Rinkenburg-Esenhausen bei Wilhelmsdorf | Ausflugsziel mit Ausblick

Die Rinkenburg, oder auch Ringgenburg, bei Wilhelmsdorf ist nicht mehr zu sehen, dafür ist der Ausblick vom sogenannten Rinkenberg, auf dem sich die Burg einst befand, nicht zu verachten!

Rinkenburgen gibt es einige in Oberschwaben, eine davon fand sich auf einem Rinkenberg zwischen Fleischwangen, Guggenhausen und Wilhelmsdorf. Statt einer prächtigen Burg, findet man hier eine prima Aussicht, sofern es das Laub der Bäume zulässt.

Kelten und Germanen | Burg von der Antike bis zum Mittelalter

Schon die Kelten siedelten hier. Ein guter Überblick und steile Abhänge erleichterten die Verteidigung. Vermutlich war diese Höhenwallanlage der Kelten als Fliehburg gedacht. Das bedeutet die Kelten siedelten in der Nähe und flüchteten bei einem Angriff der Feinde in die Burg, wo sie ihr Leben schützten, während die Feinde das Dorf plünderten. Vermutlich lebte man eine Zeit lang auch zu Friedenszeiten hier oben, das variierte im Laufe der Geschichte der Kelten: Mal auf der Höhenburg, mal im grünen Tal.

Die Kelten erbauten und lebten hier vermutlich schon zum ausgehenden Hallstattzeitalter und zu Beginn der sogenannten Latène-Zeit – also schätzungsweise zwischen den Jahren 600 bis 400 vor unserer Zeitrechnung, ähnlich wie auch die Rinkenburg bei Schmalegg, die besser erforscht ist.

Wie sooft haben die Alamannen und andere Germanenstämme, deren Burgenplätze übernommen. Auch die Römer taten dies zuweilen, wie auf dem Ennetacher Berg. Ob dies hier der Fall war, ist fraglich. Erst im hohen Mittelalter siedeln die Menschen nachweislich wieder hier.

Rinkenburg Esenhausen | Abgegangene Mittelalterliche Burg

Egal von welcher Seite man den Berg angeht, man findet die abgegangene Burg, da sie gut ausgeschrieben ist.

Obgleich man im Sprachgebrauch eher eine Ringgenburg heraushört, heißt es offiziell, so auch das Schild dort, “Rinkenburg”. Der Burgstall befindet sich auf einer Höhe von ungefähr 718 Metern über N.N. Das ehemalige Gebäude liegt im Gemark von Esenhausen, das zu Wilhelmsdorf gehört.

Die Burg entstand um 1200 auf diesem heutigen Rinkenberg. Der hier herrschende Adel bestand aus den Herren von Esenhausen, welche im Dienste der Welfen standen (Ministeriale). Sie tauchen bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts auf. Dann änderten sie ihren Namen in von Ringgenburg, 1222 noch Rinechenburg genannt. Danach ging die Burg, samt den Dörfern Esenhausen und Fleischwangen als Pfand an die Herren von Fronhofen-Königsegg.

Doch nur für ungefähr 100 Jahre, den schon 1296 verschenkte ein Nachkomme, Johannes von Ringgenburg, das Anwesen, samt der Ortschaft Esenhausen. Dieser Johannes bedankte sich dafür, dass seine Söhne in den Deutschen Orden aufgenommen wurden, die die neuen Herren waren und auch Fleischwangen ihr Eigen nennen durften. Im Unterschied zu Fleischwangen, ging die Burg im Jahr 1363 jedoch an das Kloster Weingarten.

Die Burg war zweigegliedert: in die Haupt- und Vorburg. Die ganze Burg erstreckte sich über fast die gesamte Bergebene und im Norden befand sich der Burgkern. Dieser war noch mal von der restlichen Burg abgetrennt und das sieht man auch heute noch. Der Bergsporn ist durch einen tiefgehenden Graben geteilt.

Die Vorburg befindet sich im Südosten davon und die Hauptburg maß gut 45 Meter in der Breite und war 63 Meter lang. Weitere Gräben und / oder Wälle erkennt man auch rund um die Vorburg.

Wann die Burg abging, lässt sich nicht sagen, aber oftmals wurden die Steine genutzt, um umliegende Klöster und Kirchen zu erbauen. Durchaus möglich, dass dies auch hier der Fall war.

 

Legende vom Ringgenburger Waldweible

Vermutlich auf die Armut des Mittelalters und die kalten Winter geht diese Legende zurück. Die sogenannten Waldweible, waren Frauen, die im Wald Nahrung und Rohstoffe suchten: sprich Pilze und Holz zum Heizen. Der damalige Herrscher der Burg, Ordolfus de Rinchenburc, raubte diese Frauen aus: Er nahm ihnen das Gesammelte ab und verjagte sie aus dem Wald. Damit zog er den Fluch einer solchen Frau auf sich und der Herrscher Ordolfus de Rinchenburc wurde krank. Der Fluch schien seine Wirkung getan zu haben, doch er ließ das Waldweible als Hexe verbrennen.

Beide Figuren sind heute sogenannte Häs, also Kostüme der schwäbisch-alemannischen Fasnetzunft in Wilhelmsdorf. Das Waldweible trägt eine blaue Bluse, einen schwarzen Rock und ein rotes Kopftuch, das die Holzmaske ziert. Auch die Schürze gehört obligatorisch zu jeder Hexe in der schwäbisch alemannischen Fasnet. Die Figur des Ordolfus zu Ringgenburg ähnelt dem Waldweible, nur ist dieser etwas größer und mit den Insignien des Reichtums, dem Heideschnuckenfell, ausgestattet.

Eine Legende über das weiße Fräulein gab es auf der Baumburg, im Bann des archäologischen Wanderwegs rund um die Heuneburg.

Bilder zum Rinkenburg auf dem Rinkenberg | Wilhelmsdorf

Schild Rinkenburg Wilhelmsdorf

Adresse der Rinckenburg Esenhausen bei Wilhelmsdorf

  • Nassachhof 1
  • 88271 Wilhelmsdorf
  • GPS: 47.883111,9.44463


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