Die sogenannten Pfahlbauten am Bodensee, respektive im Bodensee, sind ein Freilicht-Museum bei Uhldingen-Mühlhofen, das sich mit der Geschichte der Bronze- und Steinzeit beschäftigt. Dort entstanden Rekonstruktionen der Gebäude – u. a. aus dem 4. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung.
Die Pfahlbauten am Bodensee sind Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Das Freilicht-Museum verfügt über Gebäude der Bronze-, als auch der Steinzeit und ist in seiner Art eines der größten Freilicht-Museen des Kontinents.
Das Museum kann man über eine Teilführung erkunden und das vorgeführte Szenario ist den Preis tatsächlich wert! Man wird in eine Kammer geführt, die mit Multimediatechnik ausgestattet ist. Derart reist man auf den Grund des Bodensees, mit den Überbleibsel des alten Dorfes auf Pfählen. Per Animation und den fiktiven Gesprächen der abtauchenden Forschern lauschend, wird man in die Geschichte des Ortes und der Forschung dazu eingeführt.
Dann sieht man das Dorf wachsen bis zu dem heutigen Zustand. Auf Leinwänden projiziert, sieht man ein Dorf. Als sich dann die Pforten öffnen und man denkt, jetzt müssten noch Wassertropfen von den Türen fallen, blickt man nicht mehr länger auf die Illusion, sondern auf das tatsächliche Dorf auf Pfählen im Bodensee.
Eine gelungene Inszenierung von Animation und realer Konzeption. Danach schreitet man nach draußen und wird von einem Guide empfangen.
Das Museum selbst kann man danach frei erkunden, in einigen Hütten stehen wiederum Guides bereit, die auf Fragen antworten. Die wichtigsten Informationen befinden sich auf Tafeln in und an den Holzbauten.
Das Museum ist unterteilt in 9 Stationen, die über Stege miteinander verbunden sind:
Zum Ende des Rundgangs hin, kommt man zum Steinzeitparcours. Dazu gehört die Steinzeit-Werkstatt, die zum Mitmachen einlädt, und das Steinzeit Filmdorf; hier drehte der SWR mal. Der Parcours bietet Kräuterwissen, steinzeitliche Musik oder archäologische Arbeit: Ausgraben lernen.
Die Tour draußen startet mit dem Dorf der Bronzezeit bei den Stationen zwei und drei. Die Epoche der Bronzezeit dauerte ungefähr von 2.200 v. C. bis 800 v. C. an. In dieser Zeit war die Bronze das dominierende Metall, daher der Name. Im Anschluss kam die Eisenzeit, die unter anderem die Kelten hervorbrachte.
Damals handelte man Zinn aus Großbritannien oder Spanien, Bronze aus der Bretagne, Salz aus den Alpen, Glas aus Italien, Bernstein von der Ostsee und Pferde aus Ungarn.
Das Dorf, das hier im Bodensee rekonstruiert wurde, ist aus Bad Buchau und stand einst im Federsee. Auch dort im Museum finden sich Steinzeit-Artefakte und auch Einbaum-Boote, wie sie auch am Bodensee ausgestellt sind. Die Holzhütten stellen das Leben der Menschen damals ca. 1.000 v. C. dar, wie beispielsweise das Töpfern oder das Leben des Häuptlings, was auch die gesellschaftliche Ordnung erklärt. Man sieht auch Kleidung, Werkzeug oder Schmuck der Leute, oftmals an Puppen ausgestellt. Natürlich darf die Bronzeverarbeitung nicht fehlen. Hierzu gibt es Erklärungen zur Technik und zum Einsatz des Materials.
Im bronzezeitlichen Dorf “Unteruhldingen” (Station 3) sind fünf der ursprünglich 80 Häuser wieder hergestellt worden. Die behandelten Themen sind Kultur, Landwirtschaft, Handwerk und Brauchtum, am Beispiel der Totenfeier oder via Wandmalereien.
Die Steinzeit war durch das große Aufkommen an Steinwerkzeugen definiert und dauerte sehr lange, von ungefähr 2,5 Millionen Jahren vor unserer Zeitrechnung und endet mit dem Aufkommen der Bronzezeit, also ca. 2.200 v.u.Z. Das Areal “Riedschachen” liegt im Übrigen zur linken Seite.
