Die sogenannte “Große Heuneburg” lag oberhalb von Zwiefalten bei Upflamör und stand vermutlich in Verbindung mit dem Fürstensitz Heuneburg.
Die Große Heuneburg in Upflamör am Rand der Schwäbischen Alb war ein wichtiger Schauplatz der Kelten in der Gegend und stand in Verbindung zu dem gut erforschten Fürstensitz Heuneburg bei Hundersingen. Es soll ebenfalls eine Verbindung zur Alten Burg bei Langenenslingen geben. Derzeit forscht man daran.
Das Bergplateau in Upflamör war wohl schon vor der Zeit der Kelten bewohnt bzw. bebaut. Die Spuren deuten schon auf eine Besiedlung zur Urnenfelderkultur (etwa 1300 v. C. bis 800 v. C., späte Bronzezeit). Das flache Areal liegt auf 700 Meter Höhe über dem Meer und nennt sich Häderswang. Die Anlage in der exponierten Lage war durch steile Abhänge gut geschützt, das kann man auch heute noch sehen. Nur von Norden her, gibt es einen aber breiten Zugang.
Die Anlage ist unterteilt in fünf Abschnitte. Im Kern liegt die 5,1 Hektar große Hauptburg, die die Form eines Trapezes hat. Darin fand man Grundrisse von Häusern. Eines, das von sechs Holzstämmen getragen wurde, war 9 auf 16 Meter in der Fläche. Es wurde im 7. vorchristlichen Jahrhundert errichtet. Nach Norden befindet sich die Verteidigungsanlagen aus Wällen und Graben, nebst der Vorburg mit einer Größe von 1,5 Hektar. Dazwischen ist ein rund 17 Meter langer Graben. Östlich der Hauptburg ist ein Felsvorsprung, der als Flankenburg bekannt ist. Das 0,15 Hektar große Gelände war vielleicht eine Art Außenposten, aber die Verteidigungsmaßnahmen der Flankenburg sind noch unklar.
Das Wasser bezog die Anlage von einer Quelle aus dem Gestein, allerdings fließt es nicht konstant. Vielleicht ein Moment der rituellen Gläubigkeit, wenn dann das Wasser kam. Die Funktion der Siedlung ist noch nicht in Gänze erforscht, aber es dürfte vor allem ein Handelsort gewesen sein, der unter der Kontrolle der Herrscher der Heuneburg in Hundersingen stand.
Die Mauern waren aus Stein, was auch repräsentative Zwecke verfolgt. Wie auch die Heuneburg, waren die Steinmauern mit weißem Kalk verputzt, was für die Menschen damals wie heute, als Wunder der Architektur gesehen wurde. Es handelt sich dabei um eine Trockenmauer, die mit Gestein gefüllt ist. Sie war rund 3,5 Meter dick und maß zur Zeit der Ausgrabung noch 1,6 Meter. Vermutlich war sie über drei Meter hoch. Noch ist nicht klar, ob es sich um eine Murus Gallicus oder eine Pfostenschlitzmauer handelte.
Offenbar waren die Heuneburg, die Große Heuneburg und die Alte Burg bei Langenenslingen jeweils Teil der Herrschaft des Fürsten der Heuneburg (Hundersingen). Alle Gebäude standen in Sichtweite zueinander und waren in ihrer Funktion komplementär. Auch der heilige Berg in Oberschwaben – der Bussen, der schon unter den Kelten heilig war, ist von den Punkten aus zu sehen.
Vielleicht gehörten noch weitere Keltenburgen zu diesem Geflecht. Auch in Weißenbronnen bei Bergatreute gibt es noch eine Heuneburg, die noch nicht erforscht wurde. Dort fand man das Grab eines reichen Kelten mit unbekanntem Status und ungewisser Verbindung zur Heuneburg.
Die Mauern verraten ebenfalls eine Verbindung. Nicht nur in der Art, wie man sie gebaut hat, sondern auch die einheitliche weiße Farbe des Kalks und der Steine. Außerdem gab es gemeinsame Handelsgüter, wie Scherbenfunde an beiden Orten darlegen.
Die meisten Funde der Großen Heuneburg kann man in die Hallstattzeit (frühe Keltenzeit oder frühe Eisenzeit) einordnen, manche sind älter und referieren auf die späte Bronzezeit. Aber auch in der späten Hallstattzeit, die bis 450 v. C. geht, wurde hier noch gebaut, so die Holzfunde.
Die Große Heuneburg stand genau so lange, wie die Heuneburg bei Hundersingen, die aber älter war. Die Große Heuneburg war dafür deutlich größer, was auch den Namen erklärt. Die Hochzeit der Großen Heuneburg dürfte im 7. und 6. vorchristlichen Jahrhundert gewesen sein.
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