In der unmittelbaren Nähe des großen Grabmals, des Hohmichele, befinden sich drei Viereckschanzen aus der Zeit der Kelten: Ruchenholz, Bann und Speckhau.
Sicher ist jedoch, dass man mit der nahe gelegenen Heuneburg im Austausch stand, schließlich war es die Nekropole des Fürstenhauses. Insgesamt gab es sogar vier Stück auf einer Fläche von 14 Quadratkilometern, was m. E. auch über den Reichtum der Region Auskunft gibt. Die Altmoränenlandschaft hier ist durch geringe Höhenunterschiede und von einigen Gewässern durchzogen, wie die Donau, der Soppenbach, der Holzbach und die Biber.
Zeitlich kann man diese Viereckschanzen in das 2. und 1. Jahrhundert vor Christi Geburt einordnen. Man weiß inzwischen von mehr als 300 Viereckschanzen in Europa.
Drei der keltischen Viereckschanzen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Hohmichele befinden, möchte ich beschreiben:
Bei dieser Viereckschanze “Bann” sieht man noch recht steile Böschungen und einen Graben. Die Ecken sind etwas höher und das Tor, das ca. 5 Meter breit war, befand sich auf Westseite. Der keltische Gutshof war in der Form trapezartig. Man spricht zur Kategorisierungdennoch bei einer solchen Form, von einem Quadrat.
Die Ausmaße der Anlage sind 98 Meter (N), 97 Meter (O), 94 Meter (S) und 97 Meter (W) und hat damit knapp ein Hektar Fläche.
Der Wall ist an der Nordseite am besten erhalten: über einen Meter hoch und der Graben ungefähr einen halben Meter tief. Wo die Häuser im Inneren standen, ist unklar. Doch es gab auch Funde in knapp einem Meter Tiefe der Anlage. Vor allem Keramikstücke hat man hier gefunden, also Bruchstücke von Gefäßen, vermutlich eine Amphore, welche wiederum vermutlich mit Wein befüllt war. Ein kostbares Gut, das den Wert eines Sklaven hatte.
GPS Daten: 48.126885,9.40047
Diese Viereckschanze ist eine Doppelanlage, sodass hier genau genommen zwei Viereckschanzen vorliegen, die aneinander gebaut waren. Eine große Wallanlage im Süden und eine kleine nördlich davon. Zunächst dachte man, dass es hierbei um römische Bauten handele. Aber es sind keltische Überbleibsel.
Bei der großen, südlichen Schanze sieht man noch die Böschungen, in denen einst Wälle eingegraben waren. Vieles wurde durch die Straßenführung eingeebnet. Auch hier spricht man von einem Quadrat, obwohl es ein Trapez ist. Die Anlage hat die Seitenlängen 100 Meter (N), 99 Meter (O), 100 Meter (S) und 110 Meter im Westen. Der Wall an der Nordseite ist teilweise über zwei Meter hoch. Der Graben ist im Westen mit fast einem Meter auch beachtlich. Das Tor war nur anderthalb Meter breit. Insgesamt lassen sich, trotz Einebnungsversuche und die Jahrtausende, erstaunliche Höhenunterschiede erkennen.
Etwas über einen Meter unterhalb des Grabens fand man verbrannte Scherben, die darin stehenden Häuser waren vermutlich aus Lehm, der hier vorkommt. Mehrere Schichten der Geschichte konnte man aufdecken und kam zu dem Ergebnis, dass die Häuser in der Anlage vermutlich abgebrannt sind.
Die kleinere, nördlich davon, ist im Prinzip dasselbe, nur kleiner. Die Wälle waren auch nicht so hoch wie die der anderen Anlage. Man sieht nicht mehr viel davon, weswegen sie auch zunächst übersehen worden ist. Nur noch im Osten und die Nordseite zeigen einige Überhöhungen. Das Tor dieser Anlage war im Westen. Die Maße sind: 62 Meter (N), 54 Meter (O), 63 Meter (S) und im Westen etwa 54 Meter, was 0,3 Hektar ausmacht.
In der kleinen Anlage fand man recht viel: Eisenstifte und -nägel, Messer aus Eisen, sowie Keramiken aller Art – auch in Amphorenform. Womöglich war es das Lager oder die Werkstatt des Gutsherrn?
GPS-Daten: 48.126198,9.400302
Diese Schanze ist unweit des Hohmichele im Wald gelegen und die Station 11 des archäologischen Wanderwegs rund um die Heuneburg. Die Anlage steht ebenfalls auf lehmigen Boden und hat rund einen Hektar Fläche. Die Seitenlängen sind 115 Meter (N) 100 Meter (O) 98 Meter (S) und 87 Meter (W). Im Norden der Anlage sieht man noch deutlich die Böschung. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war ein Graben von über einem Meter Tiefe gemessen worden. Heute ist davon nichts mehr da, auch die anderen Anhöhen sind eingeebnet worden.
Viele Funde sind heute nicht mehr zuordnungsfähig, aber auch hier könnte man fündig geworden sein.
GPS Daten: 48.094162,9.384576
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