Von der Geschichte von Unterschwarzach weiß man nicht viel. Die St. Gallus Kirche ist aus dem 19. Jahrhundert, doch auch über die Vorgängerbauten weiß man wenig.
Unterschwarzach liegt am Nordrand des Wurzacher Rieds und es gehört auch zu Bad Wurzach.
Unter- und Oberschwarzach war eine lange Zeit Schwarzach oder wie man vermutlich im Mittelalter schrieb: Swarzahe. Tatsächlich ist es nicht ganz sicher, ob mit den urkundlichen Nennungen von Swarzahe auch wirklich das heutige Schwarzach bei Bad Wurzach gemeint war.
Damit ist auch unklar, ob der Adel von Schwarzach, wirklich dieser Adel war. Zumindest gibt es Hinweise darauf, dass sich in Schwarzach eine Burg befand und damit auch ein Adel zugegen war. 1271 und 1272 wurde ein Heinrich von Schwarzach genannt, der ein Gut in Fulgenstadt bei Bad Saulgau gekauft haben soll. 1280 werden die Brüder Heinrich und Konrad von Schwarzach genannt und deren Vater Ritter Ulrich von Schwarzach, als sie einen Hof in Rainstetten, samt Leibeigenen, an das Kloster Ochsenhausen übergaben. Die Adeligen von Schwarzach waren wohl Ritter, also gehörten sie zum niederen Adel.
Die Herren von Schwarzach waren vermutlich Dienstleute der Herren von Waldsee, welche ja im 14. Jahrhundert nach Österreich gingen und die Habsburger deren Gebiete bekamen. So kam Österreich auch an Schwarzach. Im selben Jahrhundert noch ging Schwarzach an den Grafen von Landau, welcher das Dorf 1385 an die Habsburger als Lehen übergab.
Im 15. Jahrhundert trat ein Wielin von Winnenden, das heutige Michelwinnaden, als Lehensherr auf den Plan. Im Jahr 1446 verkaufte dieser Schwarzach an den Truchsessen von Waldburg. Nach deren Familien-Teilung kam Unterschwarzach an die Linie derer von Waldburg-Waldsee.
Die Blutgerichtsbarkeit hatte das Dorf erst 1511 erhalten und auch nur als Lehen des Kaisers. Im späten 18. Jahrhundert verlor das Dorf aber die meisten Einwohnenden und verödete. Daraufhin entstanden einige Höfe, wie Buchrain oder Greut. Im 19. Jahrhundert kam Unterschwarzach dann an Württemberg.
Möglicherweise gehörten Teile des Dorfes zum Kloster Rot und zum Grafen von Heiligenberg.
Die erste Erwähnung einer Kirche in Schwarzach war 1275, vermutlich gab es zuvor keine Kirche. Es ist anzunehmen, dass auch die Kirchen hier immer dem Heiligen Gallus gewidmet waren. Zunächst dürfte es eine romanische oder gotische Kirche gewesen sein.
Von dieser Zeit des 13. Jahrhunderts sind noch Teile des Turms und Teile am Langhaus. Der Turm wurde bereits im 18. Jahrhundert mit einem neuen Dach, dem heute noch sichtbaren Satteldach, erweitert. Den Chor und das Kirchenschiff wurden bereits im Jahrhundert davor saniert. Die heutige Kirche wurde zwischen 1860 und 1861 im Stil der Neogotik erbaut.
Auch Barock findet sich in dem Gotteshaus, so sind die Kanzel und die Hoch- und die Seitenaltäre im Chor aus dieser Zeit. Daneben befanden sich Altäre im Stil des Neohistorismus, genauer der Neogotik, die man nach dem Zweiten Weltkrieg mit Figuren ersetzte. Auch Wandmalereien aus den Anfängen des Barocks sind in der Kirche bei Renovierungsarbeiten freigelegt worden.
Die in Stuck eingefassten Deckengemälde sind von dem Waldseer Peter Paul Beyerle. Sie zeigen die Verkündung der Geburt Jesu, die Geburt selbst und Jesus im Tempel (Mariä Lichtmess). Von ihm dürften auch die Fresken an der runden Decke der Apsis sein. Der Taufstein ist von Rudolf Kurz aus dem Jahr 1999. In jenem Jahr wurde die Kirche neu renoviert.
Das Patronat der Kirche hatte sich der Wielen 1415 geben lassen. Das Patronat ermöglicht im katholischen Glauben den Sprung aus dem Fegefeuer, wenn es genug Fürbitten gibt. Mit dem Herrschaftswechsel ging es an die Waldburger.
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