Der Federsee hat seinen Namen von den Kelten und diese haben dort Fischfang betrieben.
Schon seit Jahrtausenden haben hier die Menschen Fische gefangen (wenn auch etwas südlich davon) und auch die Kelten haben hier im Federseemoor bei Oggelshausen beim Bruckgraben gefischt. Während die Pfahlsiedlung im Federsee langsam ihr Ende nahm – so um 1.000 bis 800 v. Chr. – und die Kelten ihren Siegeszug antraten, lagerte man hier im Frühjahr um zu Fischen.
Der Federsee verdankt seinen Namen, wie so viele Gewässer in Oberschwaben, den Kelten. Ihre Götter waren ursprünglich mit den Namen der Gewässer identisch. Sie nannten das Gebiet schlicht Moorgebiet, was auf keltisch vermutlich „pheder“ oder „feder“ hieß. Daher rührt der heutige Name des Gewässers.
Die Kelten bauten eine Fischfangreuse, wie man sie schon seit Jahrtausenden nutze. Vermutlich waren die Hütten am See nur zur “Fischsaison” bewohnt. Das Grundkonstrukt einer Hütte wurde fast komplett erhalten ausgegraben. Sie hatte eine Fläche von sechs Quadratmetern. Andere Hütten waren sogar bis zu 50 Meter lang. Die Anlage stand zu der Zeit auf Pfählen im ungefähr zwei Meter tiefen Wasser.
Die Anlage, mit ihren Ausdehnungen von 300 Meter mal 100 Meter, befindet sich in der Bucht im Südosten des Federsees. An dieser Stelle floß früher ein Bach, der Federbach, doch heute verläuft alles in Kanälen.
Die Anlage wurde mit Trichtersystemen, sogenannte Reusen, ausgestattet. Diese Reusen waren unter den Hütten angebracht und miteinander verbunden. Damit fing man den Fisch, vor allem Hecht, den man auch am häufigsten aß. Man hat das herausgefunden, weil sie ihren Abfall einfach unter sich warfen. Bei der Analyse des Sediments fand man neben Fisch, auch Vögel- und Wildtierknochen als Speisereste. Außerdem befanden sich Keramikstücke in der Erdschicht. Getreide hingegen gab es hier für die Fischer wohl nicht. Da Hecht zumeist im Frühjahr anzutreffen ist, war die Anlage nur im Frühjahr in Betrieb. Diese Fische laichen im Frühjahr in der Bucht des Bachs und wandern hin und her. Die keltischen Fischer haben sich einfach dazwischen gesetzt.
Ursprünglich waren die Reusen aus Haselsträngen, die zwischen Eschenpfosten gepresst wurden. Danach verfeinerte man die Technik und nutzte Bretter der Hölzer Buche und Esche, die man in den sumpfigen Untergrund trieb. Möglicherweise nutzte man anfangs Netze aus Eschenästen.
Die Untersuchungen der Bäume (dendrochronologische Untersuchung) bezeugt, dass diese um 700 v. Chr. gefällt wurde. Die Anlage war vermutlich zwischen 750 v.C. bis 620 v.C. im Hochbetrieb.
Es zeugt von einer gewissen industriellen Abfertigung, denn man hat so viel Fisch gefangen, dass man damit auch Handel betrieb. Der Reichtum der Gegend rief schon immer Räuber auf den Plan, weswegen vermutlich auch die Wasserburg (siehe Federsee-Museum) erbaut wurde. Das Hauptlager zur Zeit der Fischanlage im 8. und 7. Jahrhundert vor Christus stand wohl da, wo nun die Stadt Bad Buchau liegt.
Über ein hundert Jahre lang funktionierte das Fischfang-System. Warum man die Anlage aufgab, ist nicht bekannt. Zwar gibt es noch heute Hecht im Federsee, doch vielleicht haben die Kelten damals den See überfischt und die Hecht-Quelle versiegte. Nach dieser Zeit siedelte man nicht mehr an dieser Stelle, aber das Moor blieb heilig und man huldigte ihm vermutlich noch über Jahrhunderte danach.
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