Allmannsweiler in der Nähe von Bad Buchau liegt in der Mulde des Bierstetter Bachs und geht auf eine Siedlung aus dem 8. Jahrhundert zurück.
Die Geschichte der kleinen Ortschaft Allmannsweiler ist erstaunlich gut dokumentiert, denn es gab oft Streit über die Liegenschaft. Allmannsweiler liegt in der Mitte zwischen Bad Saulgau und Bad Buchau. Bis zum Mühlenbach, der an der Ortschaft vorbeizieht, sind es 57 Höhenmeter.
Der Name rührt vermutlich von einer Person “Albin” her, vermutlich ein Alemanne und dessen Weiler. Es dürfte unter dem Einfluss der besetzenden Franken im 8. Jahrhundert entstanden sein.
Urkundlich erwähnt wurde die Siedlung Albinswil vermutlich erstmlas 1268. Dabei ging es um einen Tauschvertrag zwischen der Kirche in Diengen mit Kloster Salem, was der Bischof von Konstanz genehmigte. Da Allmannsweiler zu Saulgau gehörte und selbiges in den Besitz der Österreicher überging (Habsburger), wird Almswiler 1292 erneut erwähnt.
Die Habsburger besaßen viel Land in Oberschwaben, was aber aufgrund der vielen Kriege der Habsburger oftmals verpfändet wurde. Auch Allmannsweiler wurde verschiedentlich verpfändet. So ging der Ort im Jahr 1386 an die Truchsessen von Waldburg. Seit 1454 dürfen die Truchsessen es auch vererben (Mannsinhabung), denn normalerweise starb ein Vertrag im Mittelalter mit dem Tod des Vertragsteilnehmers.
Ab 1588 wurde Graf Wilhelm von Zimmern, sowie das Haus Königsegg Pfandinhaber. Doch schon zuvor gab es einen Streit zwischen den Truchsessen und den Königseggern um unter anderem das Jagdrecht hier. 1477 wurde der Streit zwischen Graf Eberhard von Sonnenberg (d.Ä.) und dem Truchsessen von Waldburg, vom damaligen Graf von Württemberg untersucht. 1528 schlichtete der Freiherr Schweikart von Gundelfingen den Streit zum ersten Mal.
1582 wurde vermerkt, dass der Truchsess die Bestrafung eines Malers wünscht, der das Wappen an der Uhrtafel zu Allmannsweiler verändert hat. Unklar bleibt, ob aus Versehen oder mit Absicht. Jedoch gab es auch Streit zwischen dem Truchsessen und der Gemeinde wegen eines Tiertriebs.
Allmannsweiler blieb bis 1746 dem Amt in Bierstetten unterstellt, als das Kloster Schussenried die Ortschaft übernahm. Zuvor, 1595, gab es Streit um einen Vertrag, wobei das Kloster diesen nicht als erfüllt sah. Es handelte sich um die Steuern, also den “Zehnten”. 1611 gab es eine Einigung, bezogen auf die Forstung, Fischrecht und den Einsatz eines truchsessischen Meisters bei der Nutzung von Vieh. Königsegg verzichtete für fünf Jahre auf die Jagd. Es wurden Grenzen gezogen, wo die Jagd generell verboten war und es gab eine Kündigungsklausel für das Kloster.
Auch mit der Grafschaft Friedberg-Scheer gab es bezüglich der Güterverteilung 1626 einen Vergleich. Doch die Streitigkeiten zogen sich hin, bis 1728 – mit einem erneuten Vergleich, auch da der Dreißigjährige Krieg dazwischen gekommen war. Und 1746 starteten die Verhandlungen, dass das Kloster Schussenried Allmannsweiler bekommt, was im selben Jahr abgeschlossen sein sollte. Das Kloster zahlte 15.000 Gulden an die neuen Besitzer Friedberg-Scheer. Somit war das Projekt mit der Rechnung aus dem Jahr 1757 abgeschlossen.
Nach der Säkularisierung wurde Allmannsweiler zunächst dem Grafen von Sternberg-Manderscheid, drei Jahre später dann Württemberg zugeschlagen. Im Jahr 1846 kam es übrigens wieder zu Streit um die Holzrechte bei Allmannsweiler.
Im 14. Jahrhundert, 1392, wurde die Kirche im Stile der Gotik errichtet. Der Turm wurde 1517 ebenfalls im Stil der Gotik erbaut. Ob hier schon ab dem 8. oder 9. Jahrhundert eine Kirche stand, ist unklar, aber zu vermuten. Die Kirche gehörte zum Stift in Bad Buchau. 1392 wurde das Patronat an das Kloster Schussenried verkauft, daher vermutlich auch die Streitigkeiten.
Die Kirche ist zwar ummauert, aber es ist fraglich, ob es eine Wehrkirche war. Auch eine Burg in Allmannsweiler stand vermutlich nicht innerhalb der Ortsgrenzen. Innerhalb der Kirchenmauern befindet sich der Friedhof sowie die Kriegsdenkmäler.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche geplündert und musste daher erneuert werden. Davon erhalten ist noch der Taufstein (1600) und das Gestühl. Es zog der Stil des Barocks ein, der das Gotteshaus noch heute prägt. Im Inneren dauerte es bis 1737, bis der Barock vollendet war. So sieht man heute darin noch barocke Bilder, sowie barocken Stuck. Der Altar zeigt Bilder der Kreuzigung, ebenso an den Seitenwänden. Aus dem 17. Jahrhundert ist noch eine Kreuzigungsgruppe, die Maria und Johannes zeigt, und eine Monstranz.
Die Orgel ist zwar aus dem Jahr 1890, doch sind einige Pfeifen noch aus dem 18. Jahrhundert. Im 20. Jahrhundert fanden weitere Renovierungen der Kirche Heilig Kreuz statt.
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