Herdwangen: Pfarrkirche St. Peter und Paul
Über die Pfarrkirche St. Peter und Paul in Herdwangen.
Die Pfarrkirche des Ortes Herdwangen ist den Aposteln Peter und Paul gewidmet und steht hier schon mindestens seit dem 13. Jahrhundert.
Geschichte der Kirche in Herdwangen
In verschiedenen Quellen werden unterschiedliche Jahreszahlen zur ersten Erwähnung genannt. Demnach findet man den ersten Eintrag in den mittelalterlichen Urkunden im Jahr 1238 oder im Jahr 1226. Vermutlich war es der Priester Friedrich, der im 13. Jahrhundert erstmals von der Kirche in Herdwangen berichtet.
In den Büchern des Bistums Konstanz wird die Kirche St. Peter und Paul 1275 gelistet. Im Jahr 1353 wurde dem Kloster Petershausen im heutigen Konstanz das Patronatsrecht zugewiesen. Dort verblieb bis zur Säkularisierung 1803 und fiel dann dem Markgrafen von Baden zu.
Möglich ist, dass die Kirche insgesamt im Besitz des Klosters Petershausen war. Das Kloster könnte schon seit 983 im Besitz des Areals gewesen sein und hat sie vielleicht aufgebaut. Wann dies war, ist jedoch unbekannt. Der älteste Kirchenteil ist ein Bogen in der westlichen Wand des Gotteshauses. Dabei handelt es sich um einen früheren gotischen Durchgang aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.
Daher geht man davon aus, dass der Chor ursprünglich Teil des Kirchenturms war. Das Langhaus stand daher vermutlich ursprünglich in einem anderen Verhältnis zum Turm und war nicht davon abgesetzt. Wann das Kirchenschiff daneben gebaut wurde, ist nicht überliefert. Aber im Ursprung war sie kleiner als heute.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Kirche schwer beschädigt. Schon 1629 wird sie als Ruine genannt, sodass es bis zum Ende der Kampfhandlungen 1648 keine Messe gab. Erst danach wurde sie wieder hergestellt. Davon zeugt noch ein Relief aus Sandstein mit Verzierungen. Dieses Relief wurde 1809 wieder eingebaut, als man die Kirche um 3,60 Meter verlängert hatte. In den 1970er Jahren wurde die Kirche innen und in den 1980er Jahren außen renoviert. Die letzten Instandhaltungsmaßnahmen fanden in den 2000er Jahren statt.
Kunst in der Kirche Herdwangen
Die Deckengemälde im Inneren sind nicht aus dem Mittelalter, sondern aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Der Künstler war Otto Haberer-Sinner und die Stuckarbeiten wurden von dem Bildhauer Strobel durchgeführt. Auch die Fenster stammen aus der Zeit. Sie wurden von den Einwohnenden gestiftet und von dem Künstler Nittel aus Konstanz gefertigt.
Aus dem 15. Jahrhundert ist der linke Seitenaltar, der Maria und die Heiligen Sebastian, Veit und Wendelin zeigt. Der ursprüngliche Hochaltar im Stil der Gotik war mit den Namenspatronen verziert. Die Holzfiguren sind noch existent, aber der Altar wurde 1809 entfernt. Zu der Zeit wurden die spätbarocken Seitenaltäre aus der Pfarrkirche St. Leonhard aus Salem eingebaut. Der linke Seitenaltar schuf Johann Georg Dirr und der rechte Altar stammt von dem bekannten Künstler Feuchtmayer aus Mimmenhausen.
Aus der Zeit der Renaissance finden sich zwei Reliefs aus Sandstein, die aus dem Kloster Petershausen stammen. Die Orgel ist aus Nachkriegszeiten.
Wo befindet sich die Kirche Herdwangen?
- Dorfstraße 43
- 88634 Herdwangen-Schönach
- 47.863921, 9.174082