Die neugotische und gotische Kirche St. Nikolaus in Baltringen und die Geschichte der Ortschaft.
Der Ort Baltringen in der Nähe von Biberach ist vor allem ob der Bauern im 16. Jahrhundert bekannt, die sich hier versammelten. Die Geschichte der Ortschaft geht aber etwas weiter zurück.
Die Ortschaft, die heute zu Mietingen gehört, liegt östlich der Riss-Niederung und wurde erstmals 1274 genannt. Der Name des Ortes geht vermutlich auf eine Person namens Baltheri zurück, aber die Menschen haben hier wohl schon davor gelebt.
Erwähnt wurden in diesem Jahr des 13. Jahrhunderts die beiden Ritter von Baltringen, die Gebrüder Ulrich und Berthold. Sie waren wohl Ministeriale (Dienstmannen) des Herren von Freyberg, der hier herrschte und die niedere Gerichtsbarkeit ausübte.
Nach der Reformation sammelten sich die Bauern hier zum Baltringer Haufen zusammen und bildeten mit den anderen Haufen die erste Revolution in Europa. Sie forderten nur wenig und bekamen viel weniger. Ihr Gegenpart war der Truchsess von Waldburg, der in diesen Tagen seinen Spitznamen “Bauernjörg” bekam.
Mit der Säkularisierung ging Baltringen 1803 zunächst an Baden und drei Jahre später an Württemberg.
Die Kirche in Baltringen wurde erst 1463 erbaut und zwar im Stil der Spätgotik. Dieser Stil ist in der gesamten Kirche erhalten und wurde nicht barockisiert. Dies sieht man sowohl am Chor, als auch am Deckengewölbe und am Turm. Das Langhaus der Kirche ist allerdings neugotisch und aus dem Jahr 1862.
Die Kirche könnte ursprünglich eine Wehrkirche gewesen sein, was bedeutet, dass sie auch der Feindabwehr diente. Daher wurden Zinnen oder im Turm kleine Aussparungen angebracht, um versteckt herausschießen zu können. Gesichert ist das Faktum der Wehrkirche allerdings nicht.
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