Haus zum Hohen Hafen am Obermarkt | Konstanz
Das Haus zum Hohen Hafen ist eines der bemalten Häuser in Konstanz und steht am geschichtsträchtigen Obermarkt.
In Konstanz gibt es eine ganze Reihe interessanter und mittelalterlicher Häuser. Eines davon ist das Haus zum Hohen Hafen, das am geschichtsträchtigen Obermarkt steht.
Fassadenmalerei am Haus zum Hohen Hafen
Das Haus zum hohen Hafen zeigt eine Fassadenmalerei aus dem Jahr 1900. Damals war Max Rahn der Besitzer des Hauses und dieser beauftragte den Maler Carl von Häberlin mit dem Projekt, die Wand zu bemalen. Wie schon das bemalte Hohe Haus in Konstanz, zeigt auch das Haus zum Hohen Hafen Motive des Mittelalters, aber auch aus der Zeit des zweiten Reiches.
Die Malerei verweist vor allem auf die Zeit des Konzils, bei dem alles, was in Europa Rang und Namen hatte, bei der Vierjahreskonferenz vor Ort war. So ereignete sich dort auch die Geschichte des Burggrafen von Nürnberg, der durch Heirat zum Kurfürst von Brandenburg wurde.
So ist auch der Kurfürst von Brandenburg, Friedrich I. (der erste Markgraf und Kurfürst von Brandenburg und der letzte Burggraf von Nürnberg), zu sehen. Später wird das Adelshaus die Könige von Preußen hervorbringen.
Zuoberst sieht man seine “Beförderung” zum Kurfürsten von Brandenburg und zum Erzkämmerer durch König Sigismund, welche 1417 auf dem Platz durchgeführt wurde. Das Wappen von Brandenburg ist nebst dem von Hohenzollern zu sehen. Im Zentrum sieht man die Wappen von Baden und Württemberg, sowie die von Sachsen und Bayern, als Rahmen für den Reichsadler und die Krone.
Des Weiteren sieht man eine Darstellung von Preußens Wilhelm II, der 1888 in Konstanz verweilte. Das Ganze ist im neogotischen Stil dargebracht.
Geschichte des Obermarkts und des Hauses Hoher Hafen
Das Haus zum Hohen Hafen wurde 1420 gebaut und diente während des Konzils wohl ebenfalls als Unterkunft, für die vielen Adeligen, die vier Jahre lang hier zu Gast waren. Im Hohen Haus residierten denn beispielsweise Friedrich I und seine Braut.
Das Haus steht am Obermarkt, der im Mittelalter Schauplatz der öffentlichen Gerichtsbarkeit war. So stand an dieser Stelle beispielsweise der Pranger, mit dem man weniger gravierende Vergehen bestrafte. Neben dem Haus steht das Hotel Barbarossa, benannt nach Kaiser Friedrich I aus dem 12. Jahrhundert. Das Gebäude ist spätestens 1419 zum Tanzlokal umfunktioniert worden.
Im Jahr 1153 fand auf der Ecke ein Hoftag mit dem damaligen noch-König Barbarossa statt, bei dem es um ein Handelsabkommen mit der Stadt Lodi bei Mailand in Italien und Konstanz ging. Auch heute noch ist es eine Partnerstadt von Konstanz. Um den freien Handel herzustellen, schickte der König einige Abgesandte, die aber beleidigt wurden und wieder zurückkamen. Daraufhin holte sich Barbarossa Hilfe beim Papst, was ihm später zur Kaiserkrönung verhalf.
Der sogenannte “Konstanzer Vertrag” aus dem Jahr 1153 führte zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Langobarden, die auch Mailand beherrschten. 1162 ließ Barbarossa Mailand zerstören und ab 1177 gab es Frieden. Der Frieden wurde in Konstanz verhandelt und heißt daher auch Konstanzer Frieden, der 1183 geschlossen wurde.
Wo befindet sich das Haus zum hohen Hafen?
- Wessenbergstraße 3
- Am Obermarkt
- 78462 Konstanz
- GPS: 47.660971, 9.173462
Hallo, danke für den prima Blog.
Ich bin ein großer Freund von bemalten Fassaden. Schön das hier ein schönes Beispiel dargestellt wird.
Bunte Fassaden geben jeder Nachbarschaft einen lebendigen Touch und sind ein positiver Einfluss für das psychische Befinden von vielen hundert Menschen täglich.
LG
Manu