Muss das Indische Springkraut bekämpft werden? Wie kann man die Verbreitung eindämmen?
Das sogenannte Indische Springkraut hat viele andere Namen: Drüsiges Springkraut, Rotes Springkraut, Himalaya Balsamine, Bauernorchidee oder Riesenbalsamine. Gemeint ist damit ein Neophyt, der zwar schön aussieht, aber nicht unumstritten ist, denn das Gewächs verdrängt die einheimischen Pflanzen.
Daher gab es auch schon Kampagnen zur Bekämpfung der Pflanze, die hoch wächst und mit ihren rötlichen Blüten ein echter Hingucker ist. Doch nicht nur die Menschen schauen die Pflanze gerne an, auch die Bienen und Hummeln sind von der neuen Pflanze in Oberschwaben angetan.
Der Ursprung der Pflanze ist Indien, was der Name schon hergibt, und sie wurde wegen ihres Aussehens eingeschleppt. Sie wächst vor allem dort, wo es feucht und schattig ist. Daher sieht man sie sehr oft entlang von Gewässern, aber sie wächst auch am Waldrand.
Die Bienen und Hummeln mögen die Pflanze wegen des Nektars. Der Zuckergehalt ist dabei zwar relativ normal, aber dafür gibt es diesen im Überfluss. Konkret produziert das Indische Springkraut 0,47 mg Nektar pro Pflanze und Stunde. Das ist 40-mal so viel wie das Vorkommen bei heimischen Pflanzen.
Die Verbreitung erfolgt durch Samen, welche bei Berührung weit springen können. Diese sind auch relativ hartnäckig, sie können bis zu fünf Jahre in der Erde bleiben und keimen dann erst. Wenn man sie rupft und liegen lässt, verbreitet man sie weiter. Das ist tatsächlich auch der häufigste Verbreitungsweg des Indischen Springkrauts in Oberschwaben.
Die Pflanze ist leicht aus der Erde zu reißen, da die Wurzeln nicht allzu tief wachsen. Vor allem bei feuchtem Wetter ist es sehr einfach, die Pflanze herauszuziehen. Doch man darf die Pflanze dann nicht liegen lassen, sondern muss sie wegbringen, ansonsten kann es sein, dass sie neue Wurzeln ausbildet. Das Wild frisst die Pflanze übrigens recht gerne und es gibt keine Verbreitung durch die Ausscheidungen der Tiere.
Zwar gab es einige Anläufe, die Bestände zu verringern, doch erwies sich das Gewächs als äußerst hartnäckig. Daher ist es kaum noch möglich, das Indische Springkraut wegzubekommen. Aus diesem Grund versucht man, die Verbreitung zu regulieren.
Einerseits verdrängt die Pflanze einheimische Sorten, ja sogar die Brennnessel leidet darunter. Andererseits ist sie gut für Bienen und Hummeln. Ich habe das Landesumweltamt gefragt und erhielt folgende Antwort:
Zunächst erklärte man das Indische Springkraut zu einer invasiven Art, wofür man Managementmaßnahmen vorsieht. Doch für das Indische Springkraut gibt es noch keine beschlossenen Maßnahmen. Jedoch gibt es einen Entwurf, der mir zugesandt wurde. Demnach sieht man drei nachteilige Auswirkungen durch das Indische Springkraut:
1. Es verändert die Artenzusammensetzung von Feuchtgebieten und Wäldern, wobei es keinen Beleg über den Verlust von gefährdeten Arten gibt.
2. Die starke Verbreitung kann zur Verschlechterung von Erlen-Eschenwäldern, Weich- und Hartholzauenwäldern und feuchten Hochstaudenfluren führen. Bisher konnte man jedoch keine Artenverarmung feststellen, wie zwei Studien darlegten.
3. Es kommt zu einer verstärkten Erosion an Gewässerufern, weil Reinbestände absterben und die Pflanzenwurzeln die Erde nicht zusammenhalten.
Der Maßnahmenentwurf, der eben noch nicht beschlossen ist, sieht vor, dass bei einer Populationsgefährdung seltener Arten etwas unternommen werden sollte. Damit will man das Indische Springkraut etwas zurückdrängen, aber die Maßnahmen müssen im Verhältnis bleiben. Als sinnlos bezeichnet man eine Bekämpfung in Überschwemmungsgebieten von Fließgewässern. Sollte man etwas unternehmen, müssen zuvor Ziele festgelegt und eine Erfolgskontrolle durchgeführt werden. Solche Maßnahmen werden aber zeitlich begrenzt.
Derart kann man das Indische Springkraut ab Juni per Hand rausreißen und dies alle zwei bis drei Wochen wiederholen. Die Überreste muss man einsammeln und fachgerecht entsorgen. Da die Pflanzen schnell wieder verwurzeln, muss man sie vom Wasser fernhalten. Diese Maßnahme kann man bis zu fünf Jahre lang durchführen.
Mit der Sense vorzugehen, ist auch möglich. Damit startet man ebenfalls im Juni und kann das geschnittene Kraut liegen lassen, sofern keine Fruchtkapseln vorhanden sind. Das macht man regelmäßig bis September. Das Problem dabei ist, dass man auch andere Pflanzen damit absägt und das kann sich negativ auswirken.
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