Die Wolfegger Loretokapelle im Südosten der Stadt ist ein Wallfahrtsort.
Die Wallfahrtskapelle in Wolfegg ist nach dem Wallfahrtsort Loreto in Italien benannt, wo der Legende nach die Mutter der Muttergottes Maria aufgewachsen sein soll. Der Weg auf den Drumlin lohnt allein ob der Aussicht auf die Alpen oder, je nach Wetterlage, bis zur Nagelfluhkette.
Von Bäumen gesäumt gelangt man zur Loretokapelle, wenn man Wolfegg nach Süden verlässt. Dort befindet sich auch eine Lourdesgrotte, die Schultheiß Katein 1912 stiftete. Der Kreuzweg von 1881 mit seinen Stationen führt zu der Kapelle, die ein Wallfahrtsort ist. Die Kapelle selbst eine Nachbildung des Heiligen Hauses (Casa santa), welches der Legende nach durch die Engel von Illyrien nach Italien getragen wurde. Die Wallfahrtskapelle ist eine von vielen Nachahmungen dieses Ortes.
Zum Höhepunkt dieser Mode, Nachahmungen des Heiligen Hauses zu bauen, entstand auch diese Kapelle. Der Auftraggeber war der Graf Maximilian Willibald von Waldburg–Wolfegg, der den Bau 1668 qua Testament anordnete. Damit wollte er die eigene Wallfahrt nach Loreto ausgleichen, die ihm wegen Zeitmangel nicht vergönnt war.
Die Kirchweihung erfolgte erst 1711. Schon fünf Jahre zuvor begann Graf Ferdinand Ludwig mit der Erweiterung der Anlage. Es entstand ein Oratorium auf zwei Etagen und eine angebaute Behausung für Eremiten. Dort wohnt der Mesner heutzutage.
Das Innere wurde 1877 und in den 1960er Jahren renoviert. Dabei legte man auch die einst übermalten Fresken wieder frei.
Die Kapelle verfügt über nur ein Fenster, was es zu einem recht dunklen Gotteshaus macht. Dies ist dem Original geschuldet, das ebenfalls nur über ein kleines Fenster verfügt. Doch diese Nachbildung ist größer als das Original in Italien. Es ist von einer Mauer umgeben und besetzt die Spitze der Drumlins.
Im Inneren finden sich ebenfalls Nachbildung des Inventars in Loreto. Dazu zählt das Gnadenbild der schwarzen Madonna, welches in Loreto geweiht und mit einer feierlichen Prozession 1707 installiert wurde. Während der Barockzeit wurde es mit Goldbrokat und Silber geschmückt.
Ein Lettner aus Backsteinen trennt den Kirchenraum, worauf 13 Fresken abgebildet sind. Auch sie wurden dem Original nachempfunden. Neben Maria und Jesus sind dort die Heiligen: Anna, Bartholomäus, Georg, Katharina und Leonhard abgebildet. An der Decke des Oratoriums sieht man ebenfalls Maria. Der Altar ist mit Holzbildern geschmückt, die gleichfalls Szenen aus dem Leben von Maria zeigen. Danach folgt die Sakristei.
Die Orgel wurde 1912 installiert, wobei noch Original-Reste auf der Kapellenrückseite von 1768 zu entdecken sind. Der Graf Ferdinand Ludwig ließ hier sein Herz begraben, als er 1735 starb. Sein restlicher Körper wurde in der Stiftskirche beerdigt. Eine Platte aus Bronze markiert den Punkt des Herzens. Ursprünglich verfügte das Gotteshaus über zwei Glocken, wovon noch eine von 1707 vorhanden ist.
Wallfahrende nutzen das tägliche Rosenkranzgebet um 15 Uhr als Anlass der Anwesenheit. Am ersten Sonntag im Oktober (Rosenkranzfest) und an Christi Himmelfahrt gibt es zudem eine Andacht. Des Weiteren findet am ersten Samstag des Monats ein Gottesdienst statt. Außerdem nutzen viele die Loretokapelle als Hochzeitsort.
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