Die Geschichte der Kirche St. Nikolaus in Friedrichshafen, die während des Zweiten Weltkriegs fast vollständig zerstört wurde.
Wie fast die gesamte Innenstadt von Friedrichshafen wurde auch die Kirche St. Nikolaus von Bomben zerstört. Das Gebäude wurde aber wieder aufgebaut und ist mit seinem hohen Turm heute ein wichtiger Teil der Skyline der Stadt am Bodensee.
Die Geschichte des Gotteshauses beginnt in Buchhorn, dessen Kapelle St. Nikolaus war und das dem Kloster Hofen untergeordnet war. Buchhorn und Hofen sind heute zusammen Friedrichshafen. Im Jahr 1293 taucht die Kirche in den mittelalterlichen Urkunden auf. Schon damals war sie dem Heiligen Nikolaus von Myra gewidmet.
Ab dem Jahr 1420 wird die Kapelle zu einer Kirche erweitert. Der Stil war der sogenannte französische Stil, der heute als Gotik bekannt ist. Das heutige Wahrzeichen der Stadt, der Turm, entstand ebenfalls zu dieser Zeit. Dies zeigt sich auch an den hohen und filigranen Spitzen der Gotik. Seine heutige Form erhält der Turm aber erst im 18. Jahrhundert.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster Hofen (heute das Schloss Friedrichshafen) zerstört, weshalb die Nikolauskirche zur Pfarrkirche avanciert. Nach diesem Krieg, 1689, wurde die Kirche abermals erweitert und dem Stil der Zeit angepasst. Daher wurde eine Flachdecke eingezogen, die die gewölbte Decke verdeckt. 1770 erfuhr die Kirche eine neue Weihung und ein barockes Antlitz.
Ab dem 19. Jahrhundert löste die Neorenaissance den Barock ab, denn es lag im Trend der Zeit, die alten Bauarten wieder zu beleben. Neben der Neorenaissance gab es daher beispielsweise auch die Neogotik.
Noch im Zweiten Weltkrieg begann man mit einer Modernisierung der Kirche. Doch am 28. April 1944 kam es zu dem verheerenden Bombenangriff, der weite Teile der Altstadt und die Kirche zerstörte. Allein der Tabernakel von 1942, geschaffen durch Frist Möhler, und der Christuskorpus wurden heil aus den Trümmern geborgen. Der Tabernakel trägt die Aufschrift: “Siehe, ich mache alles neu”. Er steht auf der Stele von Hubert Kaltenmark.
Der Wiederaufbau begann ein Jahr nach Kriegsende und die Weihung erfolgte 1949. Die Sakristei wurde 1955 angebaut und stellt heute den Raum der Stille dar. Die Apsis wurde 1960 gestaltet und der Barock wurde aus der Kirche entfernt. In den 1980er Jahren gab es weitere Modifikationen und der Altarraum wurde 2013 verändert.
Heute schaut man in eine Saalkirche, die aus einem Kirchenschiff besteht und über einen eingezogenen, polygonalen Chor verfügt. Die Ausstattung und das Design sind schlicht. Jedoch finden sich darin noch eine Madonna der Spätgotik und eine Nikolaus-Figur im Stil des Barock.
Die bunten Fenster stammen teils von Wilhelm Geyer und sollen der Gotik nachempfunden sein. Die Fenster im Altarraum beschäftigen sich mit Jesus und Maria mit Szenen der Auferstehung, des Sturms auf der See und zum Fischfang. Die seitlichen Fenster sind vor allem Maria gewidmet. Links ist zudem Nikolaus und die Geschichte der armen Mädchen und rechts bittet Nikolaus um Getreide für die Hungernden. Die seitlichen Chorfenster schuf Roland Peter Litzenburg 1962.
Von Hubert Kaltenmark stammen auch der Altar, der Ambo und der Taufstein. Der Kreuzweg wurde von Hubert Elsässer geschaffen. Die ursprüngliche Orgel von 1750 war von Joseph Gabler, doch mit dem Krieg wurde dieser Teil komplett zerstört. Die heutige Orgel ist von 1989 und ist das Werk von Gerald Woehl. Die Orgel ist von hoher Qualität, weshalb in der Kirche St. Nikolaus regelmäßig Konzerte veranstaltet werden.
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