Die Geschichte des Jagdschlosses Treherz beginnt als Klostergut. Der Name des Ortes hat übrigens nichts mit dem Herzen zu tun, er leitet sich von einem Namen ab.
Der Ort Treherz war im Mittelalter der Sitz eines Maierhofs im Dienste des Klosters Peterhausen (Konstanz). Damals hieß der Ort daher auch Mönchshof. Bis heute erscheint das Gebäudeensemble mit seiner Kirche, als wäre es ein Kloster gewesen. Im Jahr 1491 erwarb Truchsess Johann von Waldburg den Zehnten über das Örtchen. Seit wann Treherz im Besitz des Klosters Peterhausen war, ist unklar. Aber Treherz war zwischenzeitlich von anderer Herrschaft bestimmt.
Im Laufe der Jahrhunderte erhielt der Ort verschiedene Namen. Neben Mönchshof kursierten auch die Namen Thynen oder Dreers. 1520 wird es als “zum Dreher” bezeichnet, was den heutigen Namen Treherz verdeutlicht. Der Dreher war ein Name.
Zu dem Klosterhof gehörten weitere Höfe, welche bis 1569 vom Haus Waldburg aufgekauft wurde. Damit entstand ein Kameralgut der Waldburger. 1576 wurde die Kapelle geweiht und 1799 die Kirche St. Johann Baptist gebaut, wobei die Westfront eine klassizistische Form einnimmt. Das Patronat über die Kirche hatte der Fürst von Waldburg-Wurzach inne und zur Pfarrei gehörten weitere Orte der Umgebung wie Sigglis oder Baniswald. Selbst Aichstetten-Altmannshofen und Bad Wurzach-Hauerz gehörten zur Pfarrei Treherz.
1675 ging Treherz an die Wurzacher Linie des Hauses Waldburg-Zeil. Für einige Jahre war das Schloss dann eine Poststation und ab dem 20. Jahrhundert zog eine Wirtschaft ein. Der Binnenhof, der von Maierei und Stallungen durchsetzt war, bleibt bis heute erkennbar.
Im Jahr 1903 erlosch der Adel von Zeil-Wurzach, sodass Treherz und sein Jagdschloss an die Verwandtschaft Waldburg-Zeil-Trauchburg fiel. Im 20. Jahrhundert wurde eine Käserei eingerichtet.
Das Gutsgebäude des ehemaligen Klosterhofs ist noch existent und auch Mauerreste aus dieser Zeit sind noch erhalten. Zu den ältesten Mauern gehören die Außen- und Umfassungswände des Kellergeschosses. Noch 1568 wurde aus den Vorgängerbauten etwas Neues erschaffen.
Das Hauptgebäude wurde um das Jahr 1600 zu einem Jagdschloss ausgebaut. Weil es in der Burg Zeil zu unbequem für das junge Adelspaar, Truchsess Froben von Waldburg und seine Frau, die geborene Freiin Anna Maria von Törring-Jettenbach, wurde, erbaute man Schloss Zeil. Für die Dauer der Bauarbeiten lebten sie in Treherz. Damals bestand der Bau aus einem Satteldach und darum versammelten sich einige Wirtschaftsgebäude. Das Bild dazu ist auf der Landtafel von Zeil zu entdecken. Die Gebäude waren von einer Mauer umgeben und durch ein Tor führte der Weg hinein. Nach dem zerstörerischen Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloss ausgebaut. Es entstand unter Anderem auch der Eiskeller für die Brauerei. Es fanden viele Hinweise auf reichlich Wohnraum, sodass man von vielköpfigen Jagdgesellschaften ausgehen kann, die hier untergebracht waren.
Während der vierten Bauphase zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Schäden des Krieges behoben. Der Mittelbau wurde erhöht und ein dreigeschossiges Gebäude entstand bis 1708. Bis zum Ende des Jahrhunderts wurde die südliche Wand renoviert. Aus Fachwerk wurde eine Ziegelmauer hochgezogen und die Fassade des Mittelbaus wurde repräsentativ bemalt. Auch die Fenstereinfassungen, die Sonnenuhr und der Dreiecksgiebel sind aus dieser Zeit. Nach dem Zweiten Weltkrieg beherbergte das Gut französische Soldaten und 1946 wurde aus der Brauerei ein Wohnhaus.
Bisher ging man davon aus, dass der Kameralhof im Jahr 1878 ein Opfer der Flammen wurde. So glaubte man, allein die Räume der Käserei blieben verschont. Durch Renovierungsarbeiten wurde klar, dass das Wohn- und Wirtschaftsgebäude den Brand wohl ohne erheblichen Schaden überstanden hat. Im Keller fand sich im Bereich der ehemaligen Brennerei mittelalterliches Baumaterial, das als Grundlage für spätere Bauten dienten.
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