Das Steinzeitdorf “Riedschachen” ist der älteste Teil des Museums. Diese Rekonstruktion war der Beginn des Museums und des Vereins, der sich im Jahr 1922 gründete. Im Sommer wird diese Holzhütte auch als Pfahlbaukino genutzt, wo es Filme zum Museum gibt. Das Museum selbst ist aber auch schon, wie erwähnt, ein Drehort für Filme gewesen. Ob es aber so korrekt wieder aufgebaut wurde, ist noch nicht geklärt. Auch die Archäologie macht Fortschritte.
In der Steinzeit entstanden die ersten Landwirtschaften in Oberschwaben, auch der Pflug wurde in dieser Gegend wohl erfunden. Auch eine Religion kannten die Menschen der Steinzeit schon, wie hier ausgestellte Funde darstellen. Weitere Informationen beziehen sich auf den Bau der Häuser, gesellschaftliche Spezialisierung und die archäologische Forschung, die auch mit dem Freilicht-Museum in Hallstatt kooperiert. Nach diesem Ort ist die ältere Epoche der Kelten, die Hallstatt-Zeit, benannt.
Das Dorf von 2002 bietet darüber hinaus Informationen zu Fischfang am Federsee, wie man das dazu nötige Equipment herstellte und was man so gegessen und wie man es zubereitet hat.
Das Haus Hornstaad aus dem Jahr 3.912 v.u.Z. ist der älteste Fund und stand am Bodensee. Experimentalforscher haben darin sogar gelebt und auch die Rekonstruktion diente der Erfahrung. Das Haus Arbon wurde aus denselben Gründen erbaut, jedoch ist es ein anderer Haustyp. Hier wurden Flechtwände und Schilfdächer rekonstruiert. Es entstand in Kooperation mit der Schweiz. Ursprünglich war es aus der Zeit des Jahres 3.376 v.u.Z.
Weitere Funde rund um den Bodensee aus der Zeit sind bekannt, insgesamt sind es 35 solche Gebäudereste.
Der Eintritt kostet 9 Euro, Kinder bis 15 Jahren zahlen 5,50 Euro, Schüler ab 16 Jahren 6,50 Euro. Ermäßigungen gibt es für Studierende 6,50 Euro und Kurgäste 8,50 Euro (mit Karte). Gäste mit Behinderung zahlen 8 Euro, das Museum ist auch großteilig barrierefrei. Weitere Ermäßigungen erhalten Gruppen, fremdsprachige Führungen kosten 50 Euro.
Geöffnet ist das Museum im Sommer (April bis September) 9 Uhr bis 18.30 Uhr, dabei ist der letzte Einlass um 18 Uhr. Im Oktober ist es von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet und im November nur am Wochenende oder an Feiertagen von 9 Uhr bis 17 Uhr.
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Sehr geehrte Damen Und Herren, gerne würden wir das Pfahlbauten-Freilichtmuseum besuchen. Wir sind zwei Gruppenleiter die für die Hagsfelder Werkstätten einer Behinderteneinrichtung aus Karlsruhe arbeiten. Wir würden mit einer Gruppe von 14 geistig Behinderten Menschen zu Ihnen kommen. Aus Ihrer Seite habe ich erfahren, daß Sie eine Ermäßigung von einem Euro anbieten und eine weitere für die Anreise einer Gruppe. Was würde das für den Preis bedeuten? Mit uns zwei Gruppenleitern also 16 Personen.
Wie Sie vielleicht wissen, sind die finanziellen Möglichkeiten unserer Beschäftigten sehr begrenzt.
Ich hoffe Sie können uns ein wenig entgegegenkommen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Meister
Sehr geehrter Herr Meister, vielen Dank für Ihren Kommentar. Für solche Informationen müssen Sie sich an den Veranstalter wenden. Folgen Sie dem Link "Homepage" unter der Adresse. Viel Erfolg und viel Spaß! Beste Grüße! Oberschwaben-tipps.de