Die Pfarrkirche St. Petrus & St. Paulus Laupheim in barocker Gestalt.
Unweit des Schlosses Großlaupheim steht die barocke Kirche der Heiligen Peter und Paul, die ins Frühmittelalter zurückgeht.
Die Kirche in Laupheim wurde offenbar im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt – so um das Jahr 900. Damit dürfte die Kirche an der Stelle im Frühmittelalter erbaut worden sein. Vermutlich war es eine Kirche des Klosters Weissenburg – eine Basilica Popularis, d.h. eine Pfarrkirche.
Pfarrkirchen waren die Demokratisierung des Glaubens und standen im Gegensatz zu den Eigenkirchen. Das waren Gotteshäuser die von Adeligen für die eigene Familie erbaut wurden und anderen Menschen nicht zugänglich waren.
Die nächste Erwähnung findet sich 1260 und dann noch 1269. Damals wurden die Brüder Heinrich, Ulrich und Egon – Grafen von Berg – als Patronatsherren der St. Peterskirche erwähnt. Daraus geht auch hervor, dass die Kirche in Laupheim Güter in Maselheim hatte. Insgesamt verfügte die Kirche über eine beträchtliche Anzahl von Ländereien. Zudem kann man aus den Urkunden erkennen, dass das Gotteshaus damals nur dem Heiligen Petrus gewidmet war. Erst 1460 kommt dem Heiligen Peter noch der Heilige Paulus hinzu.
Schon davor ging das Patronat über die Kirche an die Habsburger (Österreich) über. Diese übertrugen es 1413 an das Kloster Ochsenhausen. Ein Patronat war insofern interessant, als dass man zwar den Priester bezahlen musste, der aber Fürbitten für die Zahlenden aussprach. Damit kann man, gemäß dem katholischen Glauben, aus dem Fegefeuer entkommen. Später wurde es als Ablass demokratisiert und dem gemeinen Volk zugänglich gemacht.
Im 17. Jahrhundert erfolgte ein Umbau der Kirche im Stil der Zeit – des aufkeimenden Barock. Im Jahr 1623 begannen die Bauarbeiten und im Ergebnis entstand das heutige Antlitz der Kirche – im Stil des Frühbarock. Das machte es zu einer wichtigen Station auf der Oberschwäbischen Barockstraße.
Der Baumeister der Barockisierung war Martino Barbieri und der Abschluss gelang erst 1667. Die Deckenmalereien stammen von Anton Wenzeslaus Haffe und die Kanzel wurde von von Dominikus Hermenegild Herberger gefertigt. Der Turm ist aber noch im Stil der Vorgängerkirche – spätgotisch – gestaltet. Der Aufsatz des Turms kam erst 1902 hinzu.
Die Abbildung von Laupheim auf einem Gemälde in der Kirche, ist von Georg Bergmiller und sie ist eine der ältesten der Stadt. Aus einem anderen Gotteshaus, nämlich dem Kloster Söflingen bei Ulm, stammt die Madonna mit Sichelmond Darstellung. Diese befindet sich im Seitenaltar in der Kirche.
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