Hier in der Nähe von Bad Buchau fand man rund 130 Überreste der Kelten, vor allem Bronzewerke aus Italien und ein Kriegshorn. Bis ins 20. Jahrhundert baute man hier Torf ab und dabei fand man in den 1920er Jahren eng beieinanderliegende, keltische Objekte.
Das ist ein erstaunlicher Fund, wenn man bedenkt, dass das mehr als 2.000 Jahre her ist. Ihre Entstehung und Versenkung im Moor fand im 2. und 1. Jahrhundert vor Christus statt. Es war also eine Art Depot, doch aus welchem Grund?
Einige Objekte gingen nach dem Fund verloren, insgesamt waren die Funde jedoch gut erhalten. Übrig blieben 96 Objekte aus Eisen, 30 Objekte aus Bronze, sowie ein Karnyx – ein Kriegshorn der alten Kelten. Ihr Einsatz sollte den Gegner in einer Schlacht in Angst und Schrecken versetzen. Das Horn ist im Federseemuseum in Bad Buchau zu sehen. Auf dem Karnyx ist ein Eber abgebildet. Das Tier hat in der keltischen Mythologie eine Verbindung zum Krieg. Der Eber wurde als Symbol der Kriegsgötter verehrt und der Krieg war ein elementarer Bestandteil des keltischen Alltags. Die Eisen und Bronzeobjekte ergeben zusammen wohl einen Wagen.
Aus Eisen sind die “Feuerböcke” (Basiskonstruktion für den Wagen), welche mit Vögel- und Stierköpfen verziert sind. Sie waren vermutlich Teil der Dekoration eines Wagenkastens. Sogar Stahl wurde gefunden, vor allem in Form der beigelegten Werkzeuge. An Waffen gab es nur ein Schwerfragment.
Zudem fand man zwei Eimer in künstlerischer Form, sowie ein Fragment aus Bronze, dessen Nutzung unbekannt ist und aus Italien stammt. Ob es ein Helmfragment ist, ist fraglich. Möglich wäre es, wenn dies ein heiliger Ort war. Vermutlich war das auch der Grund, warum man hier so vieles fand.
Die Kelten waren sehr religiös und opferten, wie es viele Kulturen vor ihnen schon machten, einige Kostbarkeiten den Göttern. Genauer gesagt dem Gott des Moors oder der Gewässer. Das Moor, wie alle Gewässer, waren heilige Orte und meist die höchsten Götter der hiesigen Kelten. Die Religion der Kelten ist nicht so einheitlich wie das Christentum. Die Kelten verehrten verschiedene Kombinationen von Göttern, die sich regional oder sich sogar von Dorf zu Dorf unterschieden. Die Götter hatten im gesamten Keltenraum ähnliche Namen und ähnliche Bedeutungen, aber nichts war niedergeschrieben, denn die Kelten schrieben nicht.
Aber zu jener Zeit drangen auch die Römer von Süden her ins Land und besetzten das Gebiet, das künftig Raetia heißen sollte. Vielleicht war das Depot auch ein Waffendepot und die Waffen wurden wieder entnommen, um gegen die Römer zu kämpfen. Vielleicht wurde das Depot aber auch schon zu einer früheren Zeit gefunden und geplündert worden.
So spricht vieles für eine Heilige Stätte, denn auch Waffen hatte man den Göttern geopfert!
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