Geschichte von Andelfingen (Langenenslingen) und der Kirche St. Cyriakus
Die Ortsgeschichte von Andelfingen bei Langenenslingen und der Pfarrkirche St. Cyriakus.
Zwischen Riedlingen und Langenenslingen liegt der kleine Ort Andelfingen mit seiner gotisch-barocken Kirche St. Cyriakus.
Ortsgeschichte von Andelfingen
Der kleine Ort wurde bereits im 9. Jahrhundert in den Urkunden erwähnt. Im Jahr 854 erscheint Andelfingen als “Antolvinga” in den Archiven, wobei es um einen Besitzwechsel vom Kloster St. Gallen an den Bischof von Konstanz ging. Überhaupt gibt es viele mittelalterliche Urkunden, die sich um den kleinen Ort drehen. Dabei geht es meist um Güter, die dem Kloster Heiligkreuztal übereignet wurden.
Der Name Antolvinga verweist auf eine Person namens Antolf und die Endung -ingen steht für eine alemannische Siedlung. Das exemplifiziert sich auch an den Reihengräbern aus dem 7. Jahrhundert, die man westlich des Orts fand. Ein mögliches weiteres Reihengräberfeld liegt südlich von Andelfingen.
Im 13. Jahrhundert wechselte Andelfingen als Teil der Grafschaft Veringen an den Grafen von Grüningen-Landau. Bei der Kirche lag auch eine Burg, die heute nicht mehr existiert. Es war wohl der Sitz der Ritter von Andelfingen, die 1236 in Erscheinung traten und zum Ende des Jahrhunderts in Riedlingen Bedeutung erlangten. Der Adel, der nicht mit den Edelfreien von Andelfingen aus dem 12. Jahrhundert verwandt ist, starb 1451 aus. Sie waren zunächst im Dienst der Grafen von Veringen und dann der Grafen von Grüningen-Landau.
Graf Hartmann von Grüningen kaufte Andelfingen, das er zuvor als Lehen des Bischofs von Konstanz innehatte. 1270 verkaufte er den Besitz an das Kloster Heiligkreuztal, wobei es teils auch Schenkungen an das Kloster gab. Die hohe Gerichtsbarkeit übte aber der vom Kloster bestimmten Vogt, der Graf von Sigmaringen, aus. Nach der Auflösung des Klosters Heiligkreuztal 1803 ging Andelfingen an Kurfürstentum Württemberg.
Geschichte der Pfarrkirche St. Cyriakus Andelfingen
Bei der Kirche stand im Hochmittelalter noch eine Burg, von der nichts mehr auszumachen ist. Sie wurde 1348 erwähnt. Die Kirche selbst entstand zur Zeit der Gotik im 14. Jahrhundert. Zuvor stand aber an der Stelle bereits eine Kirche, wie eine Urkunde von 1230 preisgibt. Das Patronat über die Kirche übernahm schon 1270 das Kloster Heiligkreuztal, wohin es ab 1276 inkorporiert wurde.
1377 war es die Kirche zu Ehren des St. Cyriakus, einem christlichen Märtyrer. Im Jahr 1489 arbeitete man das Gotteshaus um. Der gotische Turm wurde im Jahr 1519 erneuert. Während das Äußere im Stil der Gotik verblieb, wurde das Innere ab 1760 barockisiert. Es entstanden die Fresken und der Rokoko-Stuck, den die Ätbissin Holzapfel von Herxheim in Auftrag gab. Ihr Wappen findet sich oberhalb des Chorbogens.
Das Wandgemälde in der Apsis mit dem Patron der Kirche entstand während der Renovierung 1876/78. Zuletzt renovierte man die Kirche 2017.
Wo befindet sich die Kirche St. Cyriakus?
- Kreuzgässle 3
- 88515 Langenenslingen
- GPS: 48.14642432476055, 9.409652938034569