Die Legende vom Rüffelweible aus dem Rüffelhölzle bei Burgrieden.
Im Laupheimer Land, auf dem Weg von Burgrieden nach Rot an der Rot, musste man über lange Zeit durch einen Wald, der den Menschen eine Heidenangst einjagte. Der Wald war von sumpfigen Wiesen umgeben, die sich bis in den Wald hineinzogen. Aber mehr noch fürchteten die Leute das sogenannte Rüffelweible, das im Rüffelhölzle hauste.
Dabei war es gar keine Frau, sondern ein buckliges Wesen, das seltsam gekleidet war – auch wenn heute niemand mehr von der Kleidung des Wesens weiß. Das sogenannte Rüffelweible erschien den tapferen Reisenden in der Nacht im Rüffelhölzle. Es stand dann plötzlich vor einem, als wäre es aus dem Boden herausgeschossen.
Das Rüffelweible sprach kein Wort, sondern schaute mit großen Augen, bevor es wieder verschwand. Doch diejenigen, die die Augen des Wesens schauten, konnten sich nicht mehr bewegen. Keiner der Betroffenen konnte sagen, wie lange man unbeweglich dastand, aber es waren wohl Stunden, bis der Zauber nachließ. Im weiten Bogen umgingen die Menschen fortan das Gehölz.
Eines Tages kehrten Waldarbeiter aus dem Forst in einem nahe gelegenen Wirtshaus ein. Sie feierten das nahende Wochenende und ließen sich gut einschenken. Den Heimweg traten die beschwipsten Männer erst nach Mitternacht an. Der schnellste Weg nach Hause führte durch den Rüffelwald. Sie wussten von den Gerüchten, doch der alkoholisierte Geist der Männer nahm die Hemmnisse.
Sie schwangen sich auf ihre Fahrräder und traten den Heimweg an. Sie spuckten gar große Sprüche von Mut und Angstlosigkeit als sie den Wald betraten. Erst schemenhaft, dann ganz deutlich stand das Rüffelweible im Schein der Fahrradlichter vor ihnen. Kein Wort entkam ihren Lippen mehr, als sie in die großen Augen des Wesens blickten.
Das Wesen war augenblicklich wieder verschwunden, aber die Männer standen auf ihren Rädern da und konnten keinen Finger krümmen. Als der Morgen graute, konnten sie kein Bein heben, um den Sattel zu besteigen. Sie fielen von ihren Rädern und flüchteten blindlings davon.
Den Vorgang beobachtete auch der Mesner von Burgrieden. Er war von dem Anblick derart verstört, dass er seinen Dienst in der Kirche nicht mehr versehen wollte. Der Mesner wanderte noch am selben Tag aus, sodass die Gemeinde vergebens auf das Geläut warteten.
Das Rüffelhölzle wurde schon vor etlichen Jahren abgeholzt und ist heute nicht mehr existiert.
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