Ruine Altenberg & Geschichte Dietenheim

Die Ortschaft Dietenheim entstand im Mittelalter. Doch der Burgplatz dürfte länger besiedelt gewesen sein. Allerdings weiß man nur wenig über die Burg Altenberg, nördlich von Dietenheim.

Dietenheim grenzt mit dem Stadtgebiet an Bayern, das von Baden-Württemberg durch die Iller getrennt ist. Von dem Burgstall Altenberg hat man eine Sicht auf das Illertal und das gegenüberliegende Illertissen, wo einst die Römer ihr Kastell hatten. Es ist ein schönes Gebiet zum Wandern, samt Sitzbänken.

Geschichte Dietenheim

Die mittelalterliche Stadt Dietenheim ist rechteckig angelegt worden und verfügte über zwei Tore. Es war ein Durchgangsort, denn entlang der Iller war schon “immer” ein Handelsweg. Erstmals erwähnt wird Dietenheim 1240, als Tûetenhein. Fünf Jahre später als Tûtenhain und wieder fünf Jahre später als Tutinheim. 1353 wird es dann Tütenhain genannt. Der Ursprung dieser Versionen findet sich in einem Personennamen und dessen Hain.

Territorial gehört Dietenheim zu Kirchberg, respektive dessen Grafen. Im Jahr 1280 kam Dietenheim als Lehen an das Reich. Graf Ottovon Brandenburg, aus der Seitenlinie der Kirchberger, hatte dies veranlasst. Es war ein Tauschhandel mit dem Kloster Mödingen.

1290 wurde ein Herr Otto Freiherr zu Dietenheim genannt. Herr Spaenlino trägt zudem die Titel “Guardian des Hauses zu Ulm”.

Da die Habsburger, also Österreicher, den Kaiser stellten, gehörte es auch diesen. Auch ein Wappensiegel mit Reichssymbolen bekam Dietenheim 1353. Die Habsburger haben Dietheim weitergereicht: 1313 an die von Ellerbach, 1446 ging die Hälfte von Dietenheim an die Krafts (aus Ulm) und 1477 erlangte die Stadt Ehingen die andere Hälfte. Vier Jahre später ging es an die von Rechberg, doch der Letzte dieses Adels starb 1539.

Damit erwarb Anton Fugger die Ortschaft und zeitweise lebten die Grafen Fugger auch in Dietenheim. In dieser Zeit förderten sie die Textilbranche und verpassten der Stadt 1588 die Stadtrechte und eine Stadtmauer.

Doch die Mauer sollte den Dreißigjährigen Krieg nicht überstehen, was auch einen Teil der Stadt betraf. Die Anzahl der Toten damals erhöhte sich dramatisch binnen zehn Jahren, was nicht nur dem Krieg, sondern auch dem Hunger und der Pest geschuldet waren, die Dietenheim auch heimsuchten.

Das Schloss in Dietenheim wurde 1748 erbaut und schon 60 Jahre später in Teilen abgerissen. Nur ein Flügel ist geblieben. Nach der Säkularisierung wurde Dietenheim an Bayern 1805 und fünf Jahre später an Württemberg geschlagen. Dietenheim hatte bis in die 50er Jahre nur ein Schattendasein geführt.

Burg Altenberg bei Dietenheim

Genauer gesagt, gibt es zwei mittelalterliche Bauplätze nördlich von Dietenheim, beide auf dem Altenberg.

Die Höhenburg auf 560 Metern liegt auf einem Sporn und ist daher gut zu der Verteidigung gelegen. Diesen topographischen Vorteil nutzten wohl schon die Menschen in der Antike, die hier siedelten – die Kelten sind damit gemeint. Aber nur wenige Funde deuten auf deren Existenz an diesem Platz. Jedoch stehen die Forschungen dazu auch noch am Anfang.

Einigen Spekulationen zu Folge war auch auf dem Feld vor dem Berg eine Burg, vermeintlich eine Turmburg mit Wassergraben. Daher ist es auch Spekulation einen Grabhügel in dem Feld, statt einer Burg, zu sehen. Ich habe dort auf dem Feld nichts ausgemacht.

Von der Höhenburg selbst sieht man keinen Stein mehr, nur noch die Wälle und Gräben kann man ausmachen. Die Erbauer waren die Grafen von Kirchberg. Vielleicht wohnte die Seitenlinie der Grafen, die von Brandenburg, auf dieser Burg.

Ob der zweite Bau auf dem Berg die Vorgänger-, respektive Nachfolge-Burg ist, ist noch ungeklärt. Vielleicht hat auch ein Dienstmann des Grafen, ein Ritter von Dietenheim, in der Burg gehaust. 1296 wurde ein Konrad von Dietenheim genannt; er sei der Knecht des Grafen von Neuhaus. Konrad verkaufte Güter an das Kloster Ochsenhausen.

Die Burg war dennoch recht groß und maß ungefähr 500 Meter auf 200 Meter, inklusive Verteidigungsmaßnahmen. Die Burg war vermutlich oval in der Form und auf der südlichen Seite etwas breiter.

Wo ist die Burgruine Altenberg (Dietenheim)?

Nördlich, etwa zwei Kilometer von Dietenheim entfernt, ist es der bewaldete Berg. Ein Wanderweg führt dort hoch und an der Burg vorbei. Der Burgstall befindet sich ungefähr auf der Höhe des Gerthofes.

  • GPS: 48.227400,10.060200

 

Schwoable

Gibt es bereits Kommentare?

  • Hallo, letzte Woche wurde vom Dietenheimer Förster das komplette Gebiet zwischen Kloster/ Schloss Brandenburg und Ruine Altenberg zerstört. Der Wanderpfad wie er auf der Karte eingezeichnet ist ist nicht mehr begehbar. Mit Efeu bewachsene Bäume wurden so gefällt dass sie quer über dem Weg und den Gräben liegen. Das Ziel ist klar zu erkennen eine maximale Zerstörung der Natur.. ich kenne den Weg nun mehr als 60 Jahre aber so etwas habe ich noch nie erlebt

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