In dem kleinen Ort Degernau liegt auf einem Hügel neben der Straße die Kapelle Sankt Laurentius, wo einst eine Burg stand.
Wo heute die kleine spätgotisch-barocke Kapelle St. Laurentius steht, befand sich einst eine Burg, von der man aber nur wenig weiß. Der kleine Anstieg hoch zur Kapelle über die Treppen wird mit einer guten Aussicht über diesen Teil Oberschwabens belohnt.
Die erste Erwähnung von Degernau findet sich in einer Urkunde des Jahres 1083, wie auch die nächstgrößere Gemeinde Ingoldingen. Der Name Degernau bedeutet so viel wie das “umfangreiche Au”. Die Burg von Degernau lag auf dem Bergsporn und war eine sogenannte Höhenburg.
Die heutige Straße war schon damals ein wichtiger Handelsweg nach Biberach und von hier oben ließ sich das gut kontrollieren. Man weiß nicht wie diese Burg mal aussah, heute erkennt man nur noch einige Wall- und Grabenreste. Und der Straßenname verweist auf eine Burg an der Stelle.
Das Ende der Burg ist ebenfalls nicht beschrieben, nur dass darauf eine Kapelle gebaut wurde – vielleicht mit Steinen der Burg, wenn sie denn aus Steinen bestand. Der dortige Adel wurde ebenfalls nicht erwähnt. Vielleicht ein Sitz des 1278 genannten Adels von Ingoldingen.
Dass die Burg am Ende war, konnte sowohl durch das Aussterben des Adels verursacht worden sein, als auch durch eine Belagerung oder es waren die ersten Ausläufer der Bauernaufstände. Der Vogt in diesem Bereich Oberschwabens war ab 1519 der Truchsess von Waldburg, der dabei den Namen Bauernjörg bekam und nach der Reformation wurde es zur Vogtei Österreich.
Im Jahr 1513 wurde an der Stelle der Burg die Kapelle Sankt Laurentius gebaut, deren Umfang wohl kleiner ist als die Burg davor. Die Kapelle wurde im Stil der Spätgotik erbaut, aber im Jahr 1763 renoviert – im Stil des Barocks. Auch der bekannte Maler dieser Epoche, Joseph Erpserlin, kommt aus Degernau.
Aus dem Entstehungsjahr stammt noch ein weiter Teil des Gotteshauses, wie der Turm, das Schiff und der Chor. Die Pfarrei gehörte wohl zu Sankt Georgen, wie auch die Kirche in Ingoldingen.
Im Jahr 2000 wurde die Kapelle renoviert und im Inneren findet sich eine Darstellung des Heiligen Laurentius mit Siegespalme und Rost. Denn er starb auf einem solchen als Märtyrer. Daher ist er auch der Schutzheilige der Köche und hat im August das Patrozium in der Kapelle in Degernau.
Leider ist die Kapelle verschlossen und nicht öffentlich zugänglich. Dafür muss man vermutlich zum Gottesdienst kommen.
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