Nur wenig Beachtung findet der Gut-Beth Platz in Bad Waldsee. Etwas versteckt ist der Platz zwischen dem Schloss und der katholischen Kirche in Bad Waldsee.
Wenn man vom Bahnhof in die Altstadt von Bad Waldsee kommt, ist der Gut-Beth Platz rechts von der barocken Kirche, dem Wahrzeichen von Bad Waldsee. Hinter dem Platz beginnt das Gelände des Schlosses.
Der Platz hat seinen Namen von der Ordensschwester aus dem 14. Jahrhundert. Die geborene Elisabeth Achler lebte im Kloster von Reute, eine kleine Ortschaft, die zur Gemeinde von Bad Waldsee gehört. Der Brunnen auf dem Platz wird von ihrer Figur geprägt und auch im Museum – dem Kornhaus – ist eine Figur der Guten Beth.
Die Gute Beth war eine fromme Frau, die die Reformbewegung der katholischen Kirche in der Zeit mittrug. Die Reform wird als Kombination der katholischen und mystischen Spiritualität betrachtet. Sie hatte Visionen und Erleuchtungen, wie sie berichtete. Sie hatte lange gefastet, was womöglich der Auslöser für die Visionen war.
Von ihren Ideen inspiriert entstanden nach Ihrem Tod einige Schriftstücke über diese Kombination der Mystik mit der christlichen Religion, von dem befreundeten Propst Konrad Kügelin.
Sie lebte nicht nur in dem Kloster in Reute, sondern gründete dieses Kloster zusammen mit vier anderen Frauen und Jakob von Metsch. Zuvor war das Kloster eine Begine. Sie soll außerdem Stigmata gehabt haben und lebte ein asketisches Leben. 1766 wurde Gut Beth von Papst Clemens XIII seliggesprochen. Der Platz zeugt von der Geburtsstätte der Guten Beth.
Die Gute Beth lebte vom 25. November 1386 bis zum 25. November 1420.
Der Platz steht unter der Sorge der katholischen Kirche in Bad Waldsee, das sprudelnde Wasser bezahlt die Stadt Bad Waldsee. Angrenzend ist auch das Pfarramt. Früher gab es hier noch eine Pizzeria, doch diese ist schon seit einiger Zeit geschlossen. Derzeit werden dort Gebäude abgerissen und Geschäftsgebäude entstehen. Man kann hoffen, dass die kleine Perle, der Gut Beth Platz, dadurch etwas aufgewertet wird.
Der Platz ist von einem Baum gesäumt und adrett, mit Blumen, dekoriert. Drum herum kann man übrigens Parken. Die Inschrift auf dem Brunnen des Gut Beth Platzes deutet auf Errichtungsjahr hin: AD MCMXI – also anno Domini (Im Jahre des Herrn) 1911, also schon vor über 100 Jahren.
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