Hoch oben auf dem Schlossberg liegt das Schloss Erbach der Freiherren zu Ulm-Erbach im Stil der Renaissance.

Gleich neben der Rokoko-Kirche auf dem Schlossberg in Erbach liegt das Augenmerk auf dem Schloss. Noch heute gehört es dem Adelsgeschlecht Ulm-Erbach, welches das Schloss auch noch bewohnt. Und man kann Teile davon für private Feiern anmieten.

Adelsgeschlecht Ulm-Erbach

Das eigentliche Adelsgeschlecht war das derer von Ulm, die urkundlich auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Der Titel Freiherr wird auch mit Baron gleichgestellt. Sie kommen wohl ursprünglich aus dem Süden Oberschwabens, so gibt es enge Verbindungen des Adels von Ulm mit Konstanz, aber auch Augsburg, sowie St. Gallen.

Das Objekt war ein Lehen des Grafen von Berg-Schelklingen an die Herren von Ellerbach; ein historischer Name von Erbach, wie Erlbach, Eierbach, Elarbach oder eben Ellerbach. Das Lehen der gesamten Ortschaft ging 1345 an Österreich über. Die Herren von Ellerbach waren im 14. Jahrhundert im Dienste der Habsburger tätig und erwarben dadurch überall Gebiete, so auch beispielsweise in Laupheim. 1622 ging die Ortschaft wieder als Lehen an die Freiherren von Ulm-Erbach, dieses Mal von Österreich.

Die Stadt ging im Laufe der Zeit durch einige Hände, so beispielsweise an die von Stein im Jahr 1348. Im Jahr 1388 war es im Besitz des Herzogs Georg dem Reichen von Bayern. Schon die Burg wurde schon des Öfteren verpfändet. Erst im Jahr 1810 ging Erbach an Württemberg.

Geschichte des heutigen Schlosses Erbach / Donau

Ursprünglich stand an dieser Stelle eine Burg, denn die Lage mit dem Blick auf das Donautal ist strategisch wichtig. Hier wo die Iller in die Donau fließt, verlief also ein wichtiger Handelsweg. Vermutlich stand hier auch schon zur Keltenzeit eine Siedlung, denn auch damals war man an der Kontrolle des Handels interessiert. Gesichert ist, dass auch die Alamannen hier siedelten, denn man fand ihre Gräber nordöstlich.

Leider gibt es auf dem Berg bisher keine wissenschaftliche Untersuchung der Zeit vor der mittelalterlichen Burg. Man weiß jedoch, dass die Anlage wegen ihrer Wehrhaftigkeit im Mittelalter bekannt war, besonders der Turm am Eingang. Man geht davon aus, dass dieser sogar noch aus der Zeit der Burg Erbach stammt. Doch das Errichtungsdatum ist unbekannt. Von der Burg kann man ansonsten nur noch die Wehrmauer und den Graben erkennen.

Mit dem Aufkommen von Artillerie wurden viele Burgen zu Schlössern. Dieses Schloss wurde zwischen 1550 und 1555 auf den Mauern der Burg errichtet. Der Bauherr war Hans Georg von Paumgarten – ein Augsburger Patrizier. Er erbaute die heute sichtbaren Ecktürme, doch das Tor blieb wohl noch von Burgzeiten stehen, was auch an der Brücke über den Burggraben erkennbar ist. Und seither wird das Schloss zwar immer wieder renoviert, aber der Bau sieht noch aus, wie er damals im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Im Stil der Renaissance, respektive der Renaissance der Patrizier, verfügt die Fassade über die damals beliebten Staffelgiebel.

Das Schloss wurde auch Zeuge der Gefechte zwischen den Franzosen und den Österreichern im Jahr 1800.

Schloss Erbach / Donau im Inneren

Über die Brücke kommt man ins Innere des Schlosses zu einem kleinen Garten, der in eine Halle führt. Dort sind die Wappen der umgebenden Ortschaften sowie einige Reliefs zu sehen. In den oberen Stockwerken finden bei einer Anmietung die Events statt. Die Räumlichkeiten sind rustikal, unverputzt und mit mittelalterlicher Deko versehen, wie Rüstungen und dergleichen mehr. Andere Räume im Stil der Renaissance verfügen beispielsweise über einen Fayenceofen aus dem Jahr 1533.

Außerdem gibt es in dem Gemäuer ein Restaurant und ein Theater im Keller. Das Schloss ist auch ein Museum, das man bei Führungen erkunden kann. Im Erdgeschoss des Schlosses befindet sich auch eine barocke Schlosskapelle, denn auf dem Schloss kann man auch heute noch heiraten. Sie wurde im Jahr 1718 renoviert. Besonders interessant ist der Stuck, der die Dekoration im Stil des Frühbarocks bestimmt. Die Malereien stammen vom Augsburger Maler Johann Heinrich Mayer, dazu gehört auch das Bildnis des Schutzpatrons des Schlosses St. Alexius. Ebenfalls im Stil des Barock, allerdings Spätbarock – Rokoko – ist das Hostiendepot, auch Tabernakel genannt, und die Figuren der Heiligen.

Weitere Sehenswürdigkeiten bei einer Führung im Schloss Erbach / Donau  sind das Fürstenzimmer und der Maria-Theresia-Salon mit Holztäfelung aus der Erbauungszeit.

Adresse des Schloss Erbach / Ulm

  • Schlossberg 1
  • 89155 Erbach
  • Homepage
  • GPS: 48.322944, 9.885185
  • Telefon (Schloss): 07305 – 4646
  • Telefon (Restaurant): 07305 – 6954
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