Kirche St. Georg in Ulm
Die St. Georgskirche in Ulm: Geschichte, Ausstattung und Patronat.
Die Kirche St. Georg ist durch die Lage an der breiten Olgastraße von Weitem zu sehen und sie liegt nördlich, also außerhalb der mittelalterlichen Altstadt von Ulm.
Geschichte der Kirche St. Georg in Ulm
Die Kirche wurde von 1902 bis 1904 als Garnisonskirche gebaut. Garnisonskirche bedeutet, dass das Gotteshaus vor allem vom Militär genutzt wurde. Der Architekt war der erzbischöfliche Baudirektor Max Meckel, welcher die Kirche im Historismus-Stil errichten ließ. Diese Form greift auf die mittelalterlichen Baustile zurück, wobei hier der sogenannte neogotische Stil dominiert.
Das Besondere daran ist, dass man diese Kirche nach der Errichtung kaum verändert hat. Die Renovierungen der 1980er und der 1990er Jahre veränderten den Baustil der Kirche nicht. Sie wurde am 8. November 1904 eingeweiht und ist seit 1920 die Pfarrkirche der katholischen St. Georgsgemeinde in Ulm.
Aufbau der St. Georgskirche
Die Kirche ist eine Basilika mit drei Kirchenschiffen. Dabei ist das mittlere Schiff breiter als die beiden anderen, welche dafür noch über Kapellen verfügen. Das Baumaterial bestand vor allem aus Backsteinen. Das dreispitzige Dach des Turms besteht aus Kupfer und das Langhaus aus Biberschwanz-Ziegeln. Ein weiterer Turm steht weiter hinten und ist ebenfalls mit Kupfer bedeckt. Das Kupferdach misst eine Höhe von 86 Metern und das Dach des Langhauses ist 38 Meter hoch.
Innen dominiert ebenfalls der neogotische Stil, was sich sogar am Flügelaltar abzeichnet. Selbst die Figuren und Malereien haben einen stark originalgotischen Stil. So ist die Figur der Maria auf dem linken Seitenaltar der Maria im Schleswiger Dom und der heilige Georg auf dem rechten Seitenaltar dem heiligen Georg in Nördlingen nachempfunden. Die bunten Kirchenfenster haben ebenfalls einen gotischen Touch, wie auch die Strebepfeiler und Spitzbögen.
Die militärische Nutzung sieht man am Eichenlaub, ein militärisches Symbol der Reichseinigung im 19. Jahrhundert, an der Decke des Kreuzgewölbes und vor der Apsis prangt ein Schwert. Die Apsis ist übrigens eingezogen, also hat eine geringere Höhe als das Mittelschiff. Zur Seite sind religiöse Figuren im neogotischen Stil gemalt und im hinteren Bereich, auf der Empore, steht die Walcker-Orgel.
Die Walcker-Orgel hat ihren Namen von dem Erbauer Eberhard Friedrich Walker und stammt aus dem Jahr 1904. In den 1960er Jahren hat man diese zwar verändert, aber 2004 wurde sie wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt. Sie verfügt über 45 Register, wobei die Pfeifen fast gänzlich noch im Originalzustand sind.
Der heilige Georg und seine Verbindung zum Krieg
Die Kirche ist vermutlich deshalb dem heiligen Georg gewidmet, weil es eine Militärkirche war. Der Heilige Georg ist zwar einer der vierzehn Nothelfer, aber er ist auch der Schutzpatron der Ritterorden und nicht selten der Kreuzzügler gewesen. Er hilft bei Schlachten und gilt als Miles Christianus – der Ritter oder Krieger Christi. In diesem Zusammenhang ist er der Patron der Krieger – vor allem im 12. Jahrhundert und während der Kreuzzüge.
Wo befindet sich die Kirche St. Georg?
- Olgastraße 133
- 89073 Ulm