tal der Mahlspürer Aach. Des Ortes wegen nennt man es auch das Billafinger Tal. Die Kirche des Ortes ist dem Heiligen Mauritus gewidmet, von dem auch das Wort Mauren und der Name Moritz abstammt.
Geschichte des Ortes Billafingen
Die Alemannen gründeten diesen Ort, was der Endung des Ortes -ingen zu entnehmen ist. Der vordere Bereich referiert auf einen Personennamen und im Mittelalter schrieb man den Ort so: “Pilolfhinga”. Ins Licht der Geschichte tritt der Ort im Jahr 970, als er urkundlich erfasst wurde. Die Gründung dürfte wohl bereits im 6. Jahrhundert stattgefunden haben.
Der Grund für die urkundliche Erwähnung war eine Schenkung. Der Bischof Gebhard aus Konstanz vergab hier Güter an das Kloster Peterhausen. Dieser Ort ist heute ein Teil der Stadt Konstanz. Dann blieb es lange ruhig um Billafingen im Hinterland des Bodensees, bis das Kloster Salem damit begann, hier Güter anzuhäufen.
Innerhalb von zwei Jahren erwarb das Kloster Salem hier Güter von vor allem Heinrich von Randeck und bekam Lehen der Grafen von Montfort. Im Jahr 1262 wurde das Kloster auch mit Gütern des Grafen von Heiligenberg belehnt.
20 Jahre später, 1282, kaufte der Überlinger Patrizier von Hoedorf Güter vom Hause Bodman in Billafingen. Die Patrizier erwarben 1296 von den von Hohenfels Höfe und ein Teil des Dorfgerichts. Auch vom Salemer Kloster bekam man Höfe im Tausch. Aber auch die Mainau konnte 1333 Güter in Billafingen ihr Eigen nennen.
Ab dem Jahr 1400 gehörte den Herren von Hohenfels nur die Hälfte des Dorfgerichts, die andere Hälfte stand dem Haus von Hoedorf zu. 1481 kaufte die gesamte Grundherrschaft der Patrizier Reichlin von Meldegg zu Überlingen.
Schließlich erwarb Konrad Roth von Schreckenstein 1675 den Ort. Die Grenze zur nächsten Grafschaft lag westlich des Dorfs. Die Herrschaft hatte der Reichsritterkanon Donau inne. 1806 wurde es Baden zugeschlagen.
Nach der Gebietsreform in den 1970er Jahren wurde Billafingen ein Teil von Owingen. 2010 bekam der Ort im Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft” den zweiten Platz.
Noch im Jahr 1360 stand in der Gemeinde eine gotische Kirche, die aber zu dem Zeitpunkt eine Filiale der Pfarrei Owingen wurde. Das implizierte eine Inkorporation der Deutschordenskommende Mainau. Im Jahr 1488 wurde eine neue Kirche erbaut, die im Stil der Spätgotik erstrahlte. Der Turm verweist noch auf den Vorgängerbau, der im 13. Jahrhundert errichtet wurde.
In einigen Quellen ist zu lesen, dass es dabei um eine Wehrkirche gehandelt haben soll. Also eine Kirche, die sich zu verteidigen wusste. Solche Kirchen wurden vor allem während des Dreißigjährigen Krieges eingerichtet. Der Grund für die Annahme sind die Schießscharten in der südlichen Fassade.
Der Chor und das Langhaus sind aus dem 15. Jahrhundert und verfügen über ein Rippengewölbe mit Relief-Schlusssteinen. Darunter auch einer mit dem Abbild des Heiligen Mauritius. Die drei Wappen in der Kirche sind jene des Deutschordens, des Hauses von Meldegg und das Agnus Dei (Lamm Gottes). Außerdem kann man das Epitaph des Roth von Schreckenstein sehen, der 1692 gestorben war.
Im 17. Jahrhundert erfuhr das Gotteshaus eine Barockisierung. Der Kreuzweg mit seinen Stationen ist von 1880, dabei handelt es sich um Arbeiten des Malers Franz Krombach.
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