Liebfrauenkirche Ehingen / Donau | Oberschwäbische Barockstraße

Die Liebfrauenkirche in Ehingen ist Teil der Skyline der Stadt an der Donau und ist Zeuge einer langen Geschichte.

04 Turm Ehingen mit TreppenaufgangDie Liebfrauenkirche, die man auch “Unserer Lieben Frau” nennt, ist eines der ältesten Gebäude im oberschwäbischen Ehingen, das von vielen Naturschutzgebieten umgeben ist.

Die Stadt liegt im Donautal auf rund 500 Metern und das Gelände drum herum rund 30 bis 50 Metern höher, wobei der höchste Punkt auf 770 Metern liegt.

Die Kirche steht auf ungefähr 510 Höhenmetern im Zentrum der Innenstadt. Ehingen ist übrigens auf der Hauptstrecke der Oberschwäbischen Barockstraße.

Die Ortschaft Ehingen wurde 1230 zur Stadt erklärt. Denkbar ist aber durchaus, dass hier schon sehr viel früher Menschen siedelten.

 

Geschichte und Architektur der Kirche Ehingen (Donau) | Oberschwaben

Der Name der Kirche “Liebfrauenkirche” oder “Unserer lieben Frau” (meist in früheren Zeiten) deutet auf eine Marienverehrung. Das geschah in ganz Europa. Die bekannteste Liebfrauenkirche steht in Paris: “Notre Dame”, zu Deutsch “Unsere Frau”.

Ersterwähnung und vermutlich die Erbauung der Kirche findet im Jahr 1239 unter dem Patronat “Unserer lieben Frau” statt. Der Stifter war der Graf von Berg. Ob dort zuvor ein anderes Gotteshaus stand, ist unklar, jedoch deutet der Turm auf eine ursprünglich romanische, vielleicht sogar eine Wehrkirche, hin.

Im Jahr 1454 kam es zu einem Umbau, die Kirche wurde spätgotisch umgestaltet, wovon heute nichts mehr zu sehen ist. Denn es ist eine Barockkirche, dieses Aussehen bekam sie 1725.

Klarer wird das Bild der Kirche, um das Jahr 1630. 1638 ging die Kirche an die örtlichen Franziskaner, die 8 Jahre zuvor nach Ehingen (Donau) kamen. Zunächst lebten sie in einem leer stehenden Gebäude bei der Liebfrauenkirche. 1636 unterstand die Kirche noch der Universität Freiburg, doch die Franziskaner wurden in diesem Jahr mit der Betreuung vom Stadtrat beauftragt. Zudem bekamen sie ein weiteres Stück Land hinzu, was zum Klostergelände gehören sollte. Das Kloster der Franziskaner, ein Bettelorden, war ab 1652 ein Konvent und ein bedeutender Wallfahrtsort. Die Geistlichen stammten vor allem aus Österreich und Bayern, und später aus Tirol. Sie lebten von den Spenden der Bevölkerung.

Neben der Seelsorge war ihre Aufgabe auch die Schulausbildung. Die Mönche unterrichteten beispielsweise im Gymnasium des Klosters Zwiefalten.

Mit der Barockisierung wurde die steinerne Maria aus der Kunstschmiede Multscher in Zentrum der Kirche gestellt. Die Altäre und Dekoration stammen aus dem 17. Jahrhundert und der Turm ist von 1654. Die barocken Einrichtungsgegenstände sind von Künstlern des Franziskaner-Ordens und von regionalen Bildhauern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Darunter sind D. H. Herberger, Kaspar Waldmann oder Martin Weller. Der Baumeister der Dreiflügelanlage war Leonhard Buchmiller, der die Bauarbeiten 1650 abschloss.

1806, also mit Einzug der Aufklärung, wurde das Kloster zum Zentralkloster für die aufgegebenen Konvente Oberschwabens, dazu gehörte unter anderen Waldsee und Saulgau.

Das Kloster wurde 1812 zum Gymnasium und die Ordensbrüder zu Lehrern. 1822 starb der Konvent mit dem Tod des letzten Mitglieds aus.

Ab 1825 wird das Gebäude zu einem Spital, mit Franziskanerinnen aus dem Kloster Reute. Die Altersheim-Nutzung ging bis 1984 und später wurde es zu dem heutigen Kulturzentrum, wo es immer wieder Events und Konzerte gibt.

Bilder der Barocken Liebfrauenkirche in Ehingen an der Donau

Franzosenkreuz bei der Liebfrauenkirche | Ehingen (Donau)

In der Anlage am Ochsenberg, nahe der Liebfrauenkirche, steht ein steinernes Kreuz, das sogenannte Franzosenkreuz. Es ist über 1,20 Meter hoch, es besteht aus Kalktuffstein und stammt wohl aus dem 15. oder 16. Jahrhundert. Der Sage nach, soll das Kreuz an einer Stelle erbaut worden sein, wo ein französischer Offizier ums Leben kam.

Adresse der Liebfrauenkirche | Kirche der Oberschwäbischen Barockstraße

 


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