Der Salmansweiler Hof ist ein Gebäudekomplex aus dem ausgehenden Mittelalter in Überlingen am Bodensee.
Die Geschichte von Überlingen ist durch seine verkehrsgünstige Lage am Bodensee vom Marktgeschehen geprägt. Diese Lage und das Markttreiben nutzten auch die Klöster zum Vertrieb ihrer Güter. Ein solcher Hof, ein sogenannter Pflegehof in Überlingen, gehörte dem Kloster Salem.
In Überlingen gab es drei Gebäudeanlagen von Klöstern: Der Petershauserhof des Klosters Peterhausen (Konstanz), der Walderhof des Klosters Wald und der Salmansweiler Hof. Das Kloster Salem zählte zu den reichsten und mächtigsten der Region.
Um das Jahr 1211 erwarb das Kloster Salem Haus und Güter in Überlingen von einem Albero, den man Rex (König) nannte. Schon kurz darauf wurde das Haus zu einem Pflegehof des Klosters. Dort wurde aber niemand gepflegt, sondern es diente als Ort für Rechtsgeschäfte. So verkaufte man beispielsweise Waren, die im Kloster hergestellt wurden. Das Kloster Salem hatte einen solchen Hof auch zum Beispiel in Ulm.
Urkundliche Erwähnung findet der Hof im Jahre 1231 mit dem sogenannten ‘Statutum in favorem principum’ oder auch ‘Privileg des Königs von Heinrich VII’ genannt. Dabei handelte es sich um ein Dokument, das den Fürsten ihre Rechte zusicherte. Es entstand anlässlich des Hoftags in Worms 1231, um die städtefreundliche Politik des Monarchen zu verteidigen, die bei den Fürsten zu Unmut führte. Es gilt als Grundstein für eine föderale Ordnung im Reich.
Noch in diesem Jahrhundert entstand auf dem erworbenen Gelände ein steinernes Haus, was den Wohlstand des Klosters darlegt. Zu dem Zeitpunkt waren die meisten Häuser aus Holz. Des Weiteren kaufte das Kloster Salem im 13. Jahrhundert weitere Immobilien in Überlingen. Im Jahr 1319 baute das Kloster unweit des Überlinger Münsters ein großes Haus mit Gewölbe. Auch in den weiteren Jahrhunderten kaufte das Kloster Grundbesitz in der Überlinger Innenstadt auf.
In den Jahren 1525 und 1527 kaufte man die angrenzenden Areale des Salmansweiler Hofs hinzu. Damals standen die Häuser an der Oberen Marktstraße, heute ist es die Franziskanerstraße. In den Jahren zwischen 1530 bis 1535 wurde der Hof in seiner heutigen Ansicht erbaut. Ob die alten Gebäude teilweise integriert oder abgerissen wurden, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen.
Das Ensemble umfasst noch heute zwei Gebäude, die von einem mittleren Übergangsgebäude verbunden sind. Dabei handelt es sich um zwei eigenständigen Massivbauten auf fünf Etagen, die im Stil der Spätgotik über Giebeln verfügen. Der Verbindungsbau ist das zweigeschossige Torhaus, das mit Zinnen und einem Erker bestückt ist. Diese Zinnen hatten aber nur eine repräsentative Natur und dienten keinem Verteidigungszweck. Einen Erker findet man auch am nördlichen Gebäude. Solche Erker an den Rathäusern waren im Mittelalter der Ort der Urteilsverkündung. Vielleicht spielte man mit dem Gedanken, eine Gerichtsbarkeit auszuüben. Zwei gotische Spitzfenster am Nordbau verweisen auf ein weiteres Gebäude der Anlage, das im 16. Jahrhundert als Kapelle diente.
Einen spätmittelalterlichen Höhepunkt erreicht das Gebäude als Unterkunft des Kaisers im Jahr 1563. Ferdinand I besuchte die Stadt und nächtigte im Gebäudekomplex. Das Kloster verfügt auch über einen Kaisersaal. Dass der Kaiser über Nacht am Salmansweiler Hof in Überlingen blieb, verdeutlicht die gute Ausstattung des Gebäudeensembles. Das erklärt auch, warum so mancher Abt oder Mönch den Hof als Zuflucht nutzte.
Das Hofmeisteramt des Zisterzienser Kloster Salem im Salmansweiler Hof endet im Jahr 1803 mit der Säkularisierung. Danach diente es als Wohnung und kurzzeitig auch als Brauerei mit Gastausschank. Im nördlichen Teil der Anlage war die Druckerei der Zeitung “Der Seebote” untergebracht. Inzwischen ist es ein Wohn- und Gewerbekomplex.
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