Pfärrenbach und die Venantiuskirche

Die Geschichte des Ortes Pfärrenbach und die Venantiuskirche des Ortes bei Horgenzell.

Der kleine Ort Pfärrenbach gehört zu Horgenzell. Der Ortsname hat aber nichts mit einem Pfarrer zu tun. Nichtsdestotrotz gibt es eine Kirche.

Kirche Pfärrenbach

Geschichte des Ortes Pfärrenbach

Der Ort entstand vermutlich erst im Hochmittelalter und sein Name leitet sich von dem Bach ab, der durch den Ort fließt. (Genaueres im Artikel über die Burg Hasenstein). Urkundlich erwähnt wurde der Ort im 12. Jahrhundert – damals Pharribach genannt. Der Ort war im Mittelalter selbstverständlich auch in der Hand des Adels, der von 1135 bis 1216 genannt wurde. Die Herren von Pfärrenbach saßen aber nicht auf der nahe gelegenen Burg. Das waren die Herren von Hasenstein, wobei es sich um einen Zweig des Adels von Regentsweiler bei Ludwigshafen handelte. Diese Linie wurde auch in Überlingen noch bis ins 16. Jahrhundert genannt.

Kirche St. Venantius in Pfärrenbach

Die Kirche von Pfärrenbach ist nicht so alt. Sie stammt in der heutigen Version aus dem 18. Jahrhundert. Die ursprüngliche Kirche des Ortes wurde vermutlich 1275 erbaut. Von diesem vermutlich gotischen Gebäude ist heute nichts mehr zu sehen.

Mit der Neuerrichtung im 18. Jahrhundert wurde sie wieder dem Heiligen Venantius gewidmet, der heute noch der Schutzheilige ist. Im Jahr 1885 wurde sie im Stil der Neogotik komplett umgearbeitet.

Die Kirche ist heute, zusammen mit anderen kleinen Ortschaften in der Umgebung, nur eine Filiale der Pfarrei Ringenweiler. Dabei spricht man von einem Expositurvikariat, also keine eigenständige Pfarrei. Das Gotteshaus wird von einem Pfarrvikar geführt.

Holzdecke Kirche Pfärrenbach
Apostelnennung Kirche Pfärrenbach
Wandgemaelde Kirche Pfärrenbach
Spitzbogenfenster Kirche Pfärrenbach
Rechter Seitenaltar Kirche Pfaerrenbach
Orgelempore Kirche Pfärrenbach
Linker Seitenaltar Kirche Pfärrenbach
Innenraum Kirche Pfärrenbach

Die Kirche ist innerlich von gemalten Vorhängen, Mauern und Bildern geprägt. Die Einrichtung wirkt aber, trotz des neogotischen Stils, nicht alt. Auch die Bilder haben einen Touch von Gotik, doch weitaus realistischer. Die Apsis ist relativ dunkel gehalten. Darin befindet sich ein neogotischer Altar, der im Stil ähnlich den beiden neogotischen Seitenaltären ist. Das viele Holz, in Form von Bänken, Decke und Beichtstuhl passen zu den Rot- und Blautönen, die hervorstechen. Vor allem die Fenster mit ihren Spitzbögen verleihen dem Gotteshaus gotische Züge.

An den Wänden finden sich einige Bilder von Heiligen, darunter der Heilige Magnus oder der Wandermönch Gallus, der die Christianisierung in Oberschwaben im 7. Jahrhundert eingeleitet hatte. Auf dem Gebälk der Orgelempore sind die Apostel genannt.

Venantius von Camerino

Dem Heiligen Venantius von Camerino begegnet man hierzulande relativ selten, deshalb soll auch seine Bedeutung kurz beleuchtet werden. Er war ein Märtyrer des 3. Jahrhunderts und ist der Schutzpatron der italienischen Stadt San Camerino. Dort wird er übrigens als San Venanzio verehrt.

Die Legende seines Lebens wird im 12. Jahrhundert populär, wonach er seinen Glauben nicht aufgeben wollte und sich bereits mit 15 Jahren deswegen foltern ließ. Er wurde der Legende nach übel traktiert und über ein Feuer gehängt. Das überlebte er der Sage nach und auch die Löwen wollten ihn nicht fressen. Als er vom Felsen stürzte, sprudelte Wasser für die ihn quälenden Soldaten, die dürsteten. Ein Knieabdruck sollte das beweisen.

Es sollen Engel erschienen sein und seine Unterdrücker bekannten sich danach ebenfalls zum Christentum. Sein Ende kam mit der Enthauptung, was mit Erdbeben und Blitzen einhergegangen sein soll. Über seinem Grab entstand eine Wallfahrerkirche. Er wird am 18. Mai mit einer Prozession geehrt. Er führt auf den Bildern symbolisch eine Fahne und ein Schwert oder ist als Gemarterter zu sehen.

Seine Geschichte ist in einigen Stationen bildlich in der Kirche dargestellt.

 

Wo befindet sich die Kirche Pfärrenbach?

  • Pfärrenbach
  • 88263 Horgenzell
  • GPS: 47.809203, 9.469756
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